Alles schon mal gehört: Auf ihrem vierten Album will die US-Band The Fray mit dem Tedder'schen Kommerzsound punkten und verliert dabei ihr Profil. Es gibt leider nur austauschbare Hits von der Stange zu hören. Mehr...
Alles schon mal gehört: Auf ihrer vierten CD will die US-Band The Fray mit dem Tedder'schen Kommerzsound punkten und verliert ihr Profil.
Manchmal könnte man meinen, OneRepublic-Kopf Ryan Tedder mische überall mit. Egal ob Adele, Beyoncé, Leona Lewis, Maroon 5, Kelly Clarkson, James Blunt oder Jennifer Lopez – für alle diese große Namen im Musikgeschäft war und ist der US-Star als Songwriter und Produzent tätig.
Auch für das neue Album von The Fray saß er gemeinsam mit Kollege Stuart Price (The Killers, Madonna) hinterm Mischpult. Das Problem mit Tedder: Er beweist zwar immer wieder ein gutes Händchen für Charthits. Allerdings sind diese immer nach Schema F gestrickt, ähnlich wie die Werke eines Dieter Bohlen. Der Fließbandproduktion fallen nun auch The Fray mit "Helios" zum Opfer. Zu austauschbar und beliebig ist das Sammelsurium an eingängigen, aber schon x-mal gehörten Melodien und tanzbaren Beats, die mit dezenten Gitarrenriffs gewürzt werden.
Das lässt sich ohne Frage hervorragend im Programm der Formatradios dudeln. Doch selbst eingefleischte Stammhörer werden ins Grübeln kommen und sich fragen: Stammt der neue Ohrwurm denn nun von OneRepublic, The Script, Imagine Dragons, Coldplay oder Maroon 5?
The-Fray-Frontmann Isaac Slade scheint sich da ab und an selbst nicht ganz sicher zu sein. Mit seiner leicht angerauten Stimme passt er sich stets dem jeweiligen Song an und imitiert wahlweise Chris Martin, Adam Levine oder den werten Herrn Tedder. Der Wiedererkennungswert geht gleich Null.
Die Band gibt auch ihr bisheriges Markenzeichen auf – die großen, pianolastigen Pop-Hymnen à la "How To Save A Life" und "You Found Me". Statt emotionaler Klänge setzt das Quartett aus Denver nun auf viel elektronischen Schnickschnack. Da kommt leider viel zu viel aus dem Computer.
Selbst die beiden Balladen "Break Your Plans" und "Shadow And Dancer" verzichten nicht auf die Plastiksounds. Lediglich dem ruhigen Rausschmeißer "Same As You" gelingt es trotz synthetischer Spielereien, eine gewisse Atmosphäre aufzubauen.
In der Hauptsache hat "Helios" Hit-Stangenware wie "Hold My Hand", "Give It Away" und "Our Last Days" zu bieten. Das tut nicht weh, ist aber alles andere als originell.
Link: www.thefray.com
Veröffentlichung am 21.02.2014 (Smi Epc / Sony Music)
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