Scheiden tut weh, lässt Künstlerinnen und Künstler aber oft kreativ werden. Auch Kelly Clarkson fühlte sich von ihrer Trennung inspiriert zu neuem Songmaterial.

Kelly Clarkson: Chemistry
© Atlantic Records

Scheiden tut weh, lässt Künstlerinnen und Künstler aber oft kreativ werden. Auch Kelly Clarkson fühlte sich von ihrer Trennung inspiriert zu neuem Songmaterial.

Kelly Clarksons musikalischer Output beschränkte sich zuletzt auf eine EP mit Coversongs („Kellyoke“, 2022) und eine Weihnachtsscheibe („When Christmas Comes Around...“, 2021). Ein reguläres Studioalbum mit dem Titel „Meaning Of Life“ erschien bereits 2017 und zeigte die „American Idol“-Gewinnerin von ihrer souligen Seite. Ab sofort ist mit „Chemistry“ das Nachfolgewerk zu haben. Doch warum hat es so lange auf sich warten lassen?

Schuld ist zum einen ihre werktägliche TV-Sendung „The Kelly Clarkson Show“ bei NBC, die sie zeitlich ziemlich einspannt. Zum anderen liegt hinter der 41-jährigen Sängerin eine unschöne Scheidung, die sie nun auf „Chemistry“ verarbeitet. Es ist ein Trennungsalbum wie aus dem Bilderbuch geworden, da Kelly darauf quasi das komplette Gefühlschaos durchlebt.

In einem schleichenden Prozess bröckelt die Liebe, doch die Alarmzeichen werden ignoriert. Es wird versucht, an ihr festzuhalten. Bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt: Alles könnte vielleicht noch einmal so schön werden, wie es war. Dann kommt es doch zum Moment der bitteren Wahrheit und dem unausweichlichen Schlussstrich. Im Falle von Kelly und Brandon Blackstock folgte überflüssigerweise auch noch ein öffentlicher, von ihm angezettelter Rosenkrieg.

Musikalische Abrechnung mit dem Ex

Die Abrechnung mit dem Ex und der Liebe, aber auch den optimistischen Blick nach vorn reicht die Sängerin nun in Form von 14 Songs nach. Clarkson verarbeitet ihren Herzschmerz überraschend abwechslungsreich mit allerhand Genre-Zutaten aus Gospel („Me“) und R'n'B („Down To You“).

Etliche Nummern besitzen darüber hinaus einen angenehm rockigen Charakter. Dazu zählen das an Pink erinnernde „Rock Hudson“ sowie das stadiontaugliche „High Road“, das mit verträumten 80er-Synthies spielt. Der Opener „Skip This Part“ beginnt zunächst als opulente Ballade im Walzertakt, bevor es auch hier nach knapp drei Minuten unerwartet gitarrenlastig und sogar ein wenig düster wird.

Das anschließende „Mine“ gibt sich erst einmal spärlich instrumentiert und verlässt sich ganz auf die Stimmgewalt der Künstlerin. Zur Bridge wirbeln jedoch abermals E-Gitarre und Schlagzeug das bislang ruhige Geschehen auf. Es wäre vielleicht zu gewagt, die kleinen Stimmungswechsel innerhalb der Songs als sperrig zu bezeichnen. Doch für Kelly-Clarkson-Verhältnisse fühlt es sich auf jeden Fall so an.

Unterstützung von Steve Martin und Sheila E.

Der viele Seelenballast spornt sie aber zu noch mehr Experimenten an: „Red Flag Collector“ malt im Intro ein Spaghettiwestern-Szenario und rockt dann wieder beherzt los – mit deutlichen Worten an den Ex-Partner: „As you run your mouth, puff your chest – play cowboy in the wild, wild west!“

Schwungvoller Folk-Pop mit Schauspieler Steve Martin am Banjo, der auch im Songtext Erwähnung findet („So you can keep Gosling and I'll take Steve Martin...“), ist mit dem augenzwinkernden „I Hate Love“ angesagt. Beim sommerlichen „That's Right“ stimmt Kelly mit Unterstützung von Percussionistin Sheila E. einen Abgesang auf Blackstock an – ebenfalls mit einer gesunden Portion Humor.

„Someone Like You“ hat ausgedient

Nach all den Trennungsquälereien kann der US-Star also wieder lachen und sogar an eine neue Liebe denken: „Favorite Kind Of High“ dreht sich um die euphorischen Gefühle, die eine aufkeimende Romanze mit sich bringt. Der gemeinsam mit Kollegin Carly Rae Jepsen und Produzent Jesse Shatkin geschriebene Uptempo-Song lockt mit einem groovenden Disco-Beat auf die Tanzfläche.

So ganz ohne Taschentuchalarm geht es aber schließlich doch nicht: In „Lighthouse“ kommt schließlich alles zusammen, was eine große Popballade ausmacht – eine schöne, hymnische Melodie, herzzerreißende Lyrics und eine der besten Stimmen in der aktuellen Musikwelt. Endlich Ablösung für Adeles „Someone Like You“!

Veröffentlichung: 23. Juni 2023 (Atlantic Records / Warner Music)

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Quelle: YouTube / Kelly Clarkson

„Chemistry“ von Kelly Clarkson zu gewinnen

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  • Rezension zu: Kelly Clarkson: Chemistry
  • Redaktionswertung: 3 Punkte
  • Gewinn: „Chemistry“ von Kelly Clarkson zu gewinnen
  • Foto: Kelly Clarkson Chemistry CD
  • Teilnahmeschluss: 05.08.2023
  • Gewonnen hat: Elias M. aus Recklinghausen

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