Französischer Pop schafft es selten in die internationalen Charts. Wenn es passiert, hinterlässt ein Künstler nicht oft einen so bleibenden Eindruck wie Wirbelwind Zaz. Stromae fällt in die Kategorie One-Hit-Wonder. Mehr...
Stromae tanzt immer noch... am liebsten zu schrägen 90er-Synthies. Mit „Papaoutai“ hat er auf seiner zweiten CD immerhin wieder einen Hit im Gepäck.
Französische Popmusik findet nur selten den Weg in die internationalen Charts. Wenn es doch mal passiert, hinterlässt ein entsprechender Künstler nicht oft einen so bleibenden Eindruck wie Chanson-Fräuleinwunder Zaz. Paul Van Haver, besser bekannt als Stromae, fällt dagegen eher in die Kategorie One-Hit-Wonder.
Der Belgier feierte mit seinem Dance-Ohrwurm „Alors On Danse“ 2009 einen schnellen Durchbruch und landete mit der Nummer auch hierzulande auf Platz 1. Die weiteren Singles gingen danach ziemlich unter. Das Debütalbum „Cheese“ blieb über die Grenzen Belgiens und Frankreichs hinaus ebenfalls nur ein durchschnittlicher Erfolg. Vielleicht hat Stromaes zweite CD „Racine Carrée“ deshalb so lange auf sich warten lassen.
Mit „Papaoutai“ hat der inzwischen 28-jährige Sänger, Rapper und Produzent sogar wieder einen neuen Single-Hit am Start, der mit seinen sommerlichen Beats bestens in die Jahreszeit passt. Auf dem CD-Cover ist mit dem Song „Formidable“ gleich eine nächste Auskopplung angekündigt. Diese kommt schon fast wie ein echter Chanson daher, beginnt balladesk mit Pianoakkorden und belässt es schließlich bei einem dezenten Elektro-Beat.
Sonst durchbricht Stromae die „4 to the floor“-Routine nur kurzzeitig: Der Dancehall-Ausflug mit „Moules Frites“, das verschleppte „Quand C'est“ oder die Hip-Hopisierung des klassischen „Carmen“-Motives bleiben bemühte Abwechslungsversuche zwischen stampfender Monotonie. Stromae fühlt sich im Eurodance-Sound der 90er zu Hause und scheut auch keine schrägen Synthies.
Während „Ta Fête“, „Ave Cesaria“ und „Sommeil“ immerhin noch eingängige Melodien mitbringen, handelt es sich beim lärmenden „Humain à L'Eau“ und dem instrumental blubbernden „Merci“ um unerträgliche und ziemlich überflüssige Plastik-Tracks. Diese funktionieren dann wirklich nur noch als morgendliche Rausschmeißer in den Clubs.
Link: www.stromae.net
Veröffentlichung am 16.08.2013 (B1 / Universal Music)
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