Hinter Johnnyswim steckt das US-Duo Amanda Suano und Abner Ramirez. Das Ehepaar überzeugt auf seinem zweiten Album mit einer großen stilistischen Bandbreite, tollem Harmoniegesang und hymnischen Melodien. Mehr...

Johnnyswim: US-Duo in perfekter Harmonie
© Darren Lau / Big Picnic Records

Johnnyswim punkten auf „Georgica Pond“ mit einer großen stilistischen Bandbreite, tollem Harmoniegesang und hymnischen Melodien.

Hinter Johnnyswim steckt das US-Duo Amanda Suano, die jüngste Tochter von Donna Summer, und Abner Ramirez. Die beiden Songwriter-Talente lernten sich vor etlichen Jahren in der Country-Metropole Nashville kennen und lieben. Inzwischen sind Amanda und Abner verheiratet, leben in Los Angeles und haben einen gemeinsamen Sohn, der 2015 zur Welt kam.

Bereits ein Jahr zuvor gelang dem Paar der kommerzielle Durchbruch in den USA mit seinem Debütalbum „Diamonds“. Die Scheibe konnte sich dort sechs Wochen lang auf Platz eins der iTunes-Charts der Kategorie „Singer/Songwriter“ platzieren und verkaufte sich über 50.000 Mal. Auch für das im Heimstudio selbstproduzierte Nachfolgewerk läuft es gut: Johnnyswim eroberten mit „Georgica Pond“ direkt Rang 35 der Billboard Top 200. Am 10. Februar erscheint der Silberling auch hierzulande.

Authentischer Stil-Mix

Amanda und Abner decken darauf eine sehr große stilistische Bandbreite ab und bleiben dennoch immer authentisch. Ihr Sounduniversum mit Folk-, Country-, Blues-, Soul-, Rock- und Gospel-Einflüssen erweist sich als gleichermaßen stimmig wie stimmungsvoll. Sie beweisen ein tolles Gespür für hymnische, zeitlose Melodien und qualifizieren sich damit auch für die Pop-Charts.

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Die großen, schwungvollen Ohrwürmer auf „Georgica Pond“ heißen „Villains“ und „Drunks“. Die Refrains sitzen hier schon beim ersten Hören. Der betörende Opener „Hummingbird“ führt da zunächst auf eine falsche Fährte. So kratzig und rockig soll es im weiteren Verlauf der CD nicht mehr werden.

Vielmehr lassen es Johnnyswim auf weiten Strecken sehr ruhig und gefühlvoll angehen: Die Piano-Ballade „Touching Heaven“ baut sich langsam auf und wartet schließlich mit einem „Hallelujah“ singenden Gospelchor auf. Das klingt, als hätten Country-Sängerin Holly Williams und Soul-Barde John Legend ein gemeinsames Duett aufgenommen.

Ein eingespieltes Team

Mehr Gefühl geht kaum. Oder vielleicht doch? Beim reduzierten und entschleunigten „Say Goodnight Instead“ begeistert Amanda im Alleingang mit ihrer wunderschönen Gänsehaut-Stimme. Auch beim atmosphärischen Titelsong, in dem sie sich Gedanken über ihre eigene Beerdigung macht, weiß ihr warmes Timbre zu berühren.

Amandas Solo-Einlagen überzeugen, allerdings zählt auch der perfekt aufeinander abgestimmte Harmoniegesang zu den großen Stärken von Johnnyswim. Das zeigt sich etwa beim unbeschwert groovenden „Summerime Romance“, dem akustisch gehaltenen „Rescue You“ oder dem souligen „First Try“.

Besonders persönlich und emotional wird es bei „Let It Matter“: Im melancholischen Song verarbeitet das Ehepaar den Tod zweier geliebter Familienmitglieder. Donna Summer und Abners Vater verstarben vor fünf Jahren kurz hintereinander.

Kurzzeitiger Weichspülmodus

Der Gospelchor kommt noch einmal bei „Lonely Night In Georgia“ zum Einsatz und auch Country-Star Vince Gill gesellt sich für ein ausdrucksstarkes Gitarren-Solo dazu. Mit einem Meer aus Streichern verabschieden sich Johnnyswim beim jazzig angehauchten „In My Arms“ kurzzeitig in den Weichspülmodus. Auch die Coverversion des Chris-Isaak-Klassikers „Wicked Game“ fällt mit ihren elektronischen Beats aus der Reihe und passt nicht zum homogenen Rest.

Doch diese zwei schwächeren Beiträge können den sehr guten Eindruck, den „Georgica Pond“ hinterlässt, kaum trüben. Johnnyswim haben das Potenzial, zur ganz großen Entdeckung 2017 zu werden und international durchzustarten.

Mehr Infos zum Duo: www.johnnyswim.com

Veröffentlichung am 10.02.2017 (Big Picnic Records)

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  • Rezension zu: Johnnyswim: Georgica Pond
  • Redaktionswertung:

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