Der Sound der 90er erlebt gerade ein Comeback in den Charts. Ganz oben auf der Retro-Welle surft Kim Petras mit. Das führt zu vielen trashigen Momenten auf ihrem Album „Feed The Beast“.

Kim Petras: Feed The Beast
© Universal Music

Der Sound der 90er erlebt gerade ein Comeback in den Charts. Ganz oben auf der Retro-Welle surft Kim Petras mit.

Popsängerin Kim Petras legt nach ihren ersten beiden, 2019 veröffentlichten Alben „Clarity“ und „Turn Off The Lights“ ihr Major-Debüt „Feed The Beast“ vor. Gleich im eröffnenden Titeltrack verlangt die Newcomerin, von der Kette gelassen und gefüttert zu werden. Nach ihrem kommerziellen Durchbruch mit „Unholy“, dem gemeinsamen Hit mit Sam Smith, dürfte die 30-Jährige vor allem hungrig auf noch mehr Ruhm und Rampenlicht sein.

Erste Transgender-Künstlerin mit Grammy

Musikgeschichte hat sie bereits geschrieben: Sie wurde als erste Transgender-Künstlerin mit einem Grammy ausgezeichnet. Für das besagte Duett konnten sich Kim und Sam bei der diesjährigen Preisverleihung in der Kategorie „Beste Popdarbietung eines Duos / einer Gruppe“ durchsetzen. „Unholy“ eroberte bereits zuvor die internationalen Charts und kletterte bis auf Platz 1 in den USA und Großbritannien.

In Deutschland schaffte es der Song bis auf den zweiten Rang. Natürlich darf er auch auf „Feed The Beast“ nicht fehlen. Gleiches gilt für zwei weitere Vorab-Singles: Allerdings konnten weder das clubtaugliche „brrr“ noch der Track „Alone“ mit Rapperin Nicki Minaj als Featuring-Star an den großen Erfolg von „Unholy“ anknüpfen. „Alone“ basiert übrigens auf einem penetrant wiederholten Sample aus dem Eurodance-Hit „Better Off Alone“ von Alice DeeJay aus dem Jahre 1999.

Erinnerungen an ATC, French Affair und E-Rotic

Der Sound von damals ist momentan wieder voll angesagt. Auch bei Petras und ihren zahlreichen bekannten Produzenten und Songwritern, darunter der umstrittene Lukasz „Dr. Luke“ Gottwald, Rocco „Did It Again!“ Valdes, Max Martin und Ryan Ogren, steht er hoch im Kurs. Das erklärt Titel wie „Castle In The Sky“ und „King Of Hearts“, die dunkle Erinnerungen an Acts wie ATC, French Affair und E-Rotic wecken. Der Soundtrack für eine trashige 90er-Party wird außerdem ergänzt durch die stampfende House-Nummer „uhoh“, in der Kim eine deutliche Ansage macht: „Everything I drop is a banger!“

Ganz klar: Die gebürtige Kölnerin, die bereits seit 2011 in Los Angeles an ihrer Musikkarriere bastelt, ist auf tanzbare Party-Hits aus. Entsprechend oberflächlich und zum Teil richtig platt kommen die Songtexte daher. So besingt sie etwa ihre „Coconuts“ und fordert von ihrem Publikum: „Watch 'em bounce up and down!“

Lyrische Fremdschäm-Momente

Auch Kims „Sex Talk“ (Kostprobe: „Baby I like sex talk, can you make my bed rock...“) und klare Matratzensport-Ansagen wie „Hit It From The Back“ erweisen sich als lyrische Fremdschäm-Momente. Die Elektro-Pop-Ballade „Thousand Pieces“ klingt mit ihren pubertären Liebeskummer-Zeilen dagegen ziemlich naiv und unschuldig. Das Lied hätte auch eine Britney Spears so oder so ähnlich anno 1999 aufnehmen können.

Im Vergleich bringt Kim Petras die deutlich stärkere Stimme mit. Allerdings muss diese durchgehend gegen ballernde Beats und dominante Synthies ankämpfen. Die nervöse Produzentenhand an den Effektereglern befreit den Gesang von jeglichem Gefühl. Vielleicht macht es der Tontechniker bei der geplanten Tour zum Album besser. Diese wird Kim im kommenden Jahr auch für drei Termine zurück nach Deutschland führen: Angekündigt wurden Konzerte in Köln (27.2.), Berlin (1.3.) und München (4.3.).

Veröffentlichung: 23. Juni 2023 (Universal Music)

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Quelle: YouTube / Kim Petras

„Feed The Beast“ von Kim Petras zu gewinnen

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Das Gewinnspiel ist beendet. Aktuelle Gewinnerbekanntgaben und eine Übersicht mit bald endenden Gewinnspielen findet ihr hier.

  • Rezension zu: Kim Petras: Feed The Beast
  • Redaktionswertung: 2 Punkte
  • Gewinn: „Feed The Beast“ von Kim Petras zu gewinnen
  • Foto: Kim Petras Feed The Beast
  • Teilnahmeschluss: 05.08.2023
  • Gewonnen hat: Marcel H. aus Münster

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