Katie Meluas georgischer Vorname lautet Ketevan. Die Sängerin hat diesen als Titel für ihre neue CD gewählt. Man könnte daher vermuten, dass es ein besonders persönliches Album geworden ist. Dafür klingt dieses jedoch viel zu routiniert. Mehr...
Katie Meluas georgischer Vorname lautet Ketevan. Die Sängerin hat diesen als Titel für ihre neue CD gewählt. Man könnte daher vermuten, dass es ein besonders persönliches Album geworden ist. Dafür klingt dieses jedoch viel zu routiniert und überraschungsarm.
Ist es wirklich schon zehn Jahre her, seit Katie Melua mit "The Closest Thing To Crazy" die Charts eroberte? Beim Hören des nunmehr sechsten Studioalbums der hübschen Britin mit den georgischen Wurzeln hat man kaum das Gefühl, als wäre so viel Zeit vergangen.
Die markante, glockenklare Stimme der inzwischen 28-jährigen Sängerin mag reifer klingen. Doch sonst hat sich wenig bis gar nichts verändert, was an der bewährten Zusammenarbeit mit ihrem langjährigen Mentor Mike Batt liegen mag. Auch Mikes Sohn Luke und Toby Jepson griffen Katie beim Songwriting unter die Arme. Das Ergebnis sind elf, vorwiegend gemäßigte Stücke im bewährten Melua-Stil.
Sehsüchtige Balladen wie "Never Felt Less Like Dancing" und "Sailing Ships From Heaven", die schließlich in einem Meer aus Streichern zu ertrinken drohen, bedienen das Musical-Publikum. Dezent jazzig wird es beim verführerischen "Love Is A Silent Thief" und eine bluesige Nummer wie "Shiver And Shake" meistert Katie ebenso routiniert. Die verträumten Lieder "The Love I'm Frightened Of" und "Where Does The Ocean Go?" erweisen sich als gepflegter Folk-Pop zum Enstpannen. Aber auch diese Facette hat Katie auf den Vorgängeralben schon oft von sich gezeigt.
Eine Ukulele bringt beim selbstironischen "Idiot School" Abwechslung ins Spiel, bevor das schwungvolle "Mad, Mad Men" mit einer fröhlichen Mundharmonika für gute Laune sorgt. Beim orchestralen, sehr altmodisch inszenierten "Chase Me" ist aber schon wieder schleppendes Tempo angesagt. Das pianeske "I Never Fall" plätschert mit einer arg trällernden Katie durch langatmige Minuten, bis die Single "I Will Be There" das Album hymnisch, aber ähnlich träge beendet.
Die großen Gefühle sind ohne Frage Katie Meluas Steckenpferd, der obligatorische Balladenüberschuss auf ihren Alben ermüdet aber zunehmend. Mit "Ketevan" zeigt die Musikerin keinerlei Weiterentwicklung. Katie geht auf Nummer sicher, was ihre Fans nicht enttäuschen, aber auch nicht überraschen wird.
Link: www.katiemelua.de
Veröffentlichung am 20.09.2013 (Dramatico Entertainment / rough trade)
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