Zurück im Kino: Nouvelle-Vague-Klassiker „Die Verachtung“ erstrahlt in neuem Glanz

Brigitte Bardot räkelt sich jetzt in 4K: Der Kultstreifen „Die Verachtung“ wurde restauriert und ist bald wieder in den Kinos zu sehen. Auf hitchecker.de gibt es Fanpakete zu gewinnen.

Bei den Filmfestspielen in Cannes kam es im Mai zu einer Wiederaufführung des französischen Dramas „Die Verachtung“ (Originaltitel: „Le Mépris“) von Jean-Luc Godard – 60 Jahre nach seiner Premiere. Anlässlich des runden Jubiläums erfolgte zwischen 2021 und 2023 eine überaus aufwendige Restaurierung in 4K mit dem ursprünglichen Filmmaterial als Basis. Dieses musste zunächst gereinigt, überprüft und physisch repariert werden. Erst danach war es möglich, alles neu einzuscannen.

Die Mühe hat sich gelohnt: Die Farben, die Kontraste, die Sättigungen und die weiteren Details konnten gemäß der dokumentierten Vorgaben des 2022 verstorbenen Regisseurs exakt wiederhergestellt werden. Das Ergebnis läuft hierzulande zunächst im Kino: Am 8. Juni meldet sich „Die Verachtung“ in ausgewählten Lichtspielhäusern auf der großen Leinwand zurück. Bereits am 29. Juni wird die aufpolierte Fassung auf DVD und Blu-ray sowie 4K UHD veröffentlicht – inklusive zahlreicher Extras.

Szenen einer zerbröckelnden Ehe

Der Film nach dem gleichnamigen Roman von Alberto Moravia erzählt von der zerbröckelnden Beziehung zwischen dem Drehbuchautor Paul (Michel Piccoli) und seiner Frau Camille (Brigitte Bardot). Ihre Eheprobleme offenbaren sich, als Paul ein lukratives Jobangebot annimmt: Er soll im Auftrag des US-Produzenten Jeremy Prokosch (Jack Palance) ein Drehbuch überarbeiten.

Sein Auftraggeber zeigt allerdings nicht nur Interesse an seinen Schreibkünsten, sondern zunehmend auch an Camille. Das führt schnell zu Eifersüchteleien, verletzenden Auseinandersetzungen und schließlich zur Trennung. Die Geschichte nimmt ein überaus tragisches Ende.

Kein Erfolg an den Kinokassen

Godards Werk versteht sich aber nicht ausschließlich als Liebesdrama. „Die Verachtung“ ist auch eine Abrechnung mit dem kommerziellen Kino. In einer Nebenrolle spielt der deutsche Hollywood-Regisseur Fritz Lange eine fiktive Version von sich.

Der Film machte damals vor allem wegen seiner freizügigen Szenen Schlagzeilen. Diese entstanden erst bei nachträglichen Dreharbeiten. Die Produzenten erhofften sich so ein großes Interesse an den Kinokassen. Der Erfolg blieb allerdings aus. Erst später avancierte „Die Verachtung“ zu einer der wichtigsten Filme Godards und zum Klassiker der sogenannten Nouvelle Vague.

Quelle: YouTube / Arthaus