„Lasst uns einen House-Mix davon machen, dann wird das zum Hit!“ - Diesen Satz hört man derzeit vermutlich sehr oft in Tonstudios und bei den Plattenfirmen. Ob er wohl auch im Zuge der Albumproduktion des Debüts von Lions Head gefallen ist? Mehr...
Iggy und Filip von Lions Head bringen mit ihrem Debüt den Sommer zurück.
„Lasst uns einen House-Mix davon machen, dann wird das zum Hit!“ - Diesen Satz hört man derzeit vermutlich sehr oft in Tonstudios und bei den Plattenfirmen. Ganz so einfach ist es sicher nicht. Doch der Trend, handgemachten Songwriter-Pop mit elektronischen Sounds zu verbinden, hält an. Matt Simons, Milky Chance und Milow haben es vorgemacht, das Duo Lions Head macht es einfach nach.
Der Münchner Produzent Filip Bakija und der aus New York stammende Sänger Ignacio „Iggy“ Uriarte folgen nach zwei ersten erfolgreichen Singles („Begging“, „When I Wake Up“) auch auf ihrem Debütalbum „LNZHD“ dem Baukasten-Prinzip: Man nehme eine Akustikgitarre und simple Akkorde, dazu eine griffige Gesangsmelodie und lässt dazu dezente Beats stampfen.
Wer auf Originalität und Abwechslung pfeift, erhält einen Longplayer voller Ohrwürmer im radiokompatiblen Dreieinhalb-Minuten-Format. „See You“, „Inbetween“ und „Firecracker“ wirken wie verspätete Sommerhits, die den sonnigen Balearen-Trip hätten untermalen können. Mitten im Herbst holen die unbeschwerten Tracks immerhin die schönen Erinnerungen an die warme Jahreszeit zurück.
Gipsy-Gitarren werden beim schwungvollen „Senorita“ aufgefahren, aber einen Moment mal: Ist das nicht geklaut?! Und wie: Charlie Winston wird eine freche Variation seines Songs „Like A Hobo“ aus dem Jahr 2009 darin erkennen.
So ein bisschen an The Housemartins und The Beautiful South erinnert das rein akustisch gehaltene „Don't Talk About Me With Him“. Auch „The Morning After“ kommt mal ganz ohne Beats aus. Beide Songs lassen erahnen, wie gut und authentisch das meiste Material auf „LNZHD“ hätte klingen können.
Mit dem schrägen Track „Lost & Confused“ wagen Iggy und Filip dann aber ganz den Sprung in düstere Club-Abgründe. Damit lassen sie kaum einen Zweifel daran, in welche musikalische Richtung es in Zukunft definitiv nicht für Lions Head gehen sollte.
Mehr Infos zur Band: www.facebook.com/lionsheadmusic/
Veröffentlichung am 04.11.2016 (Columbia / Sony Music)
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