Bei Highend-Smarthphones tendieren die Hersteller zu immer höheren Preisen. Dagegen erhalten Verbraucher im Segment der Mittelklasse-Geräte zunehmend mehr Ausstattung und Qualität zum fairen Preis – so wie beim Huawei P20 Lite. Das günstigste P20-Modell bietet nur wenig Anlass zur Kritik. Mehr...
hitchecker.de hat das Huawei P20 Lite genau unter die Lupe genommen und wenig Anlass zur Kritik gefunden.
Bei Highend-Smarthphones tendieren die Hersteller momentan zu immer höheren Preisen. Dagegen erhalten Verbraucher im Segment der Mittelklasse-Geräte zunehmend mehr Ausstattung und Qualität zum fairen Preis. Zudem purzeln die Preise relativ schnell, so auch beim Huawei P20 Lite:
Das günstigste Modell der P20-Modellreihe war zum Verkaufsstart im Frühjahr noch für 369 Euro zu haben. Bei einigen Anbieter lässt sich das Smartphone jetzt schon für gut 70 Euro weniger schnappen.
So wird es besonders interessant für alle, die nach einem modernen und leistungsstarken Gerät suchen, dafür aber kein kleines Vermögen ausgeben wollen.
Als Herzstück des Huawei P20 Lite fungiert der Octa-Core-Prozessor Kirin 659 mit einer Taktfrequenz von maximal 2,36 GHz. Im Zusammenspiel mit 4 GB Arbeitsspeicher bietet das Smartphone eine flotte und ausreichende Performance. Mit dem im P20 und P20 Pro verbauten Kirin 970 kann der kostengünstige Prozessor natürlich nicht mithalten. Die Leistungssteigerung würde aber mit mehreren Hundert Euro für die Top-Modelle zu Buche schlagen.
Auch in Sachen interner Speicher gibt es beim P20 Lite im Vergleich mit diesen einen Abstrich zu machen: Statt mit 128 GB kommt das Gerät mit nur 64 GB daher. Davon stehen ca. 50 GB zur Verfügung. Wer mehr braucht, kann das Smartphone auf bis zu 256 GB mit einer microSD-Karte erweitern. Es gilt sich allerdings zwischen einer zweiten SIM-Karte oder einer Speicherkarte zu entscheiden, da nur ein weiterer Steckplatz vorhanden ist.
Mittelklasse-Smartphones bieten inzwischen nicht nur eine solide technische Ausstattung. Auch was das Design und die Verarbeitung angeht, bestehen bei vielen Modellen kaum noch gravierende Unterschiede zu den Top-Geräten, die 800 Euro oder mehr kosten.
Das 5,8 Zoll große Huawei P20 Lite überzeugt hier auf ganzer Linie: Mit der edlen Rückseite aus Glas, der Aluminium-Umrandung und dem rahmenlosen Display mit kleiner „Notch“-Aussparung wie beim iPhone X sieht es dem P20 fast zu Verwechseln ähnlich. Der wesentliche Unterschied: Der zuverlässig funktionierende Fingerabdrucksensor befindet sich beim Lite-Modell auf der Rückseite.
Das Gerät liegt bei einem Gewicht von nur 145 Gramm leicht in der Hand und ist hervorragend verarbeitet. Kleine Mankos: Die Kamera-Einheit auf der Rückseite ragt deutlich aus dem Gerät heraus. Dennoch neigt das Smartphone aufgrund seiner extrem glatten Oberfläche zum Rutschen. Der Rücken und die Front des Geräts ziehen Fingerabdrücke und Staub magisch an. Das sind aber alles Kompromisse, mit denen man gut leben kann. Sie stellen das prima Preis-Leistungs-Verhältnis des P20 Lite keineswegs in Frage.
Das tolle LCD-Display im 18:9 Format dürfte eines der entscheidenden Kaufargumente für das P20 Lite im Mittelklasse-Feld darstellen. Die Full-HD-Auflösung (2280 x 1080 Pixel / 433ppi) sorgt für ein gestochen scharfes Bild.
Das Smartphone bietet satte, natürliche Farben, starke Kontraste, ausreichend gute Helligkeit (max. 490 cd/m²) und eine hohe Blickwinkelstabilität. Auch im Freien bei Sonneneinstrahlung bleibt die Lesbarkeit der Bildschirminhalte gut.
Es ist eine wahre Freude, mit dem Gerät HD-Clips, Filme oder Serien zu streamen oder auch mal ein hochaufgelöstes Game zu zocken. Dank der soliden Performance des P20 Lite laufen auch CPU fordernde Spiele ohne nennenswerte Aussetzer.
Leider profitiert das Huawei P20 Lite nicht von der Leica-Technik wie seine teuren Geschwister-Modelle. Trotzdem schlagen sich die verbauten Kameras recht wacker: Vor allem die Frontkamera mit 16 MP liefert sehr schöne Selfies. Die Schnappschüsse, die mit der Dual-Kamera auf der Rückseite (16 MP + 2 MP) entstehen, können sich ebenfalls sehen lassen – solange die Lichtverhältnisse stimmen.
Bei Dämmerung oder in schlecht beleuchteten Räumen nimmt die Qualität der Fotos deutlich ab: Details und Schärfe gehen verloren, die Bilder wirken verwaschen. Ungünstige Lichtverhältnisse bereiten auch bei der Gesichtserkennung via Frontkamera Probleme und lassen diese nicht immer zuverlässig funktionieren.
Gut zu wissen: Die 2-MP-Linse hinten dient dem Smartphone übrigens nur für die Erfassung für Tiefeninformationen. Die braucht es, um den beliebten „Bokeh“-Effekt bei Porträts umsetzen zu können. Der holt das Hauptmotiv scharf in den Vordergrund und macht das Drumherum unscharf.
Videos können mit dem P20 Lite in Full-HD mit 30 fps aufgenommen werden. Für kurze Clip-Grüße aus dem Urlaub reicht das absolut aus.
Im Gegensatz zum P20 und P20 Pro verfügt das P20 Lite noch über eine reguläre Klinkensteckerbuchse für Kopfhörer. Das mitgelieferte In-Ear-Paar ersetzt man lieber durch ein hochwertigeres.
Bei mittlerer Lautstärke geht es völlig in Ordnung, Musik und Videoton direkt über den am unteren Rand verbauten Lautsprecher zu hören. Wird lauter aufgedreht, klingen die Höhen viel zu ausgeprägt, so dass der Ton scheppert und dröhnt.
Beim Telefonieren klingt der Gesprächspartner am anderen Ende stets leicht gedämpft. Störende Nebengeräusche werden nicht vollends herausgefiltert. Die Sprachqualität bewegt sich aber insgesamt noch auf einem ordentlichen Niveau.
In Sachen LTE begnügt sich das Huawei P20 mit einer Downloadgeschwindigkeit von max. 300 Mbits/s, beherrscht dafür alle aktuellen WLAN-Standards und auch NFC. Leider verfügt das Smartphone noch nicht über Bluetooth 5, sondern arbeitet mit der Version 4.2.
Es besitzt eine moderne USB-C-Buchse. Die Datenübertragung erfolgt jedoch über USB 2.0. Die schnellere USB-3.0-Option bleibt den teureren P20-Modellen vorbehalten.
Entgegen der Redewendung „Das Beste zum Schluss“ geht es abschließend um den vielleicht größten Kritikpunkt am Huawei P20 Lite: Der fest verbaute Akku (3000 mAh) erweist sich als echte Schwachstelle des Geräts. Bei reger Nutzung läuft dieser bereits nach 6,5 bis 7,5 Stunden leer. Sprich: Am Ende des Tages sollte das Smartphone auf jeden Fall ans Netz.
Immerhin gibt es das Schnellladekabel inklusive und in etwa 90 Minuten lädt sich der Akku wieder vollständig auf. Also auch das ist kein K.o.-Kriterium für das P20 Lite.
Fazit: Die Kompromisse, die das Smartphone zugunsten des günstigen Preises eingeht, sind allesamt zu verschmerzen. Sparfüchse, die sich kein Highend-Gerät leisten können oder wollen, liegen mit dem P20 Lite als ausgewogenes Gesamtpaket goldrichtig.
Mehr Details zum Huawei P20 Lite: consumer.huawei.com/de/phones/p20-lite/
Preis: ca. 300 - 340 Euro
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