Britney Spears„Boom Boom Pow!“ - Britney Spears versucht sich als Eurodance-Bitch und quäkt motiviert zu stampfenden Beats. Immerhin hat sie begriffen, dass ihre Stimme für mehr nichts taugt. Bereit für Kirmes-Techno bis zum Abwinken? Mehr...

Kirmes-Techno von der Roboter-Dance-Diva
© Sony Music

„Boom Boom Pow!“ - Britney Spears versucht sich als Eurodance-Bitch und quäkt frisch motiviert zu stampfenden Beats.

Die größte Sängerin war Britney Spears bekanntlich noch nie. Immerhin hat der US-Star das zwischen all seinen Skandalen, Abstürzen und regelmäßigen Comebacks selbst irgendwann erkannt. Folgerichtig konzentriert sich Britney schon seit einigen Jahren auf stampfende Clubtracks, für die sie nicht wirklich singen können muss.

Dank Autotune und sonstiger Effekte aus dem Rechner trifft sie als Roboter-Dance-Diva alle Töne digital genau. Ihre neueren Titel wie „Scream & Shout“ und „Work Bitch“ verzichteten ohnehin fast komplett auf echte Gesangsparts und ließen die inzwischen 31-Jährige lieber ein paar wenige gesprochene Zeilen aufsagen.

Unterstützung von will.i.am und William Orbit

Für die neue Scheibe „Britney Jean“ ließ dies das Schlimmste befürchten. Doch wider Erwarten setzt Britney wieder verstärkt auf eingängige Melodien. Gemeinsam mit den Hitproduzenten will.i.am, William Orbit und David Guetta sowie den Kolleginnen Sia Furler und Katy Perry, die ihr beim Songwriting unter die Arme griffen, zelebriert sie den Eurodance der 90er.

Titel wie „Alien“, „It Should Be Easy“ und „Til It's Gone“ hätten damals auch so ähnlich von Acts wie DJ Bobo, Groove Coverage und Co kommen können. Nun gut, die Beats stampfen 15 Jahre nach der Hochzeit des Kirmes-Technos vielleicht noch etwas härter, die Synthies kratzen noch etwas schräger. Aber sonst trifft es dieser Vergleich ziemlich genau.

Für Hardcore-Fans und tanzwütige Clubgänger

Ein Hauch von 80er weht zudem durch die Elektropop-Balladen „Perfume“ und „Hold On Tight“ sowie durch das arg überladene „Don't Cry“. Zusammen mit Schwesterchen Jamie Lynn quäkt Britney zur scheppernden Nummer „Chillin' With You“, die sich nicht so recht zwischen R'n'B-Kaugummi-Pop und Dance entscheiden kann.

Die Gute-Laune-Nummer „Now That I Found You“ mit Holzhammer-Hookline drängt sich als weitere Single auf, da sie sich stark an den momentan sehr erfolgreichen Produktionen des schwedischen Senkrechtstarters Avicii orientiert. Neben „Work Bitch“ fallen die nervige Autotune-Katastrophe „Tik Tik Boom“ (feat. T.I.) und der lärmende House-Track „Body Ache“ komplett durch. Auch das unruhige Synthiedurcheinander und der schrecklich gepresste Froschgesang beim Song „Passenger“ sind nur Britneys Hardcore-Fans zuzumuten.

Der Rest erweist sich als anspruchsloser Party-Soundtrack für eine lange Clubnacht am Wochenende. Zum Tanzen und Feiern reicht's.

Link: www.britneyspears.com

Veröffentlichung am 29.11.2013 (Rca Int. / Sony Music)

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  • Rezension zu: Britney Spears: Britney Jean (Deluxe Version)
  • Redaktionswertung:

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