Eine junge Frau lebt unter falschem Namen, um traumatische Erlebnisse während eines Urlaubs in Nepal zu verdrängen. Doch jemand kommt ihr auf die Schliche und bedroht sie. Die Auflösung der Story gibt es im neuen Roman von C.L. Taylor. Mehr...

Detox: Viele Lügen, wenig Spannung
© Piper

Lügen bringt nichts. Irgendwann kommt die Wahrheit heraus - wie im neuen Thriller „Detox“ aus der Feder von C.L. Taylor.

Jane Hughes wirkt auf den ersten Blick wie eine junge Frau, die mitten im Leben steht. Ihr Job im Tierheim bereitet ihr große Freude und über ihre süßen Freund kann sie sich auch nicht beklagen. Doch Jane birgt ein dunkles Geheimnis: Vor Jahren hat sie eine falsche Identität angenommen. Die Person Jane Hughes ist eine einzige Lüge.

Schuldgefühle und düstere Erinnerungen haben Emma, wie die Protagonistin im Thriller „Detox“ tatsächlich heißt, zu diesem verzweifelten Schritt veranlasst. Fünf Jahre nach traumatischen Erlebnissen in Nepal holen sie die Dämonen der Vergangenheit jedoch mit großen Schritten ein.

Böse Überraschungen in Nepal

Rückblick: Emma will gemeinsam mit ihren Freundinnen Al, Leanne und Daisy mal so richtig die Seele baumeln lassen. Die Twens entschließen sich für einen Aufenthalt im Wellness-Ressort Ekanta Yatra, der sich schon bald zum Albtraum entwickelt. Zuerst entfacht ein großer Zickenkrieg zwischen den Mädels, bei dem ein ganzer Sack alter Konflikte ausgepackt wird. Dann erleben Emma und Al eine böse Überraschung, als sie das Gelände der vermeintlichen Ferienanlage verlassen wollen.

Hinter Ekanta Yatra steckt in Wirklichkeit eine sektenähnliche Kommune, die Böses im Schilde führt. Nur zwei der nicht ganz so dicken Freundinnen kehren schließlich lebend aus dem Urlaub zurück. Ausgerechnet als Emma unter ihrem neuen Namen endlich wieder ein bisschen Glück erfahren darf, erhält sie geheimnisvolle Nachrichten von einem Unbekannten. Die Person scheint zu wissen, was sich damals in Nepal zugetragen hat. Ist sie etwa auf Rache aus?

Nichts für Logik-Verfechter

Gleich mit ihrem ersten Thriller „Träum was Böses“ (OT: „The Accident“) gelang der ehemaligen Grafikdesignerin und Web-Entwicklerin Cally „C.L.“ Taylor vor gut drei Jahren der Durchbruch als Autorin. Ihr neuer Roman „Detox“, der im Original den Titel „The Lie“ trägt, enttäuscht: Die Geschichte wirkt sehr hanebüchen und konstruiert.

Kleine Ungereimtheiten sollten Logik-Verfechter besser nicht hinterfragen, sonst greift die ganze Prämisse nicht mehr wirklich: Warum treten Emma und Co überhaupt eine gemeinsame Urlaubsreise ans andere Ende der Welt an, wenn sie unter der Oberfläche nur Groll gegeneinander hegen? All die vielen Vorwürfe, die sie sich schließlich wiederholt machen, stellen die Geduld der Leser auf eine harte Probe.

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Auch der Handlungsstrang in der Gegenwart will nicht so recht packen. Die neue Bedrohung für Emma bleibt viel zu lange unklar und kryptisch. Die ständigen Rückblicke zu den Geschehnissen in Nepal bremsen die Ereignisse der Gegenwart aus, ohne echte Spannung aufzubauen. Es fehlt „Detox“ an Atmosphäre, aber ebenso an interessanten Charakteren. Taylor liefert massentaugliche und überraschungsarme statt clevere Thriller-Kost mit Tiefgang ab. Die recht dünne Story-Idee hätte als Kurzroman oder gar als Kurzgeschichte besser funktioniert.

Mehr Infos zur Autorin: www.cltaylorauthor.com

„Detox“ von C.L. Taylor ist am 01. Dezember 2016 im Piper Verlag erschienen.

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  • Rezension zu: C.L. Taylor: Detox
  • Redaktionswertung:

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