Fürs Programmieren bietet das Happy Hacking Keyboard Professional 2 viel Tipp-Komfort. Doch sind IT-Profis wirklich bereit, dafür ein kleines Vermögen auf den Tisch zu legen? hitchecker.de bezweifelt das nach dem Test der exklusiven Tastatur und angesichts ihrer Mankos. Mehr...
Fürs Programmieren bietet das Happy Hacking Keyboard Professional 2 viel Tipp-Komfort. Doch sind IT-Profis wirklich bereit, dafür ein kleines Vermögen auf den Tisch zu legen? hitchecker.de bezweifelt das nach dem Test der exklusiven Tastatur und angesichts ihrer Mankos.
Das Happy Hacking Keyboard Professional 2 des japanischen Herstellers PFU gilt in Programmierer-Kreisen als Kult-Tastatur. Die Popularität hat allerdings ihren Preis: Die unverbindliche Preisempfehlung für das Eingabegerät liegt bei stolzen 290 Euro. Im Netz findet man das HHKB 2 etwa eineinhalb Jahre nach der europäischen Markteinführung inzwischen für etwa 210 Euro.
Das ist noch immer ein ambitionierter Preis für eine sehr puristische Tastatur. Ihr Fokus liegt auf dem Wesentlichen: Durch das Weglassen des Zahlenblocks und etlicher Funktionstaten kommt diese mit nur 60 Tasten aus. Die meisten davon sind mit Zweitfunktionen belegt, die in Kombination mit der Fn-Taste zur Verfügung stehen.
Durch die Einsparungen ist das HHKB2 sehr kompakt ausgefallen. Das Fliegengewicht kann leicht transportiert werden und eignet sich so für den mobilen Einsatz, etwa bei einem Auftraggeber vor Ort. Denn um es noch einmal ganz deutlich zu sagen: Die Tastatur richtet sich vor allen an IT-Profis oder Programmier-Nerds und weniger an Otto Normalverbraucher.
Dafür spricht auch das US-amerikanische QWERTY-Layout des Keyboards inklusive entsprechender Tastaturbeschriftung. Die Position der Buchstaben "Z" und "Y" ist vertauscht und Umlaute werden nicht aufgeführt. Benutzerfreundlich geht anders.
Die Beschriftung erweist sich auch abgesehen davon als problematisch: Schwarze Symbole auf einer dunkelgrauen Tastatur sind generell schwer lesbar. Bei schlechten Lichtverhältnissen erkennt man wenig bis gar nichts mehr. Da bringt das Herstellerversprechen für eine lange Haltbarkeit der Beschriftung durch Thermosublimationsdruck herzlich wenig.
Wer ernsthaft mit dem HHKB2 arbeiten will, muss sich vorab einarbeiten und quasi blind tippen können. Wenn man bisher nur das deutsche QWERTZ-Layout und eine Tastatur mit umfangreichen Funktionstasten gewöhnt war, fällt der Lernvorgang schwer. Routinierte Programmierer mit flinken Fingern können sich das ergonomische Layout des Keyboards aber vermutlich schnell zunutze machen und ihre Produktivität noch einmal steigern:
Der symmetrische Aufbau des HHKB2 sorgt dafür, dass alle Tasten gut erreichbar sind. Die Tastatur verfügt über sogenannte Topre-Schalter. Diese reduzieren den Rückstoß der Tasten und vermitteln, ganz wie es die offizielle Produktbeschreibung verspricht, tatsächlich ein „haptisch und akustisch angenehmes Gefühl beim Tippen“. Für noch mehr Komfort ist die Neigung der Tastatur variierbar. Zwei ausklappbare Füße auf der Unterseite ermöglichen drei unterschiedliche Höhenniveaus.
Auf der Rückseite des Keyboards kann auf Wunsch der Tatstaturmodus über DIP-Schalter umgestellt werden. So lassen sich die Funktionen einiger Tasten abändern oder aktivieren. Einige Funktionen sind nur auf dem Mac und nicht auf dem PC verfügbar.
Die Dokumentation der Einstellungsmöglichkeiten fällt in der beigelegten, englischen Kurzanleitung sehr mager aus. Etwas detailliertere Informationen finden sich auf der offiziellen Produktwebsite.
Über den integrierten USB-2.0-Hub auf der Tastaturrückseite lassen sich zwei weitere USB-Geräte anschließen (bis zu 100 mA pro Port). Der Mini-USB-Anschluss dient zur Verbindung mit dem Rechner. Ein 1,8 Meter langes Kabel ist im Lieferumfang enthalten.
Als echtes Manko des Happy Hacking Keyboard Professional 2 erweist sich seine Schmutzanfälligkeit. Die großen Lücken zwischen den Tasten sind dazu prädestiniert, im Laufe der Zeit Krümel und Dreck anzusammeln. Die dunkle Kunststoffoberfläche scheint Staub magisch anzuziehen. Es empfiehlt sich also, die kostspielige Exklusiv-Tastatur regelmäßig zu säubern und bei längerem Nichtgebrauch abzudecken oder in der Verpackung zu verwahren.
Fazit: Der Preis von über 200 Euro ist, Tipp-Komfort hin oder her, nicht so recht nachvollziehbar. Das HHKB2 bleibt klar ein Liebhaberobjekt in Sachen Tastaturen für IT-Profis oder gewiefte Hobby-Programmierer.
Mehr Infos zur Tastatur: www.hhkeyboard.com/de/
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