„Das Lehrerzimmer“ will die angestaubten Strukturen des Systems Schule entlarven. Im Film gerät eine junge Lehrerin mit ihrem Idealismus zwischen die Fronten.

Das Lehrerzimmer Szene
© Alamode Film / Judith Kaufmann

„Das Lehrerzimmer“ will die angestaubten Strukturen des Systems Schule entlarven. Im Film gerät eine junge Lehrerin mit ihrem Idealismus zwischen die Fronten.

Wer wollte als Kind nicht schon mal einen heimlichen Blick ins Lehrerzimmer werfen, um zu sehen, was dort vor sich geht? Regisseur İlker Çatak gewährt diesen in seinem neuen Werk und nutzt den Mikrokosmos Schule dabei als Spiegel unserer Gesellschaft. Der Filmemacher hat das Drehbuch gemeinsam mit seinem Kreativpartner Johannes Duncker geschrieben.

In „Das Lehrerzimmer“ schlüpft Schauspielerin Leonie Benesch, bekannt aus deutschen und internationalen Produktionen wie „Der Schwarm“, „Babylon Berlin“, „Spy City“, „The Crown“ und „In 80 Tagen um die Welt“, in die Rolle der idealistischen Sport- und Mathematiklehrerin Carla Nowak. Diese tritt ihre erste Stelle in einem Gymnasium an und kümmert sich mit großem Engagement um ihr guten und schlechten Schüler. Das macht sie zu einer sehr beliebten Lehrerin.

Vertrauenslehrer mit fragwürdigen Methoden

Die Probleme beginnen, als in ihrer Klasse vermehrt Geld gestohlen wird. Gemeinsam mit den Vertrauenslehrern Thomas Liebenwerda (Michael Klammer) und Milosz Dudek (Rafael Stachowiak) sowie Jenny (Antonia Luise Krämer) und Lucas (Oscar Zickur), die sich den Klassensprecherposten teilen, kommt es schließlich zur Krisensitzung. Zu Carlas Entsetzen artet diese in eine Art Verhör aus, in der ihre Kollegen von Lucas den Namen des vermeintlichen Diebs herauskitzeln.

Doch es wird noch heftiger: Liebenwerda und Dudek platzen am nächsten Tag zusammen mit Schulleiterin Dr. Bettina Böhm (Anne-Kathrin Gummich) in ihren Unterricht. Die Mädchen werden rausgeschickt, die Jungs müssen ihre Geldbeutel vorzeigen.

Zerreißprobe für eine junge Lehrerin

Die hohe Summe im Portemonnaie von Ali Yilmaz (Can Rodenbostel) soll seine Schuld beweisen. Doch für diese gibt es eine nachvollziehbare Erklärung von Alis empörten Eltern. Carla ist mindestens genauso erzürnt über die willkürliche Vorverurteilung des Schülers. Böhm und der Rest des Kollegium zeigen allerdings auch keine Einsicht, als sie im Lehrerzimmer ihren Unmut über die fragwürdige Aktion kundtut. Der ausgeprägte Gerechtigkeitssinn der Pädagogin treibt sie schließlich dazu an, alle eines Besseren zu belehren. Sie legt sich selbst auf die Lauer, um herauszufinden, wer hinter den Diebstählen steckt.

Ihre Falle schnappt zu. Doch ihr ziemlich eindeutiger Videobeweis klärt die Situation wider Erwarten nicht, sondern macht alles nur noch viel schlimmer. Obwohl Carla einfach nur versucht, das Richtige zu tun, katapultiert sie sich mehr und mehr ins Fadenkreuz. Plötzlich bekommt sie von allen Seiten Gegenwind – vom Kollegium, von aufgebrachten Eltern und von angriffslustigen Schülern.

Sieben Nominierungen für den Deutschen Filmpreis

„Das Lehrerzimmer“ hat die Chance, beim Deutschen Filmpreis 2023, in gleich sieben Kategorien („Bester Spielfilm“, „Beste Regie“, „Bestes Drehbuch“, „Beste weibliche Hauptrolle“, „Beste Kamera“, „Bester Schnitt“ und „Beste Filmmusik“) abzuräumen. Die Verleihung findet am 12. Mai in Berlin statt. Bereits ab 4. Mai läuft die Koproduktion von if... Productions, ZDF und Arte bundesweit in den Kinos. Gedreht wurde das Gesellschaftsdrama in einer ehemaligen Theaterakademie in Hamburg-Winterhude.

Für Çatak passt die progressive Architektur aus den 1960er-Jahren bestens zur Geschichte des Films: Seit damals sei auch in der Schularchitektur die Zeit stehen geblieben. Christian Röhrs' Kostümbild, das auf einen späten Hippie-Look mit 80er-Jahre-Touch setzt, macht das visuelle Konzept von „Das Lehrerzimmer“ ebenfalls aus. „Wir zeigen eine Schule von vorgestern im Heute, weil die Schule von heute von vorgestern ist“, bringt es Çatak auf den Punkt.

Drehbuch zum Film zu gewinnen

hitchecker.de verlost zweimal das Drehbuch zu „Das Lehrerzimmer“, das im Reclam Verlag erschienen ist. Um mitzumachen, müsst ihr das untere Formular ausfüllen und abschicken. Der Gewinnspiel-Code lautet: #GS-lehrerzimmer

Wenn ihr in Zukunft keine Gewinnspiele auf hitchecker.de verpassen wollt, folgt uns am besten auf Facebook, Instagram und Threads! Teilnahmeschluss ist der 10. Juni 2023.

Das Gewinnspiel ist beendet. Aktuelle Gewinnerbekanntgaben und eine Übersicht mit bald endenden Gewinnspielen findet ihr hier.

  • Gewinn: Drehbuch zu „Das Lehrerzimmer“ zu gewinnen
  • Foto: Das Lehrerzimmer Reclam Buch
  • Teilnahmeschluss: 10.06.2023
  • Gewonnen hat: Patricia B. aus Freiberg, Thomas R. aus Backnang

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