Das Huawei P9 richtet sich vor allem an Vielfotografierer, die mit dem Smartphone ambitionierte Schnappschüsse schießen wollen. Ohne Vertrag ist das hochwertig ausgestattete Gerät inzwischen schon für deutlich unter 500 Euro zu haben und damit wesentlich günstiger als vergleichbare Konkurrenzprodukte. Mehr...

Huawei P9: Edles Smartphone für Foto-Fans
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Vorzeige-Smartphone aus China: Das Huawei P9 richtet sich vor allem an Vielfotografierer.

Seit dem Frühjahr ist das Huawei P9 in Deutschland erhältlich und ohne Vertrag inzwischen schon für deutlich unter 500 Euro zu haben. Damit ist das Smartphone wesentlich günstiger als die High-End-Konkurrenzprodukte aus dem Hause Samsung und Apple, ohne dabei große Kompromisse einzugehen.

Die hochwertige Verarbeitung und das edle, sehr schmale Design des Geräts sorgen gleich für einen sehr guten ersten Eindruck: Das Metall-Gehäuse kommt ganz ohne störende Kanten aus, lässt sich aber auch nicht für einen späteren Akkuwechsel abnehmen. Ein Slot für SIM- und MicroSD-Karte befindet sich am linken Rand und kann mit einem beigelegten Werkzeug geöffnet werden.

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Der Einschalte-Button sowie der Lautstärkeregler sind am rechten Rand platziert. Anschlüsse für das USB- bzw. Ladekabel und für den im Lieferumfang enthaltenen In-Ear-Kopfhörer sowie ein Lautsprecher sitzen am unteren Rand. Auf der Rückseite wartet das Huawei P9  mit einem Fingerabdrucksensor auf, der auch für Wischgesten genutzt werden kann. Ganz oben prägt der Bereich mit der Dual-Kamera und dem Blitzlicht die Rückansicht.

Clevere Kameratechnik für tolle Fotos

Für die ausgetüftelte Kameratechnik hat Huawei mit dem deutschen Hersteller Leica zusammengearbeitet. Eines der Objektive nimmt nur in Schwarz-Weiß auf, das andere in Farbe. Die beiden Aufnahmen werden per Algorithmus kombiniert. Diese Vorgehensweise ermöglicht es, mehr Licht zu erfassen und so auch bei schlechteren Lichtverhältnissen gute Ergebnisse zu erzielen.

Tatsächlich gelingen mit dem Huawei P9 detail- und kontrastreiche Fotos, die im Nachhinein dank zahlreicher Bearbeitungsoptionen noch weiter auf Hochglanz poliert werden können. Im „Professional Mode“ lässt die Kamera ambitionierten Smartphone-Fotografen sogar die Freiheit, manuelle Einstellungen vorzunehmen. Doch auch mit den automatisierten Modi gelingen mehr als nur einfache Handy-Schnappschüsse.

Vor allem Detailaufnahmen aus unmittelbarer Nähe im Modus für geringe Tiefenschärfe und ausdrucksstarke Schwarz-Weiß-Fotos zählen zu den großen Stärken des Huawei P9. Die verschmerzbaren Mankos: Einen optischen Bildstabilisator hat das Smartphone nicht zu bieten, ebenso wenig einen 4k-Camcorder.

Die Frontkamera für Selfies und Videotelefonie bietet übrigens eine gute Auflösung von 8 Megapixeln. Die Kameras hinten knipsen mit 12 Megapixeln.

Games strapazieren den Akku

Es macht nicht nur Spaß, Fotos mit dem Huawei P9 zu schießen, sondern auch sie darauf zu betrachten: Eine hervorragende Blickwinkelstabilität und eine zuverlässige Helligkeitsregelung bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen zeichnen das 5,2 Zoll große Display aus. Dieses verfügt über eine völlig ausreichende Full-HD-Auflösung (1920 x 1080 Pixel) und stellt bis zu 16,7 Millionen Farben dar.

Grafisch aufwendige und ressourcenintensive Games meistert das Smartphone mit dem flotten Kirin 955 Achtkern-Prozessor (4 x 2,5 GHz + 4 x 1,8 GHz), den 3 GB Arbeitsspeicher und der ARM Maili-T880 MP4 Grafikeinheit mühelos. Wer viel zockt, sollte sich allerdings darauf einstellen, dass der fest verbaute 3000 mAh Akku rapide nachlässt. Nach spätestens vier bis fünf Stunden muss das Huawei P9 dann wieder zum Aufladen ans Netz. Auch das Gehäuse läuft bei solch einer Intensivnutzung schnell warm, wird aber nie zu heiß. Bei durchschnittlicher Nutzung mit gelegentlichem Surfen und einigen kürzeren Telefonaten hält der Akku ein bis zwei Tage durch.

Als Betriebssystem setzt Huawei eine abgewandelte Android 6.0 Version mit der hauseigenen EMUI-Benutzeroberfläche ein, die sich klar am iOS-Look der Apple-Konkurrenz orientiert. Geübte Android-Nutzer müssen sich bei der Bedienung etwas umgewöhnen, da einige Ansichten und Funktionen eigenwillig angeordnet oder versteckt sind. Etwas störend ist die standardmäßig aktivierte Bildschirmtastatur. Die schmalen Buchstabenfelder haben häufige Tippfehler zur Folge. Ein Wechsel zur treffsicheren Google-Tastatur ist allerdings ohne Probleme möglich.

Screenshots ruckzuck erstellt

Doch das Huawei P9 überrascht auch mit einer praktischen Zusatzfunktion: Per Fingerknöchel lassen sich ruckzuck Screenshots erstellen. Einfach zweimal aufs Display klopfen für ein einfaches Bildschirmabbild. Wenn man mit dem Knöchel ein S zeichnet, lässt sich zudem ein Website-Screenshot erstellen. Das Scrollen nach unten erfolgt automatisch.

Noch ein kleiner Kritikpunkt: Der Klang des Smartphones erweist sich als etwas dumpf - sowohl beim Telefonieren als auch beim Musikhören. Ein vorinstallierter Equalizer für individuelle Soundanpassungen wäre wünschenswert gewesen, um gerade die Höhen etwas mehr herauszukitzeln. Über die mitgelieferten Kopfhörer bleibt das Sounderlebnis ebenfalls nur durchschnittlich.

Fazit: Preis-Leistung stimmt

Das Huawei P9 legt seinen Fokus ganz klar auf die Kamerafunktionen und ersetzt im Alltag eine vollwertige Digicam. Wer mehr Akkuleistung (4000 mAh), Speicher (64 GB statt 32 GB, 4 GB RAM statt 3 GB RAM), Stereo-Lautsprecher und einen 5,5 Zoll großen Super AMOLED-Screen will, kann für das Modell Huawei P9 Plus gut 200 Euro mehr investieren.

Für diesen Preis wäre dann aber auch ein iPhone 6s, ein HTC 10 oder ein Samsung Galaxy S7 drin. Insofern ist das Huawei P9 ein guter und grundsolider Kompromiss zwischen Mittel- und High-End-Klasse auf dem aktuellen Smartphone-Markt.

Link: Technische Details zum Huawei P9 auf der Herstellerseite

Preis: ab ca. 460 Euro

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  • Rezension zu: Huawei P9
  • Redaktionswertung:

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