Der US-Hersteller Mackie verspricht für das bluetooth-fähige Multimedia-Lautsprecherpaar CR5BT studiotauglichen Sound. Doch sind die Monitore tatsächlich auch fürs Homerecording geeignet? hitchecker.de hat die nicht einmal 170 Euro teuren Boxen getestet und verrät, was sie taugen. Mehr...

Mackie CR5BT: Kompromiss zwischen Multimedia-Lautsprechern und Studiomonitoren
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Der US-Hersteller Mackie verspricht für das Multimedia-Lautsprecherpaar CR5BT studiotauglichen Sound. Doch sind die Monitore tatsächlich auch fürs Homerecording geeignet?

Der Preis hört sich zunächst einmal sehr verlockend an: Die Mackie CR5BT sind inzwischen schon für knapp 170 Euro zu haben. Das Zweiwegesystem umfasst eine aktive Lautsprecherbox mit integriertem Verstärker und eine passive Box.

Das 50 Watt starke Paar wird mit einem simplen Lautsprecherkabel verbunden, das mitgeliefert wird. Praktisch: Ein Switch-Schalter auf der Rückseite der Aktivbox ermöglicht es, diese nach Belieben auf der linken oder rechten Seite einzusetzen.

Flexible Anschlussmöglichkeiten

Am aktiven Lautsprecher haben alle relevanten Anschlüsse Platz gefunden: Vorne gibt es einen Aux-Eingang und einen Kopfhöreranschluss (beide 3,5 mm Miniklinke). Hinten stehen zwei Stereo-Eingänge zur Wahl: Es können entweder die RCA- oder die TRS-Buchsen (6,35 mm) genutzt werden. Ein Kabel (RCA auf 3,5 mm TRS) zum Anschluss des PCs, Smartphones, Tablets oder Smart-TVs an die CR5BT liegt bereits bei.

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Die Lautstärke wird über einen Regler an der Front eingestellt. Dieser kann den Monitor auch in einen vermeintlichen Off-Zustand versetzen. Obacht: Vollständig vom Stromnetz getrennt wird die Box aber nur über den entsprechenden Schalter auf der Rückseite.

Als Besonderheit verfügen die CR5BT über eine Bluetooth-Funktion. Die kabellose Verbindung mit einem entsprechenden Gerät erfolgt über den frontseitigen Pairing-Button. Das Verbinungsprozedere klappte im Test mit unseren zur Verfügung stehenden Smartphones und Tablets schnell und unkompliziert.

Nichts für kleine Schreibtische

Wer sich die beiden Mackie-Monitore direkt auf den Schreibtisch stellen will, sollte darauf über genügend Platz verfügen: Die Boxen (H / B / T: 25,9 x 17,5 x T22,9 cm) sind zwar noch einigermaßen kompakt, beanspruchen aber einen nicht zu unterschätzenden Bereich neben dem Computerbildschirm. Denn zu eng an der Wand sollten die Monitore aus Akustikgründen und wegen möglicher Überhitzungsgefahr bekanntlich auch nicht stehen.

In der hitchecker.de Redaktion haben wir die Monitore auf ca. 9,5 cm hohe Ständer und zusätzlich auf die mitgelieferten, zur akustischen Entkopplung dienenden Schaumstoffunterlagen gestellt. So stehen sie auf unserem Schreibtisch in Kopfhöhe, damit ein optimales Hördreieck gewährleistet ist. Dank der Ständer profitieren wir zudem von der gebliebenen Ablagefläche darunter, die wir weiterhin für Unterlagen, Arbeitsutensilien und auch für unser externes Audio-Interface nutzen können.

Die Boxen verfügen über jeweils einen 0,75“ Hochtöner und einen 5“ Tieftöner, getrennt wird bei 3 kHz. Ihr Frequenzbereich reicht von 60 Hz bis 20 kHz (-3 dB). So weit die Zahlen auf dem Papier, doch wie klingen die Mackie CR5BT denn nun?

Testbericht im zweiten Anlauf

Zur Beantwortung dieser Frage müssen wir zunächst etwas ausholen: Beim ersten CR5BT-Lautsprecherpaar, das uns zum Testen vorlag, irritierte bereits wenige Minuten nach dem ersten Einsatz ein schnarrendes Vibrieren bei tiefen Bassfrequenzen, ausgehend von der aktiven Box.

Zuerst vermuteten wir hinter dem Störgeräusch eine unglückliche Platzierung des Monitors und ein daraus resultierendes Vibrieren. Stattdessen stellten wir aber einen fehlerhaften Kontakt zwischen Tieftöner und dem Frontgehäuse fest: Bei jeder Schwingung kam es zu einer kleinen Berührung, die akustisch große Auswirkungen hatte. Etwa ein Baufehler?

Im Netz klagten ein paar andere CR5BT-Käufer über ähnliche Probleme. Wir haben die Boxen schließlich umgetauscht. Unsere Befürchtung ist zum Glück nicht eingetreten: Das neue Lautsprecher-Paar kommt ohne das lästige Scheppern aus und überraschte uns mit einem überaus ausgeglichenen Sound.

Günstige Alternative zu Studiomonitoren

Die Betonung liegt nur ganz leicht auf den hohen und den tiefen Frequenzen. Sprache und Gesang sind klar verständlich. Der Bass kommt druckvoll daher, ohne aber das Klangbild zu dominieren. In den mittlere Bereichen bleiben die CR5BT verhältnismäßig neutral. Erst ab einer sehr hohen Lautstärke beginnen die Monitore leicht zu dröhnen und der Sound wird zunehmend schwammiger. Halb so schlimm: Es wäre viel zu anstrengend, sich bei solch einem Pegel ans Abmischen und Feinjustieren einer Produktion zu machen.

Einzelne Komponenten bzw. Instrumente eines Songs sind, bei erträglicher Lautstärke und ganz unabhängig von musikalischen Genres, hervorragend herauszuhören und aufeinander abstimmbar. Das kommt auf jeden Fall Hobbyproduzenten zugute, die nach einer günstigen Alternative zu teuren Studiomonitoren suchen. Im kleinen Heimstudio lässt sich mit dem Mackie-System sehr präzise und vernünftig arbeiten.

Doch auch genutzt als Multimedia-Lautsprecher zur reinen Tonwiedergabe, sei es beim Streamen oder beim Gaming, machen die CR5BT mit ihrem vollen, den Raum ausfüllenden Klang eine ordentliche Figur. Die Bezeichnung „studiotaugliche Multimedia-Lautsprecher“ trifft es daher ziemlich genau auf den Punkt.

Gute Verarbeitung, polarisierendes Design

Ob die Mackie-Monitore optisch ins Studio- oder Büroumfeld passen, muss jeder für sich selbst entscheiden: Die grünen Ringe auf der mit schwarzem Kunststoff verkleideten Front sind das Design-Markenzeichen der Modellreihe, dürften aber polarisieren.

Die Verarbeitung gibt dagegen keinen Anlass zur Kritik: Das robuste Holzgehäuse der Boxen verfügt über eine vinylartige Beschichtung, die auch an den Kanten beim Übergang zur Rückseite makellos ist. Die Ecken der Vorderseite sind sauber abgerundet. Sämtliche Anschlussbuchsen, Schalter und Regler sitzen fest und ohne Spielräume im Gehäuse.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Im Preissegment unter 200 Euro findet sich wohl kaum eine bessere Studiomonitor-Kompromisslösung als das CR5BT-Paar. Anspruchsvollere Soundtüftler müssen für Profi-Monitore deutlich tiefer in die Tasche greifen. Die Preise gehen da im Grunde erst bei 200 Euro pro (!) Monitor los. Ob in einem kleinen Heimstudio damit dann deutlich bessere Produktionen gelingen, wäre mal eine Challenge wert.

Technische Details unter: mackie.com/products/cr-series

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  • Rezension zu: Mackie CR5BT Creative Reference Multimedia-Monitore
  • Redaktionswertung:

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