Samsung Galaxy TabPro SKann ein Tablet wirklich ein vollwertiges Notebook ersetzen? Samsung wagt mit dem neuen Galaxy TabPro S einen ambitionierten Convertible-Versuch. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt dabei allerdings noch nicht. Mehr...

Galaxy TabPro S: Solide, aber teure 2-in-1-Lösung
© Samsung

Das neue Galaxy TabPro S Tablet von Samsung geht für seinen stolzen Preis zu viele Kompromisse ein.

Tablets werden immer leistungsfähiger. Doch können sie wirklich vollwertige Notebooks ersetzen und als mobiles Büro fungieren? Als Antwort auf diese Frage serviert Samsung mit dem Galaxy TabPro S ein neues 2-in-1-Tablet, das dem Surface Pro 4 von Microsoft Konkurrenz machen will.

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Beim schlanken Design hat das mit Windows 10 ausgestattete 12-Zoll-Gerät definitiv die Nase vorn: Das Galaxy TabPro S kommt mit gerade mal 6,3 Millimetern deutlich dünner daher als andere Convertibles. Allerdings bleibt so kein Platz für einen regulären USB-Anschluss. Wer einen Speicherstick oder eine Maus anschließen will, benötigt einen optional erhältlichen USB-C-Adapter.

Datenaustausch leicht gemacht

Mit diesem lässt sich das Tablet dann aber auch per HDMI mit einem Bildschirm verbinden. Alternativ geht es ohne Kabel: Mit einem WiFi-Display-Adapter und der App „Show Window“ kann das Bild ebenfalls auf einen externen Monitor übertragen werden.

Das TabPro S erweist sich als Meister der kabellosen Synchronisierung mit unterstützten Samsung-Smartphones (Galaxy Note 5, S6, S6 Edge, S7, S7 Edge) und der Datenübertragung zu PC oder Mac. Die Anwendungen „SideSync“ und „Flow“ ermöglichen einen simplen File-Austausch via Drag-and-Drop. Die mobile Internetverbindung des Smartphones ist auch auf dem Tablet nutzbar. Das macht Sinn für alle, die nicht noch mal knapp 200 Euro mehr für das TabPro S mit LTE-Option auf den Tisch legen wollen.

Bei einem Preis von 999 Euro darf sich schon die Wifi-Ausführung kein Schnäppchen nennen. Die Erwartungen an die Ausstattung des neuen Vorzeige-Tablets aus dem Hause Samsung liegen da entsprechend hoch. 4 GB Arbeitsspeicher und ein Intel Skylake Core m3 Prozessor als Herzstück lesen sich auf Papier fast schon als kleine Enttäuschung.

Solide Performance, scharfes Display

Doch in der Praxis überrascht das TabPro S mit einer grundsoliden Performance: Alltagsherausforderungen wie Textverarbeitung, Präsentationen, Bildbearbeitung, Surfen und Videos streamen sind überhaupt kein Problem. Sogar aufwendigere Multimedia-Anwendungen wie Videoschnitt und Spiele laufen flüssig. Voraussetzung: Die Projekte bleiben überschaubar und man will nicht unbedingt ressourcenintensive Games mit Top-Grafik zocken.

Anspruchsvollere Programme verlangen natürlich mehr vom Akku (5.200 mAh) ab. Dieser hält laut Herstellerangaben bis zu zehn Stunden durch. Bei intensiver Nutzung des Tablets sind zwischen sechs und acht realistischer. In knapp zweieinhalb Stunden lädt sich der Akku relativ schnell wieder vollständig auf.

Egal ob das Tablet fürs Arbeiten oder zur reinen Unterhaltung genutzt wird, das gestochen scharfe Bild des AMOLED-Displays macht dabei richtig viel Spaß. Der durch Gorilla Glass geschützte Bildschirm bietet eine sehr gute Auflösung von 2160 x 1440 Pixeln, satte Farben sowie ausreichend Helligkeit und beeindruckenden Kontrastreichtum. Bei starker Sonneneinstrahlung neigt er zwar zum Spiegeln. Die hohe Blinkwinkelstabilität sorgt dennoch für eine stets gute Lesbarkeit der Bildschirminhalte.

Gewöhnungsbedürftige Tastatur

Kleinere Schwierigkeiten bereitet die mitgelieferte Tastatur mit integriertem Touchpad, die per Magnet ans TabPro S geklemmt wird: Zum einen wird sie bei dunklen Lichtverhältnis zu wenig vom Bildschirm beleuchtet. Zum anderen liegen die einzelnen Tasten sehr nah beieinander. So erfordert es eine kleine Eingewöhnungszeit und viel Konzentration, um ständige Tippfehler zu vermeiden. Zum gemütlichen Surfen auf der Couch nimmt man das Keyboard am besten komplett ab, da es sonst stört.

Das edle, aber schmutzanfällige Book Cover des TabPro S übernimmt bei angedockter Tastatur die Standfußfunktion und schützt sonst vor Kratzern. Eine zusätzliche Tablet-Hülle muss daher nicht zwangsläufig angeschafft werden. Immerhin hier lassen sich ein paar Euros sparen.

Trotz ihres stolzen Preises gibt es zwei unschöne Abstriche bei der Samsung-Neuheit zu machen: Der interne SSD-Speicher in Höhe von 128 GB kann leider nicht durch microSD-Karten erweitert werden. Darüber hinaus verfügen die beiden verbauten Kameras bloß über 5-Megapixel-Sensoren. Autofokus beherrscht nur die rückseitige Hauptkamera. Für Videotelefonie und Schnappschüsse reicht das zwar aus. Bei deutlich günstigeren Tablets sind aber längst schon 8 Megapixel Standard.

Fazit: Lohnt sich das Galaxy TabPro S?

Gerade wer sich das TabPro S zum Arbeiten anschaffen will, sollte bedenken, welch hervorragend ausgestattetes Notebook für den Preis drin wäre. Momentan zieht da im Vergleich noch jedes 2-in-1-Tablet klar den Kürzeren, was Ausstattung und Power angeht.

Das Convertible von Samsung zählt aber auf jeden Fall zu den aktuellen Top-Geräten dieser Art. Es ist ein kompakter Begleiter für unterwegs und ein guter Kompromiss aus Entertainment- und Office-Lösung. Trotzdem stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis noch nicht. Unser Tipp: Am besten auf die erste Reduzierungswelle warten und dann zuschlagen.

Link: Produktdetails auf samsung.com

Preis: ca. 999 Euro (Wifi), ca. 1199 Euro (LTE)

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  • Rezension zu: Samsung Galaxy TabPro S
  • Redaktionswertung:

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