Das lange Warten hat für Fans von Within Temptation ein Ende gefunden: Fünf Jahre nach „Hydra“ ist endlich das neue Album „Resist“ erschienen. Die Scheibe hat bereits Platz 1 der deutschen Charts erobert und lässt auch aus musikalischer Sicht nichts anbrennen: Es gibt von allem ein bisschen mehr. Mehr...

Die ultimative Reizüberflutung mit Within Temptation
© Universal Music

Darf's ein bisschen mehr sein? Within Temptation konnten nicht Nein sagen. Die Folge: Die neuen Songs der Band entpuppen sich als schrecklich überladen.

In der vergangenen Woche hat das lange Warten für Fans von Within Temptation ein Ende gefunden: Fünf Jahre nach dem letzten Album „Hydra“ ist endlich der Nachfolger „Resist“ erschienen. Die kreative Auszeit der Band hat vor allem Sängerin Sharon Den Adel genutzt, um sich musikalisch weiterzuentwickeln und Neues auszuprobieren. Unter dem Namen My Indigo veröffentlichte sie im April 2018 eine Indie-Pop-Scheibe.

Das Comeback von Within Temptation war ursprünglich schon für den Dezember angekündigt worden, wurde dann aber kurzfristig nochmals verschoben. Dafür meldet sich die niederländische Band jetzt mit einem Knaller zurück: „Resist“ gelang auf Anhieb der Einstieg auf Platz 1 der deutschen Charts. Hierzulande belegen Within Temptation damit das erste Mal in ihrer fast 23-jährigen Karriere die Pole-Position.

Deutlich mehr Pop-Appeal

Vielleicht ist dieser Erfolg den leichten musikalischen Anpassungen zu verdanken, die Sharon, die Gitarristen Robert Westerholt, Stefan Helleblad und Ruud Adrianus Jolie sowie Bassist Jeroen van Veen, Keyboarder Martijn Spierenburg und Drummer Mike Coolen auf „Resist“ vorgenommen haben. Ihren typischen Symphonic-Metal-Sound bereichern sie verstärkt mit elektronischen Elementen. Zudem lassen sie auch deutlich mehr Pop-Appeal zu als bislang.

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Ob sich da etwa Den Adel durchgesetzt hat? Wenn ja, hat sie ihren Jungs wohl im Gegenzug erlaubt, sich nach Belieben auszutoben und nicht an Lautstärke und Gitarrengewalt zu sparen. Mit voller Wucht donnern die opulent-melodischen Songs in die Gehörgänge.

Ein Hauch von Nightwish

Kurze Verschnaufpausen bieten nur jene sakral angehauchten Passagen, die mit den Chören und mitunter auch klassischen Gesangseinlagen an gute alte Nightwish-Zeiten erinnern. Abgesehen von diesen sehr theatralischen Gothic-Metal-Tendenzen ist die ultimative Reizüberflutung angesagt. Da verkommt selbst Sharons unverkennbare Stimme immer wieder zur Nebensache.

Prominente Gäste wie Jacoby Shaddix von Papa Roach und Anders Fridén von In Flames gehen sogar regelrecht unter. Immerhin Jasper Steverlinck von Arid kann beim Duett „Firelight“ mehr Eindruck hinterlassen, einfach weil der Song im Vergleich verhältnismäßig gemäßigt und reduzierter daherkommt.

Typisch Within Temptation

Zu den potenziellen Hits des Albums zählen dann aber doch laute, robuste Titel wie das pulsierende „Supernova“ mit der markanten Synthie-Hookline oder das rhythmisch krachende „Holy Ground“ direkt im Anschluss. Die beiden härtesten Stücke „The Reckoning“ und „Trophy Hunter“ klammern den insgesamt abwechlungsarmen Metal-Pop-Bombast von „Resist“ wohlwollend ein.

Mit ihrem nunmehr siebten Werk bleiben sich Within Temptation trotz neuer Akzente im Großen und Ganzen treu. Ihre geduldige Anhängerschaft enttäuscht die Band daher sicher nicht, auch wenn Sharon und Co in der Vergangenheit definitiv schon mehr überzeugen konnten.

Mehr Infos zur Band: www.resist-temptation.com

Veröffentlichung am 01.02.2019 (Universal Music)

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  • Rezension zu: Within Temptation: Resist
  • Redaktionswertung:

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