Wer anonym surfen will, kommt um einen VPN-Dienst nicht herum. Die Software Hide My Ass, kurz „HMA!“, zählt zu den Marktführern in diesem Bereich. Sie ist allerdings nur via Abo-Modell zu haben. Die Preise sind durchaus ambitioniert. hitchecker.de verrät, für wen sich die Investition lohnt. Mehr...
Der VPN-Dienst Hide My Ass verspricht Anonymität im Netz. Diese hat allerdings ihren Preis. hitchecker.de verrät, für wen sich ein Abo lohnt.
Privatsphäre und Datenschutz im Internet dürften auch in den nächsten Jahren heiß diskutierte Themen bleiben. Neue gesetzliche Regelungen, steigende Cyberkriminalität und die anhaltende Datensammelwut der Online-Riesen stellen eine Herausforderung für alle dar, die privat oder geschäftlich im Netz unterwegs sind.
Wer anonym surfen will, kommt um einen sogenannten VPN-Dienst nicht herum. Die Software Hide My Ass, kurz „HMA!“, stammt aus dem Hause des Virenschutz-Anbieters Avast. Sie zählt zu den Marktführern in diesem Bereich, ist aber leider nur via Abo-Modell zu haben.
Monatlich fallen stolze 10,99 Euro Gebühren an. Günstiger wird es für alle, die sich länger binden wollen: Im 12-Monats-Abo kostet HMA! 5,99 Euro monatlich, im 24-Monate-Abo 3,99 Euro. Das geht bei vielen anderen VPN-Programmen deutlich günstiger. Allerdings hat Hide My Ass tatsächlich in vielerlei Hinsicht die Nase vorn, vor allem was das Server-Netzwerk angeht.
Es stehen Server an mehr als 280 Standorten in insgesamt 190 Ländern zur Verfügung. Über diese wird jeweils eine verschlüsselte Verbindung ins Internet aufgebaut (AES-Verschlüsselung mit 256-Bit). Fortan bewegt man sich mit fremder IP-Adresse durchs WWW. So lassen sich zum Teil auch Inhalte aufrufen, die für deutsche Nutzer normalerweise gesperrt sind.
Mit einer US-IP lässt sich etwa auf Serien, Filme und Shows in den Mediatheken der großen amerikanischen TV-Networks zugreifen. Einige Website-Betreiber und Streaming-Dienste lassen den Trick, Ländersperren per VPN-Zugriff zu umgehen, aber bereits nicht mehr zu. Viele Inhalte bleiben deshalb auch mit HMA! blockiert.
Je nach Serververbindung muss man beim Streamen oder Surfen zudem mit längeren Ladezeiten rechnen. Leider ist im Programm nicht ersichtlich, wie ausgelastet die einzelnen Server sind. Wer sich kaum langsamer als ohne VPN-Programm durch Websites klicken will, sollte sich für einen möglichst nahe gelegenen Server entscheiden. In unserem Fall waren das die HMA!-Server in Frankfurt und Zürich.
Im Sofortmodus der Software wird automatisch eine Verbindung mit dem aktuell bestmöglichen Server hergestellt. Der Standortmodus überlässt dem Nutzer die Qual der Wahl. In einem Land, das Zensur betreibt und bestimmte Websites und Inhalte blockiert, empfiehlt sich der Freiheitsmodus, um Gesperrtes dennoch aufrufen zu können.
Die Programmoberfläche von Hide My Ass erweist sich als sehr kompakt, übersichtlich und selbsterklärend. Das Interface der dazugehörigen Apps für Android-Geräte und iPhones bzw. iPads gleicht der PC- und Mac-Variante. Bei aktiver HMA!-App scheint die Performance anderer installierter Anwendungen zu leiden. Hier kam es bei unseren Tests auf einem Android-Smartphone zu langen Ladezeiten und sogar zu zahlreichen App-Abstürzen. Auf unserem Windows-PC lief die VPN-Software dagegen stabil.
Die Funktion, HMA! automatisch die IP-Adresse nach einem individuell festgelegten Zeitintervall wechseln zu lassen, mag in gewissen Anwendungssituationen praktisch sein. Zu kurz sollte der Zeitraum zur regelmäßigen IP-Änderung aber nicht gewählt werden. Sonst ist das Programm ständig im Hintergrund damit beschäftigt, die Internetverbindung zu trennen und wieder herzustellen. Das drosselt die Surfgeschwindigkeit noch mehr.
Ist HMA! nun seinen ambitionierten Abo-Preis wert? Unser Fazit: Es kommt ganz darauf an. Wer nur gelegentlich über eine gesicherte VPN-Verbindung surfen will, ist mit einem günstigeren Konkurrenzprodukt oder einer kostenlosen Lösung vermutlich besser beraten. Gerade bei Gratis-Diensten muss jedoch mit überlasteten Servern gerechnet werden. Das Surfen wird da schnell zur Geduldsprobe.
Hide My Ass zahlt sich daher aus, wenn tatsächlich ohne Ausnahme und mit solider Geschwindigkeit über eine gesicherte VPN-Verbindung gesurft werden soll. Die Freischalte-Möglichkeit geblockter Streaming-Inhalte im Ausland macht das Tool vor allem für Serienfans interessant, die ihre Lieblingssendungen regelmäßig im Originalton schauen wollen. Doch hier gilt es auszutesten, ob HMA! die gewünschten Sperren tatsächlich aufheben kann.
Daher empfiehlt sich zunächst ein Abo für nur einen Monat zum teuersten Tarif. Meistert das VPN-Programm die auferlegten Aufgaben, lässt sich bei einem Wechsel in einen langfristigen Tarif viel sparen. Dann stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis durchaus.
Mehr Infos zu Hide My Ass: www.hidemyass.com/de-de/index
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