Auf seinem neuen Album „Sleep No More“ trägt Jack Savoretti mitunter ein bisschen zu dick auf. Als sein Steckenpferd erweisen sich einmal mehr die atmosphärischen Balladen. Mehr...
Als Jack Savorettis Steckenpferd erweisen sich einmal mehr die atmosphärischen Balladen.
Jack Savoretti veröffentlicht bereits seit gut zehn Jahren professionell Musik. Doch erst mit seinem vierten Album „Written In Scars“ gelang ihm im vergangenen Jahr der kommerzielle Durchbruch. In seiner Heimat Großbritannien kletterte die Scheibe bis auf Platz 7 in den Charts. Mit seinem fünften Werk „Sleep No More“ stehen die Chancen für den Sänger gut, auch den Rest Europas mit seinem eindringlichen Folk-Pop zu erobern.
Im Laufe der Zeit hat der Songwriter mit den italienischen Wurzeln einen Trademark-Sound entwickelt. Dieser zeichnet sich zum einen durch seine markante, raue Stimme irgendwo zwischen Paolo Nutini und Rea Garvey aus. Zum anderen setzt Savoretti auf eine cineastische, opulente Inszenierung seiner Songs, die mit viel Pathos, aber auch mit viel Atmosphäre einhergeht.
Es verwundert daher nicht, dass die Lieder des 33-Jährigen immer wieder gerne in TV-Serien wie „Grey's Anatomy“, „Teen Wolf“ und „The Vampire Diaries“ genutzt werden, um besonders emotionale Szenen zu untermalen. „Sleep No More“ hält wieder so einige Balladen für die Herzschmerz-Momente auf dem Bildschirm bereit.
Der Opener „When We Were Lovers“ packt gleich die großen Gefühle aus. Die griffige Vorab-Single überrascht nach einem ruhigen Start mit einem rockigen Ausbruch im Refrain. Jacks eindringlicher Gesang kommt noch besser beim deutlich reduzierteren „Deep Waters“ zur Geltung.
Selbst eine durchschaubare und durchaus kitschige Ballade vom Reißbrett wie „I'm Yours“ kann er mit seiner Ausnahmestimme veredeln. Das melancholisch-hymnische „Troubled Souls“ und das chansoneske „Lullaby Loving“ am Albumende punkten dann wieder mit mehr Originalität und einem gewissen Lagerfeuer-Feeling.
Bei den Balladen schafft es Savoretti ohne Ausnahme, stets den richtigen Gänsehaut-Knopf zu drücken. Sobald er das Tempo anzieht, klingt er deutlich beliebiger wie bei „Helpless“, „We Are Bound“ und „Start Living The Moment“.
Bei „Only You“ und „Any Other Way“ wartet der Musiker zwar wieder mit großen Melodien auf. Doch die opulente, stadiontaugliche Produktion wirkt hier vor allem durch den Streicherbombast und den extremen Hall überladen. Weniger wäre wie so oft mehr gewesen.
Vielleicht stimmt Jack Savoretti aber einige der zugekleisterten Songs auf seiner anstehenden Deutschland-Tour in zurückgenommenen Akustikversionen an. Tickets für die Konzerte im Februar 2017 sind bereits im Vorverkauf erhältlich.
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Mehr Infos zum Künstler: www.jacksavoretti.com
Veröffentlichung am 28.10.2016 (BMG Rights Management)
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