Mit Affinity Designer lassen sich wie mit Adobe Illustrator Vektorgrafiken und komplexe Grafikdesigns erstellen. Der wesentliche Unterschied: Für die durchdachte Profi-Software zahlen Kreative nicht etwa teure Monatsgebühren, sondern einen einmaligen Schnäppchenpreis. Mehr...

Tschüss Adobe Illustrator, aber hallo Affinity Designer
© Serif

Eine günstige Vektorgrafik-Software, die es mit Adobe Illustrator aufnehmen kann: So lässt sich Affinity Designer am besten auf den Punkt bringen.

In den vergangenen Monaten hat hitchecker.de bereits die Programme Affinity Photo und Affinity Publisher des britischen Software-Herstellers Serif unter die Lupe genommen und für gut befunden (Infos zu unserem Test-System). Für jeweils knapp 55 Euro bekommen Kreative echte und vor allem günstige Alternativen zu Adobe Photoshop und InDesign geboten, mit denen sich auf professionellem Niveau arbeiten lässt.

Zu guter Letzt wollen wir auch einen Blick auf die dritte Anwendung der Affinity-Reihe werfen: Affinity Designer fungiert quasi als Ersatz für Adobe Illustrator und bleibt der Preispolitik von Serif treu. Für 54,99 Euro gibt es die Vollversion, ganz ohne weitere Abogebühren. Noch besser: Wie bei den anderen Affinity-Programmen fallen auch keine Kosten für spätere Funktionen an, die mit regelmäßigen Aktualisierungen einhergehen.

Aufgeräumte Benutzeroberfläche

Von Affinity Designer wurde jüngst die Version 1.7.2.471 veröffentlicht. Diese erweitert den Funktionsumfang noch einmal deutlich. Es würde den Rahmen der Rezension sprengen, im Detail auf alle Features einzugehen. Daher konzentrieren wir uns auf das Wesentliche: Mit Affinity Designer lassen sich wie mit Adobe Illustrator Vektorgrafiken und komplexe Grafikdesigns erstellen.

Amazon Unlimited Music Anzeige

Generell gilt: Wer schon einmal mit den etablierten Adobe-Tools gearbeitet hat, dürfte keine Schwierigkeiten haben, sich im Programm der Konkurrenz zurechtzufinden. Die Benutzeroberfläche von Affinity Designer erweist sich dabei als deutlich aufgeräumter und übersichtlicher. So gelingt auch unerfahrenen Anwendern ein zügiger Einstieg. In Illustrator dürften sich diese dagegen von all den verschachtelten Menüs mit unendlichen Optionen sogleich erschlagen fühlen.

Drei wesentliche Arbeitsbereiche

Affinity Designer verfügt über drei wesentliche Arbeitsbereiche, die Personas genannt werden. Die „Designer Persona“ macht dabei das Herzstück aus und bietet alle wichtigen Werkzeuge, um Vektorgrafiken zu erstellen und zu bearbeiten. Vieles funktioniert dabei ähnlich wie in Illustrator. Die Unterschiede stecken im Detail. Die Umgewöhnung fällt jedoch leicht. Wirklich vermisst haben wir nur eine „Image Tracing“-Funktion, mit der sich Bitmaps einfach in Vektorgrafiken umwandeln lassen.

In der „Pixel Persona“ stehen grundlegende Bearbeitungsmöglichkeiten für Pixelgrafiken zur Verfügung. Die Anwender sparen sich also in den meisten Fällen das gesonderte Öffnen eines Fotobearbeitungsprogramms, um Anpassungen vorzunehmen. Affinity Designer meistert komplexe Projekte mit Vektor- und Rastergrafiken.

Als besonders benutzerfreundlich entpuppt sich die „Export Persona“. Der Bereich erleichtert den Export umfassender Grafikdesigns enorm, indem er viele smarte Export-Optionen zur Wahl stellt und gleichzeitig diverse Arbeitsschritte automatisiert. Es lassen sich etwa mehrere Exportformate festlegen. Grafiken für Retina-Displays sind im Nu erstellt.

Schnelle Performance überzeugt

Geschwindigkeit zählt ohnehin zur großen Stärke von Affinity Designer. Die schlanke Software ist optimiert für 64-Bit-Mehrkernsysteme und Hardware-Beschleunigung, was sich in einer hervorragenden Performance äußert. Verläufe, Effekte, Mischmodi und Anpassungen liefert das Programm in Echtzeit. Schwenken und Zoomen ist mit 60 fps möglich. Sogar das Zoomen auf über 1.000.000% erfolgt flüssig.

Beim Rückgängig-Protokoll punktet Designer mit der Option, über 8.000 Arbeitsschritte in Sekundenschnelle zu widerrufen. Das Protokoll wird immer mit jedem Projekt abgespeichert. So geht niemals eine Entwicklungsstufe verloren. Änderungen können jederzeit verworfen werden – sogar Anpassungen, die in Affinity Photo und Affinity Publisher durchgeführt wurden. Wenn ein Grafikdesign nach einem Rückgängig-Schritt alternativ fortgesetzt wird, bleibt das ursprüngliche Verlaufsprotokoll bei Bedarf erhalten.

Eine echte Illustrator-Alternative

Mit der umfangreichen Dateikompatibilität hat Affinity Designer ein weiteres großes Ass im Ärmel: Unterstützt werden alle für die Grafik- und Bildverarbeitung gängigen Dateiformate, inklusive der Adobe-Formate PSD und PSB. Der Import von Illustrator-Dateien (AI) gelingt zuverlässig und präzise mit PDF-Stream. Werden in Affinity Designer erstellte Illustrationen als PDF exportiert, lassen sie sich wiederum problemlos in Adobe Illustrator öffnen und weiterverarbeiten. Selbst wenn Kollegen, Kunden oder Geschäftspartner weiterhin Illustrator nutzen, können Grafikdesigner also ohne Bedenken auf Affinity Designer umsteigen.

Gerade für Selbständige und kleine Unternehmen dürfte der günstige Preis der Software ein maßgebliches Argument zum Wechseln darstellen. Adobe kassiert für Illustrator 23,79 Euro im Monat im Falle eines Jahresabos. Doch warum so viel zahlen, wenn mit Affinity Designer eine echte Alternative zum Schnäppchenpreis bereitsteht?

Affinity Designer ist für PCs und Windows verfügbar. Eine iPad-Variante ist für 21,99 Euro erhältlich.

Alle technischen Details zu Affinity Designer: affinity.serif.com/de/designer/

Angebote auf amazon.de

383624316419095810463958457428B01HS95OWY

  • Rezension zu: Affinity Designer 1.7.2.471
  • Redaktionswertung:

Kommentar schreiben

Senden

Weitere Produktchecks