Die schwedische Thrilleserie „Hamilton“ meldet sich mit einem neuen inhaltlichen Konzept zurück. Staffel 2 fällt temporeicher aus, kann aber dennoch nicht überzeugen.

Hamilton Staffel 2 Szene
© ZDF / Edel Music & Entertainment GmbH

Agent Carl Hamilton meldet sich zurück, um gleich vier neue Missionen zu absolvieren. Dabei läuft so einiges schief.

Seit Mitte Dezember strahlt das ZDF die zweite RundeAnzeige der schwedischen, international besetzten Thrillerserie „Hamilton“ aus. Am 9. Januar zeigt der Mainzer Sender, der als Koproduzent fungiert, das Staffelfinale. Einige Tage später erscheinen dann alle vier abendfüllenden Folgen geballt auf DVD und Blu-ray. Alternativ stehen die TV-Filme aber auch noch bis Anfang Dezember 2023 in der ZDFmediathek zum Abruf bereit.

Die Streaming-Option dürfte wohl den meisten ausreichen: Die moderne und sehr freie Adaption der „Coq Rouge“-Romanreihe von Jan Guillou um den schwedischen Geheimagenten Carl Hamilton erweist sich leider als fade TV-Kost – vor allem im Vergleich zu den actionreichen Filmadaptionen „Agent Hamilton – Im Interesse der Nation“ und „Agent Hamilton 2 – In persönlicher Mission“ aus dem Jahre 2012 mit Mikael Persbrandt in der Hauptrolle.

Vier abgeschlossene TV-Filme

Schon die erste Runde der aktuellen Serienversion enttäuschte mit einer zähen Handlung und einem blassen Titelhelden. Der norwegische Schauspieler Jakob Oftebro bleibt den Zuschauerinnen und Zuschauern leider als nahezu mimikloser und ziemlich planloser Agent erhalten. Das macht es weiterhin schwer, mit dem Protagonisten warm zu werden. Immerhin wurde aber das Problem des mangelnden Tempos erkannt und am inhaltlichen Konzept der Produktion geschraubt.

Statt erneut eine durchgehende Geschichte zu erzählen, widmet sich Staffel 2 vier unterschiedlichen Missionen Hamiltons. Zunächst muss er den verdächtigen Tod eines ehemaligen Kollegen von den Navy Seals in Südfrankreich aufklären und kommt dabei einem rechtsextremen Milliardär auf die Schliche („Mord am Mittelmeer“). Danach gilt es, den Anschlag einer Rebellengruppe auf das Europäische Parlament in Brüssel zu verhindern („Das Kiruna-Projekt“).

Im dritten TV-Film mit dem Titel „Lykke darf nicht sterben“ wird es persönlich für Hamilton: Als er eine Forscherin aus den Fängen skrupelloser Verbrecher befreit, gerät er selbst ins Visier der Schurken. Ein Waffenhändler lässt seine Verlobte Lykke (Félice Jankell) entführen, um ihn zu erpressen.

Bloß keine Befehle befolgen

Ein hochtraumatisierter Hamilton soll schließlich einen schwedischen Geschäftsmann beschützen. Doch der Einsatz geht schief und Carl begibt sich undercover in eine extreme Umweltaktivistengruppe, die etwas Großes zu planen scheint („Der zerbrechliche Planet“).

Tatsächlich gewinnt „Hamilton“ durch die Einzelgeschichten deutlich an Schwung: Es passiert sehr viel mehr und sehr viel schneller als noch in der Auftaktstaffel. Allerdings geht es auch mit einer gewissen Routine einher, jedes Mal aufs Neue die nächste große Bedrohung heraufzubeschwören.

Die internationalen Schauplätze und die Gegenspieler mögen variieren. Im Kern spielt sich aber immer wieder Ähnliches ab: Hamilton muss einem geplanten Anschlag entgegenwirken. Dabei widersetzt er sich regelmäßig den Anweisungen seiner Vorgesetzten Astrid Bofors (Annika Hallin) sowie Kristin Ek (Nina Zanjani) und stellt sich überraschend ungeschickt an. Das bringt ihn noch mehr in die Bredouille.

Seichtes Beziehungsdrama und Logiklöcher

Sein geheimer und zeitintensiver Job führt darüber hinaus zur Knatsch mit seiner Freundin und damit zu anstrengend-seichten Soap-Momenten. Ganz egal, ob Hamilton aber nun seiner Liebsten oder einem Bösewicht gegenübersteht, seine emotionalen Regungen bleiben minimal. Selbst als er einen schlimmen Schicksalsschlag zu verkraften hat, wirkt Oftebro nüchtern und emotionslos. Auch die bemühten Flashback-Sequenzen schaffen es nicht, die Tragik des Geschehenen greifbar zu machen.

Eines beherrscht die Serie aber ganz meisterhaft: Gekonnt ignoriert sie jegliche Gesetze der Logik. Das nicht nachvollziehbare (und manchmal sogar dämliche) Verhalten der Figuren und zahlreiche abstruse Ereignisse, die den Drehbuchautoren zum Aufbau der obligatorischen Spannungskurve dienen, sollten Zuschauende besser nicht hinterfragen. Sonst geht den hanebüchenen Agentenabenteuern vermutlich der komplette Unterhaltungswert verloren.

„Hamilton: Staffel 2“: Veröffentlichung am 13. Januar 2023 auf DVD und Blu-ray (Edel Music & Entertainment GmbH)

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Quelle: YouTube / KrimiKollegen

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  • Rezension zu: Hamilton: Staffel 2
  • Redaktionswertung: 2 Punkte
  • Gewinn: Actionfilm „Agent Hamilton 2 – In persönlicher Mission“ auf Blu-ray zu gewinnen
  • Foto: Agent Hamilton 2 – In persönlicher Mission Cover
  • Teilnahmeschluss: 26.01.2023
  • Gewonnen hat: Thomas Z. aus Ingolstadt

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