Sarah Connor ködert die Presse mit pikanten Zeilen, die vielleicht, vielleicht aber auch nicht so persönlich zu verstehen sind. Reicht das schon für einen neuen Albumerfolg?

Sarah Connor: Freigeistin
Sarah Connor veröffentlicht mit „Freigeistin“ ihr drittes deutschsprachiges Album / © Universal Music, Nina Kuhn

Sarah Connor ködert die Boulevardmedien mit pikanten Zeilen, die vielleicht, vielleicht aber auch nicht so persönlich zu verstehen sind. Reicht das schon für einen neuen Albumerfolg?

Die Teilnahme bei „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ im Jahre 2014 erwies sich als Gamechanger für Sängerin Sarah Connor. In der VOX-Musikshow entdeckte sie die deutsche Sprache für sich, nachdem sie bisher nur Popsongs auf Englisch veröffentlicht hatte. Mit den beiden Alben „Muttersprache“ (2015) und „Herz Kraft Werke“ (2019) schlug sie im Anschluss ein völlig neues Kapitel in ihrer Karriere auf. Das Konzept ging auf: Beide Scheiben landeten auf Platz 1 der Charts und zogen erfolgreiche Tourneen nach sich.

Futter für die Klatschspalte

Mit „Freigeistin“ erscheint am 23. Mai Connors dritter Longplayer nach dem Quasi-Neustart, der ganze sechs Jahre auf sich warten ließ. Eine halbe Ewigkeit im schnelllebigen Musikgeschäft! Da bedarf es durchaus einer etwas forscheren Marketingstrategie, um wieder ins Gespräch zu kommen.

So strotzen die Lyrics der 44-Jährigen diesmal regelrecht vor pikanter Aussagen, expliziter Kraftausdrücken und brisanter Themen. Beste Voraussetzung für aufsehenerregende Schlagzeilen in den Boulevardmedien! Die Vorab-Single „FICKA“, in der Connor unverblümt mit Internet-Trollen abrechnet, war bereits clever gewählt.

Ein prima Aufhänger für die Klatschspalten sind natürlich auch Songs über Polyamorie-Versuche („Schlechte Idee“), die eingeschlafene Leidenschaft in einer langjährigen Beziehung („Warum sind wir so?“), einen heißen Flirt mit einer Frau („French Girlfriend“) oder einen One-Night-Stand („Souvenir“). Connor gibt sich selbstbewusst und provokant. In Interviews ist sie aber gleichzeitig darum bemüht zu betonen, dass eben nicht all ihre Texte autobiografisch seien.

Sicherheit in unruhigen Zeiten

Bei anderen Themen schreibt sich Connor das Prädikat „persönlich“ wiederum groß auf die Fahne: „Herzen in Aufruhr“ entstand nach einem Gespräch mit ihrem damals 6-jährigen Sohn, dem sie nach dem Hamas-Terrorangriff auf Israel im Oktober 2023 erstmals vom Holocaust erzählte. In „Warum hat mir keiner gesagt?“ singt die gebürtige Delmenhorsterin darüber, wie schwer es ihr gefallen ist, ihre beiden bereits erwachsenen Kinder loszulassen.

In anderen Stücken geht es um den Halt und die Sicherheit, den ihr Mann und ihre Familie ihr in unruhigen Zeiten wie diesen geben („Heut' ist alles gut“). Das wirkt definitiv authentischer als die Songs, die partout auffallen und anecken wollen. Wobei „Freigeistin“ ohne diese vielleicht einfach nicht genug Zugkraft hätte.

Zwischen 80er-Pop und Schlager

Was die musikalische Verpackung angeht, bewegt sich Sarah auf arg routinierten Pop-Pfaden, die hier und da auch deutlich ins Schlagereske („Du bist da draußen“) abdriften. Durch die elektronischeren Nummern weht ein spürbarer Hauch von 80er („Hölle“, „For Life“). Ganz reduziert geben sich die Balladen „Die Fremde“ und „Tief wie das Meer“, die sich ganz auf Connors unverwechselbare Stimme und wohlige Klavierakkorde verlassen.

So ein bisschen Kitsch schwingt da durchaus mit. Trotzdem sind es die beiden Momente auf „Freigeistin“, die noch am meisten Eindruck hinterlassen und auch sprachlich eleganter und poetischer daherkommen.

Fans haben im Laufe der nächsten Wochen reichlich Gelegenheit, das neue Songmaterial live zu erleben. Sarah Connor absolviert über den Sommer zahlreiche Open-Air-Konzerte. Im kommenden Jahr geht es dann auf große Arena-Tour.

Veröffentlichung: 23. Mai 2025 (Polydor / Universal Music)

Eine Verbindung mit YouTube und ggf. eine Übertragung personenbezogener Daten finden erst nach Klick auf den unteren Button statt. Mehr Infos...

Quelle: YouTube / Sarah Connor Official

CD zu gewinnen

hitchecker.de verlost einmal das Album „Freigeistin“ von Sarah Connor. Um mitzumachen, müsst ihr das untere Formular ausfüllen und abschicken. Der Gewinnspiel-Code lautet: #GS-freigeistin

Wenn ihr in Zukunft keine Gewinnspiele auf hitchecker.de verpassen wollt, folgt uns am besten auf Facebook, Instagram und Threads! Teilnahmeschluss ist der 20. Juli 2025.

Ungültiger Code: Bitte Einagbe überprüfen!

  • Rezension zu: Sarah Connor: Freigeistin
  • Redaktionswertung: 2 Punkte
  • Gewinn: „Freigeistin“ von Sarah Connor zu gewinnen
  • Foto: Sarah Connor Freigeistin
  • Teilnahmeschluss: 20.07.2025


Kommentar schreiben

Senden

Weitere Albumchecks