Viele hiesige Pop-Acts haben sich in den letzten Jahren dazu entschlossen, vom Englischen ins Deutsche zu wechseln. Yvonne Catterfeld geht den umgekehrten Weg.

Deutschpop ade: Yvonne Catterfeld macht jetzt Alicia Keys und Adele Konkurrenz
© Veritable Records

Yvonne Catterfeld schwimmt gegen den Strom und wagt auf „Change“ eine große Veränderung.

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Viele hiesige Pop-Acts haben sich in den letzten Jahren dazu entschlossen, vom Englischen ins Deutsche zu wechseln und sind gar in den Schlager abgedriftet. Der naheliegende Grund: Das Genre scheint den aktuellen Geschmack der breiten Masse zu treffen und verspricht neben Deutschrap noch das meiste Chartpotenzial. Die Zeiten, in denen sich allein mit Albumverkäufen zu großem Reichtum kommen lässt, sind aber generell vorbei. Warum dann also nicht erst recht genau die Musik machen, für die das Herz schlägt?

Das hat sich wohl auch Yvonne Catterfeld gedacht: Nachdem sie jahrelang auf Deutsch gesungen hat, präsentiert sie mit „Change“ ein erstes Album voller englischsprachiger Songs. „Für mich war es ein Bedürfnis und eine Notwendigkeit, die ich schon seit gut zwanzig Jahren in mir trage“, erklärt die 42-Jährige. Sie habe ihre Texte schon immer zuerst auf Englisch geschrieben und sich als Sängerin und Songwriterin im Deutschen limitiert und kreativ blockiert gefühlt.

Auf den Spuren von Alicia Keys

Mit Benedikt Schöller und Timothy Auld vom Münchner Produzententeam Truva fand Catterfeld schließlich zwei kreative Partner für ihren Befreiungsschlag. „Change“ setzt auf einen Mix aus Soul-Pop, R'n'B und Gospel. Dieser steht der warmen, umarmenden Stimme der gebürtigen Erfurterin hervorragend. Hinter bekannten Vorbildern wie Alicia Keys und Lauryn Hill muss sie sich keineswegs verstecken.

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Ihr markantes Organ setzt Yvonne erfreulicher Weise mit Bedacht ein. Nie lässt sie sich zu anstrengender Stimmakrobatik hinreißen, nur um ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Das macht sie definitiv besser als die große Adele, die auf ihrem neuen Werk „30“ so manchen plätschernden Titel mit Stimmgewalt zu kaschieren versucht.

Da kann selbst Adele einpacken

Inhaltlich vollzieht Catterfeld mit ihren Liedern übers Loslassen, Geduld üben und über Chancen bergende Veränderungen vielleicht keinen so tiefgründigen Seelenstriptease wie ihre britische Kollegin. Dafür hat sie die packenderen Melodien im Angebot. „Patience“, „Let You Go“ und „Home“ warten mit treffsicheren Refrains auf. Das motivierende „Wake up“ geht nicht nur prima ins Ohr, sondern auch in die Beine. Eine richtige Gute-Laune-Nummer, die so ein bisschen an „Valerie“ von Amy Winehouse erinnert!

Nach mehrmaligem Hören bleiben aber auch weniger radiokompatible Songs wie der pianesk-soulige Opener „Change“ und das kraftvolle „Cold Water“ hängen. Gleiches gilt für die bluesig angehauchten Balladen „Words“ und „I Think I Love You“. Nicht immer gelingt Catterfeld ein zeitloser Sound wie bei diesen Stücken.

Gospel-Elemente veredeln die Produktion

„Back In July“, „Broken“ und „Tip Toe“ klingen ein bisschen wie Songs, die schon 15 oder 20 Jahre auf dem Buckel haben und in den frühen Nullerjahren vielleicht sogar Hits geworden wären. Das kratzig-groovende „Bullshit“ fällt trotz Retro-Inszenierung immerhin auf – bedingt durch den leicht schrägen, penetrant wiederholten Refrain.

„Change“ mag einige durchschnittliche und unscheinbare Titel an Bord haben. Doch selbst in schwächeren Momenten veredelt immer wieder der wohl dosierte Einsatz von Gospelchören die Produktion. Trotz der starken Stimmen im Hintergrund bleibt Catterfeld jederzeit präsent und weiß sich gegen die opulente Begleitung zu behaupten.

Im Mai 2022 gibt es die Künstlerin wieder live zu erleben: Auf ihrer „Acoustic Tour“ gastiert sie in Berlin (17.5. / Columbia Theater), Köln (19.5. / Gloria Theater), Hamburg (20 + 21.5. / Stage Club) und München (22.5. / Muffathalle).

Mehr Infos: yvonnecatterfeld.com

Veröffentlichung am 3. Dezember 2021 (Veritable Records)

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Quelle: YouTube / Yvonne Catterfeld

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  • Rezension zu: Yvonne Catterfeld: Change
  • Redaktionswertung: 3 Punkte

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