Sieben Jahre ließen N.E.R.D auf einen neuen Longplayer warten. „No One Ever Really Dies“ ist mehr eine One-Man-Show für Pharrell Williams als ein überraschendes Comeback geworden. Daran ändern auch Gäste wie Rihanna, Ed Sheeran und Kendrick Lamar nichts. Mehr...

Neues Album von N.E.R.D: Typisch Pharrell Williams
© Sony Music

Sieben Jahre ließen N.E.R.D auf einen neuen Longplayer warten. „No One Ever Really Dies“ ist mehr eine One-Man-Show für Pharrell Williams als ein überraschendes Comeback geworden.

Pharrell Williams macht wieder gemeinsame Sache mit seinen Produzenten-Kumpanen Chad Hugo und Shae Haley. Das letzte Lebenszeichen des gemeinsamen Projekts N.E.R.D liegt bereits drei Jahre zurück: 2014 entstanden die Titel „Squeeze Me," „Patrick Star“ und „Sandy Squirrel“ für den Soundtrack zum „Spongebob“-Film. Ganze sieben Jahre nach dem Longplayer „Nothing“ beschert das Trio seine Fans so kurz vor Weihnachten mit einem brandneuen Album:

„No One Ever Really Dies“ kündigte sich bereits Anfang November an, als eine Single-Kollaboration mit Rihanna als Appetithäppchen gereicht wurde. Dem minimalistisch gehaltenen „Lemon“ schloss sich wenige Wochen später der Club-Stampfer „1000“ mit Rapper Future und einer Überdosis Auto-Tune an.

Prominentes Staraufgebot

Die Scheibe wartet nun mit weiteren bekannten Gästen auf: Gucci Mane & Wale grooven mit N.E.R.D beim Track „Voilà“. Ein Hauch von Bossa Nova weht zusammen mit Kendrick Lamar durch das überaus dynamische und plötzlich rockig explodierende „Don't Don't Do It!“.

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André 3000 von OutKast tanzt beim redundant-überdrehten „Rollinem 7's“ mit, während bei „Kites“ Gesangsfetzen der britischen Sängerin M.I.A. zu einem scheppernden Beatgerüst und überdrehten Bässen durch den Sampler gejagt werden. Selbst den momentan omnipräsenten Ed Sheeran haben Williams und Co ins Studio geholt. Der Popstar wirkt in der schräg-dubbigen Nummer „Lifting You“ aber irgendwie fehl am Platze.

Im Grunde braucht es das protzige Featuring-Aufgebot überhaupt nicht: Denn „No One Ever Really Dies“ erweist sich als weitere One-Man-Show Pharrells – wie eigentlich alles, bei dem er seine Finger im Spiel hat. Die elektronische Experimentierfreude, die verschachtelten Beats, die subtilen Melodien und die funkig-jazzigen Einwürfe machen sein Sounduniversum aus.

Politisch und tanzbar

Hugo und Haley mögen mitgemischt haben. Allerdings klingt das neue Songmaterial wieder unverkennbar nach dem 44-Jährigen, wenn auch nicht ganz so griffig und kommerziell wie seine Veröffentlichungen mit The Neptunes oder als Solokünstler.

Ein Ohrwurm wie „Happy“ fehlt auf dem Album, vielleicht weil es mitunter sehr politisch wird und die Ernsthaftigkeit überwiegt. N.E.R.D erheben ihre Stimme gegen Rassismus und gegen US-Präsident Trump. Das ist auf jeden Fall lobenswert, reicht aber nicht für den großen Aha-Effekt. Für eine coole Tanzeinlage unterm Christbaum taugt „No One Ever Really Dies“ aber allemal.

Mehr Infos zum Trio: www.nooneeverreallydies.com

Veröffentlichung: 15.12.2017 (Sony Music)

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  • Rezension zu: N.E.R.D: No One Ever Really Dies
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