Zweieinhalb Jahre nach dem Coveralbum „Memphis Rock and Soul“ besinnt sich US-Rockerin Melissa Etheridge zurück auf eigenes Songmaterial. Für ihren nunmehr 15. Longplayer „The Medicine Show“ arbeite sie wieder einmal mit Produzent John Shanks zusammen. Das Ergebnis: gepflegte Routine! Mehr...

Rock-Hausmannskost von Melissa Etheridge
© Lauren Dukoff

Melissa Etheridge rockt auf „The Medicine Show“ noch immer rebellisch, aber dabei auch ziemlich routiniert.

Zweieinhalb Jahre nach dem Coveralbum „Memphis Rock and Soul“ besinnt sich US-Rockerin Melissa Etheridge zurück auf eigenes Songmaterial. Für ihren 15. Longplayer „The Medicine Show“ arbeitete sie wie schon anno 2000 bei der Scheibe „Fearless“ mit Produzent John Shanks zusammen.

Etheridge entspannt mit Cannabis

Die Sängerin scheint sich in jeder Hinsicht gerne auf Bewährtes zu verlassen: Die bereits im Vorfeld veröffentlichten Songs „Faded By Design“ und „Wild And Lonely“ fallen in die Kategorie gepflegter Radio-Rock ohne Überraschungen. Der dezente Folk-Einschlag und die hymnischen Refrains verstehen sich genauso von selbst wie der leicht rebellische Charakter der Lyrics.

In der zuerst genannten Nummer macht Etheridge keinen Hehl aus ihrem regelmäßigen Cannabis-Konsum. In der zweiten greift die Musikerin altbekannte, für sie ganz typische Motive auf: Es geht um Ängste, Wut, Einsamkeit und den Moment, in dem all diese Gefühle aus ihr herausbrechen.

Apropos: So ein bisschen Krawall schadet nichts. Gleich beim eröffnenden Titelsong „The Medicine Show“ fährt die 57-Jährige brachiale Gitarrenriffs auf und macht ordentlich Lärm. Das Ganze geht hier noch in Richtung mitgröltauglicher Country-Rock.

Keine neuen Klassiker an Bord

„Shaking“ und „Love Will Live“ wüten später nicht minder eingängig, aber mit deutlich mehr Hardrock-Appeal. Etheridges markante Röhre hat auch über 30 Jahre nach ihrem selbstbetiteltem Debüt kein bisschen an Kraft verloren.

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An gute alte Zeiten erinnern vor allem das gemäßigte, leicht countryeske angehauchte „A Woman Like You“ sowie die Balladen „I Know You“ und „Here Comes The Pain“. Das Problem beim Spiel mit der Nostalgie: Melissas neue Songs mögen zwar ähnlich inszeniert sein wie ihre alten Hits. Das Niveau dieser erreichen sie aber nicht.

Keine Scheu vor unbequemen Themen

Mit „Last Hello“ gelingt der Künstlerin aber auf jeden Fall ein bewegender und nachdenklicher Schlussakkord: Das Lied widmet sich den schrecklichen Amokläufe an US-Schulen in der jüngerer Vergangenheit.

„No child should see what I have seen“, singt sie in der Bridge und spricht sich damit klar für eine striktere Waffenkontrolle in ihrer Heimat aus. Unbequeme Themen waren schon immer ihr Ding. Etheridge weiß diese stets in Form von simplen Zeilen auf den Punkt zu bringen. Dabei bedient sie auch einige abgedroschene Floskeln, Reime und Metaphern.

Sei's drum: Mit ihrer weitgehend routinierten Hausmannskost dürfte Melissa ihre Fans kaum enttäuschen. Klassiker hat die Songwriterin mit Titeln wie „Like The Way I Do“, „I'm The Only One“, „I Want To Come Over“ und „Come To My Window“ bekanntlich zur Genüge in den Anfangsjahren ihrer Karriere abgeliefert.

Mehr Infos zur Künstlern: www.melissaetheridge.com

Veröffentlichung am 12.04.2019 (Concord Records / Universal Music)

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  • Rezension zu: Melissa Etheridge: The Medicine Show
  • Redaktionswertung:

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