Mit "Wired" peilen Mallory Knox den nächsten Karriereschritt an. Gemeinsam mit Produzent Dan Austin haben sie dafür an ein paar musikalischen Schrauben gedreht. Die britischen Rocker klingen jetzt erwachsener, aber noch immer massenkompatibel. Mehr...

Mallory Knox: Ein bisschen härter, ein bisschen reifer
© Ollie Grove

Mit "Wired" peilen Mallory Knox den nächsten Karriereschritt an. Gemeinsam mit Produzent Dan Austin haben sie dafür an ein paar musikalischen Schrauben gedreht.

Bei dem aktuellen Überschuss an elektronischer Musik in den Charts erweist sich eine Rock-Scheibe als erfrischende Abwechslung. Mallory Knox erfinden das Rad natürlich nicht neu. Doch auf ihrem nunmehr dritten Album "Wired" zeigt sich die britische Band durchaus gereifter und experimentierfreudiger als bislang.

Einfach nur nett war gestern

Die melodischen Ohrwürmer zwischen Alternative Rock und Punk geben Mallory Knox keineswegs komplett auf ("Midnight", "Better Off Without You"). Nur die netten, unbeschwerten Jungs aus Cambridge fürs Mainstream-Programm wollen Sänger Mikey Chapman, Leadgitarrist Joe Savins, James Gillet an der Rhythmusgitarre, Bassist Sam Douglas und Drummer Dave Rawling allerdings nicht mehr länger sein. Das zeigt sich zum einen inhaltlich: Es geht um düstere Themen wie Depressionen und persönliche Abstürze sowie daraus resultierende Beziehungsprobleme.

Zum anderen überraschen einige Songs wie "Giving It Up" und "Wired" mit deutlich mehr Wucht, Gitarrengewalt und Lautstärke. Das war man so bis dato von dem Quintett nicht gewohnt. Dabei schlagen Mallory Know zuweilen über die Stränge: Vieles klingt überladen, was einen bombastischen und anstrengenden Soundbrei zur Folge hat. Zurückgenommene und bedacht instrumentierte Titel wie "For You", "Falling In Love" und "Mother" bleiben definitiv besser in Erinnerung.

Bloß nicht zu viel wagen

Für die insgesamt solide Produktion zeichnet sich Dan Austin verantwortlich. Der hat in der Vergangenheit schon mit Biffy Clyro und Queens Of The Stone Age zusammengearbeitet. Die Aufnahmen zu "Wired" fanden in einer alten Kapelle statt, die zum Anwesen der englischen Vada Recording Studios gehört. Sollte sich dadurch eine besondere Akustik ergeben haben, so ist diese beim Glattbügeln am Mischpult verloren gegangen.

Selbst wenn die Gitarren krachen und jaulen, fehlen das Live-Gefühl und die damit verbundenen Ecken und Kanten. Hier verharren Mallory Knox eben doch im sicheren Mainstream-Sattel, was vollkommen okay ist: Schließlich soll es nach dem Durchbruch in ihrer Heimat nun auch mit dem großen Erfolg im Rest der Welt klappen.

Mehr Infos zur Band: www.malloryknox.com

Veröffentlichung am 10.03.2017 (Sony Music)

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  • Rezension zu: Mallory Knox: Wired
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