Sara BareillesMit "Love Song" und viel Radio-Airplay kam die Karriere von Sara Bareilles so richtig in Schwung. In den USA ist die Sängerin längst vom Geheimtipp zum Mainstream-Star aufgestiegen. Das hört man ihrem vierten Album deutlich an. Mehr...

Gefällige Pianoakkorde mit Plastik-Beats
© Sony Music

Weg von der gepflegten Songwriter-Kost, hin zum austauschbaren Popallerlei: Sara Bareilles ist mit ihrer neuen CD "The Blessed Unrest" endgültig im Mainstream angekommen.

Mit dem Ohrwurm "Love Song" und ganz viel Radio-Airplay kam die Karriere von Sara Bareilles vor fünf Jahren so richtig in Schwung. Während es hierzulande nach dem einen großen Hit wieder stiller um die amerikanische Sängerin wurde, konnte sie ihren Bekanntheitsgrad in ihrer Heimat weiter ausbauen. Dort ist die 33-Jährige längst vom Indie-Geheimtipp zum Mainstream-Star aufgestiegen, was man ihrem neuen, nunmehr vierten Album "The Blessed Unrest" deutlich anhört:

Das Piano ist zwar noch immer Saras Lieblingsinstrument, das sich wie ein roter Faden durch die Songs zieht. Allerdings mischen sich mittlerweile auch zunehmend Plastik-Beats, Samples und Synthies unter die gefälligen Akkorde. Bareilles scheint um Chartstauglichkeit bemüht und will wohl mit bekannten Pop-Kolleginnen mithalten. Die erste Single "Brave" erweist sich dabei als sehr repräsentativ, um die Austauschbarkeit ihres neuen Sounds aufzuzeigen. Der Titel klingt nahezu identisch zu "Roar", dem aktuellen Track von Katy Perry.

Die Balladen kommen trotz Chartsambitionen nicht zu kurz

Immerhin verzichtet Sara im Gegensatz zu Perry auf Auto-Tune und andere überflüssige Effekte auf ihre durchaus markante und ausdrucksstarke Stimme. Lediglich bei der verschleppten Ballade "Satellite Call" nutzt sie stark verhallten Gesang, um Atmosphäre zu schaffen. Dabei erinnerte sie  wie auch bei dem hymnischen Stück "Islands" an die kanadische Sängerin Sarah McLachlan.

Die eingängigen Popsongs "Chasing The Sun" und "I Choose You" liebäugeln wie "Brave" mit einer Chartsplatzierung und sind bereits als weitere Singles auf der CD-Hülle vermerkt – genau wie die broadwayeske, aber arg träge Piano-Ballade "Manhattan". Von den ruhigen Stücken können "1000 Times" und "December" mehr überzeugen. Vor allem kuschelfreudige Country- und Folk-Fans dürften sich angesprochen fühlen.

Diese gefühlvollen Nummern stehen Sara auf jeden Fall deutlich besser als schräg-unruhige Pop-Kost wie "Hercules", "Cassiopeia" und "Eden". Die besondere Ironie beim angestrebten Imagewechsel: Einen neuen Überhit wie "Love Song" sucht man auf "The Blessed Unrest" vergebens. Liedchen wie "Brave" und "I Choose You" taugen vielleicht für einen Kurzbesuch in den Charts, geraten aber sicher schnell in Vergessenheit.

Link: www.sarabmusic.com

Veröffentlichung am 23.08.2013 (Sony Music)

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  • Rezension zu: Sara Bareilles: The Blessed Unrest
  • Redaktionswertung:


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