Schwere Kost zum Freitagabend: Zum Jahrestag des Völkermords von Srebrenica im Juli 1995 läuft der Film „Quo Vadis, Aida?“ erstmals im deutschen Fernsehen.
Schwere Kost zum Freitagabend: Zum Jahrestag des Völkermords von Srebrenica im Juli 1995 läuft der Film „Quo Vadis, Aida?“ erstmals im deutschen Fernsehen.
Arte zeigt das Kriegsdrama „Quo Vadis, Aida?“ am 28. Juli zur Primetime um 20:15 Uhr. Die internationale Koproduktion – es waren unter anderem Produktionsfirmen aus Bosnien-Herzegowina, Deutschland und Montenegro beteiligt – ist nach „Esmas Geheimnis – Grbavica“ der zweite Film von Regisseurin Jasmila Žbanić, der sich mit den Traumata des Bosnienkrieges auseinandersetzt.
Ihr selbstverfasstes Drehbuch widmet sich der Geschichte der Lehrerin Aida (Jasna Đuričić). Diese ist 1995 während des besagten Krieges als Dolmetscherin für die UNO tätig. Sie arbeitet für die holländischen Blauhelm-Soldaten. Als General Mladić (Boris Isaković) und seine Truppen Srebrenica umstellen, versucht Aida ihren Vorgesetzten den Ernst der Lage klarzumachen.
Doch eine wirksame Reaktion der UN auf die Bedrohung bleibt schließlich aus und die Stadt wird eingenommen. Es kommt zu ersten Hinrichtungen. Das veranlasst die Zivilbevölkerung zur Flucht in einen Industriekomplex, der als offizielle UN-Schutzzone ausgewiesen wird. Sicher ist dort allerdings niemand. Es herrscht Chaos und die UN-Führung lässt die überforderten Soldaten erneut im Stich.
Bei der überstürzten Räumung haben die serbischen Milizen das Sagen. Sie versprechen, dass niemand zu Schaden kommt. Stattdessen nimmt jedoch ein grausames Kriegsverbrechen seinen Lauf, bei dem mehr als 8000 Menschen ermordet werden.
Aida, die verzweifelt versucht, ihren Mann und ihre Söhne zu retten, ist eine fiktionale Figur. Diese basiert jedoch auf den Berichten im Buch „Under The UN Flag“ von Hasan Nuhanović, der die Ereignisse in Srebrenica damals selbst als Dolmetscher erlebt und überlebt hat.
„Quo Vadis, Aida?“ wurde 2021 für den Auslandsoscar nominiert und heimste inzwischen über 40 internationale Auszeichnungen ein. Weitere Rollen im Film spielen Izudin Bajrovi, Boris Ler, Dino Bajrović, Johan Heldenbergh, Edita Malovčić, Raymond Thiry und Emir Hadžihafizbegović.
Bis zum 3. August steht „Quo Vadis, Aida?“ auch in der Mediathek von Arte zum Abruf bereit.
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