„Hello, hello, turn your radio on“, forderte anno 1992 das britsche Duo Shakespears Sister. 26 Jahre später kommt hitchecker.de dieser Bitte nicht mehr nach. Radio macht uns keinen Spaß mehr. Fünf Dinge regen uns am deutschen Dudelfunk besonders auf. Mehr...
„Hello, hello, turn your radio on“, forderte anno 1992 das britsche Duo Shakespears Sister. 26 Jahre später kommt hitchecker.de dieser Bitte nicht mehr nach. Radio macht uns keinen Spaß mehr.
Die großen kommerziellen Radiosender in Deutschland funktionieren nach einem strengen Schema F. Marketing- und Marktforschungsprofis glauben ergründet zu haben, wie sie mit einem strategischen Hörfunkformat die breite Masse oder auch eine besonders werberelevante Zielgruppe erreichen können.
Würden die Radiosprecher nicht penetrant den Namen ihres Senders wiederholen oder entsprechende Jingles einspielen, wäre wohl auch das letzte Alleinstellungsmerkmal dahin. Überall der gleiche Einheitsbrei, lässt sich das Dudelfunk-Dilemma kurz zusammenfassen.
Folgende fünf Formatradio-Aufreger haben die hitchecker.de Redaktion dazu gebracht, komplett auf Musik-Streaming-Portale und gelegentlich auf kleine, meist ausländische Spartensender im Internet umzusteigen.
01Der tägliche Leierkasten-Terror
Die Sender versprechen in ihren Slogans gerne die größten Hits aus vier Jahrzehnten und ganz viel Abwechslung. Doch diese sind nicht mehr als freche Lügen: Alle Tage wieder dudeln 24 Stunden lang dieselben Titel aus den aktuellen Charts rauf und runter. Selbst die eingeschobenen „Klassiker“ wiederholen sich in regelmäßigen Abständen. Da fühlt man sich als Hörer wie Bill Murray in „... und täglich grüßt das Murmeltier„!
02Nachwuchs bleibt chancenlos
Newcomer und unbekannte Bands schaffen es in der Regel nicht ins Radio. Es sei denn, eine große Plattenfirma möchte einen auserwählten Act gezielt aufbauen und in die Charts bringen. Authentische und handgemachte Musik, die eben mal nicht so klingt wie das Mainstream-Allerlei, hat erst recht keine Chance auf Airplay. Spannende neue Künstler bleiben so leider gut gehütete Geheimnisse des Internets.
03Morgendliche Nervbacken
Morgens klingelt in aller Frühe der Radiowecker – im schlimmsten Fall ist es Montag. Da dröhnen die aufgeregt-überdrehten Stimmen des Moderatorenpaars der Morgenshow wie ein Presslufthammer im Kopf. Mit ihrer aufgesetzten guten Laune wollen uns die zwei Scherzbolde selbst erdrückende Sommerhitze oder Dauerregen als Großartigkeit des Tages verkaufen. Geht's noch?!
04Immer wieder unwitzig
Die Radios wollen nicht nur partout alle Morgenmuffel und Miesepeter mit Schönrede-Paraolen bekehren, sie versuchen sie sich auch als Zotenreißer. Nahezu jeder Sender wartet mit seinen eigenen Comedy-Reihen auf. Am besten die Namen bekannter Politiker und Fußballstar sind involviert. Wenn Super-Merkel auf Super-Löw trifft, erweist sich das jedoch immer wieder als super unwitzig.
05Negative Kritik unerwünscht
In Zeiten von Shitstorms dürfen Moderatoren beim Radio scheinbar keine negative Kritik mehr üben. Vor allem, wenn es um Künstler und Songs geht, sind wohl nur Prädikate wie „sensationell“ und „toll“ erlaubt. Da könnte Justin Bieber seine neue Single auch einpupsen. Es ist und bleibt trotzdem „grandios“. Schließlich soll bloß kein Fan unter den Hörern verärgert werden.
Schaltet ihr noch bei den großen Radiosendern ein? Was nervt euch bzw. was fehlt euch im Programm dieser? Wir freuen uns auf eure Kommentare zum Thema!
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