Bei Ina Müller müssen die gezählten Geburtstage genau wie bei Adele regelmäßig als Albumtitel herhalten. Nach „Weiblich, ledig, 40“ und „48“ zelebriert sie nun die „55“ in Form von 12 neuen Songs. In diesen nimmt die Entertainerin das Altern, die Liebe und generell das Leben wie gewohnt mit viel Humor. Mehr...
55, na und?! Ina Müller nimmt das Altern, aber auch die Liebe und generell das Leben wie gewohnt mit viel Humor.
Promi-Damen jenseits der 30 machen ja gerne mal ein Geheimnis aus ihrem Alter. Ina Müller gehört definitiv nicht dazu. Ganz im Gegenteil: Bei der Entertainerin müssen die gezählten Geburtstage genau wie bei Adele regelmäßig als Albumtitel herhalten. Nach „Weiblich, ledig, 40“ (2006) und „48“ (2013) zelebriert sie nun die „55“ in Form von 12 neuen Songs.
Diese entstanden zum Großteil in Zusammenarbeit mit Texter Frank Ramond und ihrem Lebensgefährten Johannes Oerding. Müllers musikalische Anekdoten drehen sich einmal mehr um Beziehungstechnisches, nostalgische Erinnerungen, diverse Laster und natürlich auch ums Älterwerden.
Gerade bei ihrem Lieblingsthema wartet die selbstironische Sängerin mit viel Wortwitz auf: „Höher, weiter, besser“ war gestern wie sie im Song „Laufen“ ernüchtert, aber immerhin fröhlich pfeifend feststellt. Heute kämpft sie mit Pilates, aber immerhin noch unter Anweisung eines knackigen Personal Trainers „gegen den Verschleiß“. „Ich hab irgendwann geplant, mal 'nen Marathon zu laufen. Heut' bin ich kurz davor, mir 'nen Treppenlift zu kaufen“, setzt die Sängerin noch einen drauf.
Im Titel „Eichhörnchentag“ geht es dagegen um die zunehmende Vergesslichkeit, mit der sie im Alltag zu kämpfen hat. Begleitet von souligen Pianoakkorden sucht Ina verzweifelt nach ihren Schlüsseln, dem Auto, ihrer Brille oder einem ihrer vier Ladekabel. Immerhin an die Songtexte der 80er kann sie sich jederzeit ohne Probleme erinnern.
Im Falle der Erinnerungslücken hilft vielleicht ein bisschen Zucker: Ohne Gummibärchen, Kekse oder generell ohne ausreichend gefülltem Magen ist mit der Müller sowieso nichts anzufangen. Das verrät sie uns in den Lyrics zur Ballade „Wie Heroin“: Bei Hunger wird sie zur Diva und lässt die schlechte Laune an ihrem Partner aus. Nach der nötigen Nahrungszufuhr wird sie aber schnell wieder handzahm und bittet reumütig um Verzeihung.
Gute Gründe für die Nikotinsucht findet sie in der countryesken Kippen-Hymne „Rauchen“. Ohne den regelmäßigen Griff zur Zigarette wären viele Freundschaften und schöne Erlebnisse wohl nicht zustande gekommen. Das gilt vermutlich auch für einige längst verjährte Beziehungen, auf die Ina mal melancholisch, mal augenzwinkernd in „Fast hält länger als fest“, „So hätt ich also sein soll'n“ und „Das erste halbe Mal“ zurückblickt.
Natürlich handelt es sich dabei nicht immer zu 100 Prozent um autobiografische Erfahrungen, wie Müller in einem aktuellen Interview mit dem Focus durchblicken lässt. Über die Einsamkeit in eingefahrenen Beziehungen geht es etwa im schwungvollen Opener „Obwohl du da bist“. Eine originelle Liebeserklärung gelingt ihr mit dem verträumten „Wohnung gucken“ – im schunkeltauglichen Walzertakt.
Überhaupt stehen Müller die ruhigen, emotionalen Momente mindestens genauso gut wie die frech-amüsanten. Das beweist sie auch zum Albumfinale mit „Wenn der liebe Gott will“, einer pianesken Ode an die Hamburger Nacht.
„55“ kommt sicher nicht ohne einige Plattitüden aus und liefert auch keine textlichen Pointen am laufenden Band. Im Vergleich zum arg nachdenklichen und gemächlichen Vorgängerwerk „Ich bin die“ weiß der neue Longplayer aber wieder deutlich besser zu unterhalten. Gerade „Wohnung gucken“, „Laufen“, „Eichörnchentag“, „Wie Heroin“ und „Wenn der liebe Gott will“ sind Titel, die hängen bleiben, weil sie lebensnahe Geschichten erzählen.
Die begleitende Tour zum Album startet Ina Müller wegen Corona erst im übernächsten Jahr.
Alle Termine unter: www.inamueller.de
Veröffentlichung am 20. November 2020 (Columbia Local / Sony Music)
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Das Gewinnspiel ist beendet. Gewonnen haben Sandra T. aus Pfungstadt und Thorsten K. aus Hamburg.
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