Demnächst startet der Musikfilm „Something Beautiful“ von und mit Miley Cyrus in den Kinos. Den dazugehörigen Soundtrack gibt es vorab. Kann das Konzeptalbum überzeugen?
Demnächst startet der Musikfilm „Something Beautiful“ von und mit Miley Cyrus in den Kinos. Den dazugehörigen Soundtrack gibt es vorab. Kann das Konzeptalbum überzeugen?
Miley Cyrus weiß immer zu überraschen. Doch die Zeiten der platten Provokation mit Twerk-Posen oder Nackteinlagen auf der Abrissbirne gehören der Vergangenheit an. Die US-Sängerin ist erwachsen geworden und hat sich zu einer der erfolgreichsten Popsängerinnen gemausert, die inzwischen mit ihrer Musik und nicht mehr mit Skandalen Schlagzeilen macht.
Aufgrund einer seltenen Stimmbanderkrankung hat die 32-Jährige dem Tourleben abgeschworen. Ersatzweise kommt Ende Juni, begleitend zu ihrem jüngst erschienenen Album „Something Beautiful“, ein gleichnamiger Film ins Kino.
Diese Information ist vor dem Hören der Scheibe nicht ganz unwichtig. Denn es erklärt das opulente „Prelude“-Intro, das klingt wie die musikalische Untermalung einer alten „Twin Peaks“-Folge oder eines Horrorfilms aus den 80ern. Es bäumt sich eine bedrohliche Kulisse aus Geräuschen und orchestralen Elementen auf. Irgendwo ist ein Helikopter auszumachen, plötzlich Schüsse.
Auch zwei weitere „Interludes“ setzen auf Kopfkino – mit dramatischen Streicher, allerhand Samples, pulsierenden Beats und lärmenden, dissonanten Momenten. Diese instrumentalen Parts dürften deutlich besser im Zusammenspiel mit den folgenden Bewegtbildern funktionieren.
Auf der Scheibe wirken sie zwar nicht unbedingt wie ein Störfaktor, sorgen aber durchaus für Unruhe auf der sonst eher gemäßigten ersten Albumhälfte mit dem souligen R'n'B-Titeltrack, dem abba-esken „End Of The World“ und der melancholischen Ballade „More To Lose“. Im Kern wären das allesamt seichte Popnummern, würde da nicht dieser düstere Unterton mitschwingen: textlich, aber auch in Form von gespenstischen verhallten Instrumenten oder lärmenden Rockausbrüchen. Miley beschwört einen bittersüßen Albtraum herauf. Der von ihr besungene Weltuntergang äußert sich also auch musikalisch.
Doch wenn wir schon am Abgrund stehen, könnten wir dort noch ein letztes Mal feiern und tanzen: Beim verführerischen 70er-Groover „Easy Lover“ genügt erst mal nur ein sexy Hüftschwung. Mit dem an den 80er-Klassiker „Smalltown Boy“ erinnernden Track „Walk Of Fame“, zu dem sich Kollegin Brittany Howard gesellt, geht es dann aber schon deutlicher auf den Dancefloor.
In den elektronisch stampfenden 90ern kommt Cyrus schließlich mit „Every Girl You've Ever Loved“ (feat. Naomi Campbell) und „Reborn“ an. Hier schwingen eine ordentliche Portion Madonna, Pet Shop Boys und Army Of Lovers mit. Die beiden Songs hätten auch prima auf den jüngsten Longplayer von Lady Gaga gepasst.
Trip-Hop-Referenzen sind im beatlastigen und wieder sehr dunkel gefärbten „Pretend You're God“ auszumachen. Im Vergleich wirkt das hymnische „Golden Burning Sun“, der vielleicht griffigste Song auf „Something Beautiful“, trotz viel trauriger Nostalgie wie ein Hoffnungsschimmer. Gleiches gilt für das folkig-orchestrale „Give Me Love“, mit dem das Album einen verträumten letzten Atemzug nimmt.
Der viele Bombast, der kunterbunter Stilmix und die musikalische Reise durch verschiedene Jahrzehnte mag dieses zum bisher spannendsten Werk von Miley Cyrus machen. Gleichzeitig erweist sich der große Rundumschlag als recht überladen und vielleicht als zu sperrig, um dem breiten Pop-Publikum zu gefallen. Ein großer Single-Wurf wie „Wrecking Ball“ oder „Flowers“ fehlt diesmal. Es bleibt abzuwarten, ob das Konzept in Filmform besser aufgeht.
Veröffentlichung: 30. Mai 2025 (Sony Music)
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