Mit dem "Password Boss" lassen sich Passwörter und weitere sensible Daten komfortabel verwalten. hitchecker.de hat die PC-Anwendung getestet. Die Software punktet vor allem mit ihrem großen Funktionsumfang. Mehr...
Mit dem "Password Boss" lassen sich Passwörter und weitere sensible Daten komfortabel verwalten. hitchecker.de hat die PC-Anwendung getestet.
Der rundum vernetzte Otto Normalverbraucher kennt das Problem: Bei all den vielen verschiedenen E-Mail-, Social-Media- und Kunden-Accounts fällt es schwer, sich die einzelnen Zugangsdaten zu merken. Es soll immer noch Internetnutzer geben, die deshalb überall dasselbe Passwort verwenden. Das ist nicht nur gutgläubig, sondern auch gefährlich: Knackt ein böswilliger Hacker oder eine Malware eines der Konten, sind ebenso alle weiteren nicht mehr vor fremdem Zugriff geschützt.
Ein Passwort-Manager hilft bei der Erstellung sicherer Passwörter und der Verwaltung dieser. Das Angebot an kostenlosen und kostenpflichtigen Programmen in diesem Bereich ist groß. Die für den deutschen Markt relativ neu erhältliche Anwendung Password Boss des gleichnamigen US-amerikanischen Herstellers will mehr sein als eine reine Verwaltungssoftware für Passwörter.
Sie fungiert auch als "digitale Brieftasche": Persönliche Zahlungsinformationen wie Kreditkarten- und Kontodaten können hinterlegt werden, um fortan den Checkout-Prozess beim Online-Shopping zu beschleunigen. Gängige Webformulare kann der Password Boss ebenfalls automatisch ausfüllen, wenn die Daten im Programm hinterlegt wurden.
Damit die im Password Boss eingepflegten Passwörter und Daten im Browser übernommen werden, ist die Installation von Add-ons nötig. Bei unserem Test konnten sich die Erweiterungen für Chrome, den Internet Explorer und Firefox zwar alle problemlos installieren. Doch effektiv funktioniert hat am Ende nur das Add-on für Chrome. Unser installiertes Antiviren-Programm hat die Extension für Firefox und den IE möglicherweise blockiert. Schon bei der Installation von Password Boss wurde das Programm fälschlicherweise als Virus eingestuft und gesperrt. Das ist durchaus etwas unglücklich bei einer Software, der man hochsensible Daten anvertrauen soll.
Ungeübte Anwender sind hier vermutlich schon überfordert. Gleiches gilt auch für die Datenschutz- und Nutzungsbedingungen. Diese sind leider sowohl auf der Hersteller-Website als auch zu Beginn der Programminstallation nur auf Englisch verfügbar. Die Texte weisen u.a. darauf hin, dass Nutzungsdaten auch für Werbezwecke verwendet werden. Persönliche Daten seien davon aber nicht betroffen.
Dieses Prozedere ist durchaus üblich für kommerzielle Software-Anwendungen. Zumindest von der kostenpflichtigen Version von Password Boss, die immerhin mit 24,99 Euro pro Jahr zu Buche schlägt, könnte man hier aber mehr erwarten: Wenn es schon um pikante Daten wie Passwörter und Zahlungsdaten geht, sollte da rein gar nichts im Hintergrund beobachtet und ausgewertet werden. Daumen runter heißt es auch für den Facebook-Button innerhalb der Benutzeroberfläche, der zur Herstellerseite beim datenschutzrechtlich umstrittenen Social-Media-Riesen führt.
Wie die Texte zum Datenschutz war auch die Benutzeroberfläche der Software in unserem Test nur auf Englisch verfügbar - trotz korrekt gewählter Sprach- und Ländereinstellungen. Laut offizieller Informationen seitens des Herstellers müsste es allerdings eine deutsche Version geben. Unklar bleibt, ob es sich um eine Störung beziehungsweise einen Bug handelt oder uns eine rein englische Testversion zur Verfügung gestellt wurde.
Bei etlichen Details besteht also noch Nachbesserungsbedarf beim Password Boss. Schon jetzt punktet die Software jedoch mit ihrem großen Funktionsumfang. Besonderer Clou: Anwender können das Programm mit verschiedenen Endgeräten synchronisieren. Dazu werden die Nutzerdaten auf dem Server des Herstellers abgelegt. So ist der Zugriff von verschiedenen PCs sowie von Smartphones und Tablets per App möglich. Password Boss verspricht eine sichere Verschlüsselung aller Daten auf Bankenniveau (256bit AES) und stellt auch einen deutschen Server in Frankfurt für die Speicherung zur Wahl.
Ein intern im Programm nutzbarer Browser sperrt Erweiterungen, speichert keine Cookies und löscht beim Schließen automatisch den Zwischenspeicher. Außerdem blockiert er unsichere Seiten und schützt vor Phishing-Versuchen. Daher ist er besonders zu empfehlen, wenn es um Zahlungen und Online-Banking im Netz geht. Der Nutzer kann selbst wählen, wann der Browser zum Einsatz kommen soll - also auf Wunsch auch bei E-Mail-Logins oder beim Anmelden auf Facebook, Twitter und Co.
Zahlende Premium-Kunden profitieren von einer zweistufigen Authentifizierung, die ein noch höheres Sicherheitslevel beim Schutz sensibler Daten gewährt. Wer sich nach der 30-tägigen Testphase gegen eine kostenpflichtige Jahreslizenz entscheidet, verliert zudem die Möglichkeit zu Online-Backups und der Datensynchronisierung zwischen den einzelnen Endgeräten. Auch den Diebstahlschutz gibt es entsprechend nur in der Bezahlversion: Sollte ein Smartphone oder ein Tablet verloren gehen, kann Password Boss auf diesen Geräten via PC gesperrt werden.
Sensible Daten will man eigentlich nicht mit anderen teilen. Dennoch bietet das Programm eine solche Funktion an: Ausgewählte Passwörter, Zahlungsdaten und persönliche Infos können an andere Nutzer von Password Boss weitergeleitet werden. Die Übertragung erfolgt selbstverständlich verschlüsselt.
Die Anzahl der Passworteinträge ist in der Gratis-Variante von Password Boss übrigens nicht eingeschränkt. Es lassen sich auch beliebig viele Identitäten im Programm anlegen. Praktisch ist die Option zur Kategorisierung der Einträge in private und geschäftliche Daten.
Wer das Add-on in seinem Wunsch-Browser zum Laufen bekommt, kann beim Surfen im Internet viel Zeit sparen. Lästige Anmeldungen und langwieriges Ausfüllen von Formularen erledigt Password Boss im Nu von allein. Statt einer Vielzahl von Passwörtern braucht es nur noch ein Master-Passwort für die Anwendung. Dieses sollte man sich aber unbedingt gut merken, da es nicht wiederhergestellt werden kann.
Mit der jährlichen anfallenden Gebühr ist der Preis von Password Boss im Vergleich zu Konkurrenzprodukten mit ähnlichem Funktionsumfang recht ambitioniert. Die Gratis-Version muss sich dagegen mit der beliebten und stark verbreiteten Open-Source-Software KeePass messen. Diese wirkt im Detail deutlich ausgereifter, auch wenn sie keine so übersichtliche und schön designte Benutzeroberfläche wie der Password Boss mitbringt.
Dafür ist mit KeePassX eine Mac-Version erhältlich. Der Password Boss übernimmt die Passwort-Chefrolle bislang nur auf PC-Systemen mit Windows sowie per App auf mobilen Android- und iOs-Geräten.
Link: www.passwordboss.com/de
Preis für Premium-Version: 24,99 Euro / Jahr
Aufgepasst: Unentschlossene machen am besten bei unserem Gewinnspiel mit: hitchecker.de verlost fünf Software-Lizenzen, mit dem die Premium-Version von Password Boss ein Jahr lang gratis genutzt werden kann. Für eine Teilnahme an der Verlosung einfach die untere Frage beantworten und eine gültige E-Mail-Adresse angeben! Teilnahmeschluss ist der 05.05.2016. Viel Glück!
Die Verlosung ist beendet, die Gewinner wurden benachrichtigt.
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