Viele verbinden U96 noch immer mit dem Namen Alex Christensen. Der Produzent hat sich aber längst aus dem Techno-Projekt zurückgezogen. Inzwischen stecken nur noch Ingo Hauss und Hayo Lewerentz hinter dem Act. Sie musizieren jetzt mit dem Ex-Schlagzeuger von Kraftwerk. Mehr...
U96 wandern auf den Spuren von Kraftwerk – gemeinsam mit einem ehemaligen Kopf der Kultband.
Viele verbinden U96 noch immer mit dem Namen Alex Christensen und Hits wie „Das Boot“, „Love Sees No Colour“, „Love Religion“ und „Club Bizarre“. Der Produzent hat sich aber schon viele Jahre aus dem Techno-Projekt zurückgezogen. Inzwischen stecken nur noch die Gründungsmitglieder Ingo Hauss und Hayo Lewerentz hinter dem Act.
Mit dem Album „Reboot“ haben sie U96 im Jahre 2018 nicht komplett neu erfunden, aber musikalisch eine doch deutlich weniger kommerziell orientierte Richtung eingeschlagen. Schon damals kooperierten sie für zwei Tracks mit dem ehemaligen Kraftwerk-Schlagzeuger Wolfgang Flür. Bei der Produktion des neuen Longplayers „Transhuman“ war der 73-Jährige nun komplett involviert.
Das hört man den vorwiegend instrumentalen Tracks, die mit wenigen Samples und Roboterstimmen auskommen, deutlich an. Titel wie „Zufallswelt“, „Planet in Fever“, „Transhumanist“ und „Sexersizer“ tragen eindeutig Flürs Handschrift. Sie muten minimalistisch, aber gleichzeitig auch verspielt an.
Man könnte von einem Kraftwerk-Sound 2.0 sprechen. Dem Ganzen fehlt allerdings das Überraschende und wirklich Innovative. Im Klartext: Flür besinnt sich auf alte Stärken und verpackt diese zeitgemäß, ohne dabei für einen Aha-Effekt zu sorgen. Gar routiniert stampfen die Nummern aus den Boxen, die sich an den Techno-Wurzeln von U96 orientieren. „Specimen“, „Clone“ und „To The Limit“ hätten genau so auch schon vor über 20 Jahren den Ravern auf der Loveparade einheizen können.
Die griffigen Hooklines und melodiösen Refrains sind der Formation inzwischen fast völlig abhandengekommen. Ein Ausnahme bildet die Single „Let Yourself Go“, die auch noch im „Beatsole Remix“ auf der Scheibe zu finden ist. Genau so würde wohl das ganze Album klingen, wäre Christensen noch an Bord des Techno-U-Boots.
Trotz der gefälligen Produktion hat der Song die deutschen Charts verfehlt. Das Zugeständnis an die breite Masse hätten sich Hauss und Lewerentz also direkt sparen können. Denn zum restlichen Material auf „Transhuman“ passt „Let Yourself Go“ nicht.
Fazit: Kraftwerk-Fans kommen bei der Scheibe definitiv mehr auf ihre Kosten als Techno- und Eurodance-Freunde der 90er.
Veröffentlichung am 4. September 2020 (Unltd Recordings / Broken Silence)
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Das Gewinnspiel ist beendet. Gewonnen hat Svetlana T. aus Hamburg.
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