Der Weltraum, unendliche Weiten. Tiefenentspannung auf der Yogamatte. Der Soundtrack zu einer Naturdoku mit weiten Landschaftsaufnahmen. Solche Assoziationen verbindet man mit der Musik von Schiller. Mehr...
Chillen mit Schiller geht jetzt auch klassisch: Trotzdem fehlt es der neuen CD von Christopher von Deylen an echten Überraschungen.
Der Weltraum, unendliche Weiten. Tiefenentspannung auf der Yogamatte. Oder der Soundtrack zu einer Naturdoku mit weiten Landschaftsaufnahmen. Solche Assoziationen verbindet man immer wieder gerne mit der Musik von Christopher von Deylen, besser bekannt als Schiller. Stimmungsvollen Elektro-Pop mit starkem Lounge-Charakter serviert der Musiker auch auf seinem brandneuen Album „Opus“.
Das vermeintlich Besondere: Diesmal verbindet Deylen seinen typischen Ambientsound verstärkt mit klassischen Elementen. Was im ersten Moment vielleicht nach Innovation klingt, entpuppt sich schnell als Business as usual. Bekannte Melodien wie Erik Saites „Gymnopädie No.1“, Edvard Griegs „Solveig's Song“, Rachmaninoffs „Rhapsody On A Theme Of Paganini op. 43“ und Debussys „Reverie“ plätschern durch routiniertes Synthie-Allerlei.
Die dezent eingesetzte orchestrale Instrumentierung ergänzt die seichten Elektroklänge recht unauffällig. Selbst wenn Pianistin Hélène Grimaud höchstpersönlich in die Tasten greift oder Albrecht Mayer seine Oboe spielt, bleibt das inmitten der elektronischen Landschaften irgendwie beliebig. Keine Geringere als Sopranistin Anna Netrebko trällert „Solveig's Song“ zu wabbernden Synthies. Wenn dann auch noch eine liebliche Violine einsetzt, darf man durchaus zum Hörer greifen und den Kitsch-Notruf wählen.
Die renommierten Klassik-Gäste wirken auf „Opus“ wie bloße Marketingmittel. Ursprünglich ist die Scheibe auch als reines Instrumentalalbum geplant gewesen. Als solches wäre Schillers neues Werk wohl noch unspektakulärer ausgefallen. Es fehlt die große Überraschung. Zum Chillen eignet sich diese gepflegte Langeweile aber natürlich bestens. Fans dürften ohnehin nicht allzu enttäuscht sein: Das Schiller-Klanguniversum entspricht wieder genau den Erwartungen.
Link: www.schillermusic.com
Veröffentlichung am 30.08.2013 (We Love Music / Universal)
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