Noch im August wird es ein sommerliches Metal-Gewitter geben: Ex-Nightwish-Frontfrau Tarja Turunen veröffentlicht zum Monatsende ihr nunmehr siebtes Solowerk "In The Raw". Der Titel ist Programm: Es geht wieder deutlich härter zur Sache als auf ihren letzten beiden Scheiben. Mehr...

Tarja Turunen findet zur alten Stärke zurück
© Tim Tronckoe

Symphonic-Metal-Queen Tarja Turunen spielt mit "In The Raw" tatsächlich wieder in der Königinnenklasse.

Noch im August wird es ein sommerliches Metal-Gewitter geben: Die ehemalige Nightwish-Frontfrau Tarja Turunen veröffentlicht zum Monatsende ihr neues und nunmehr siebtes Solowerk "In The Raw". Der Titel ist Programm: Die finnische Sopranistin kehrt mit dem Album zu einem raueren und härteren Sound zurück.

Ihre glasklare Stimme und die hymnischen Melodien stehen dabei im Kontrast zu den schweren Gitarren und düsteren Chören. Die dominanten Orchesterakzente sorgen für zusätzliche Lautstärke und ganz viel Bombast. Turunen kann sich mit ihrer Stimmgewalt aber mühelos dagegen behaupten.

Weg vom Mainstream und Kitsch

Doch auch in den ruhigeren, atmosphärischen Momenten wie beim majestätischen "The Golden Chamber: Awaken / Loputon Yö / Alchemy" weiß sie mit viel Ausdruckskraft zu überzeugen. Der sehr klassisch gesungene Track steigert sich über die Dauer von über sieben Minuten zu einem hollywoodtauglichen Score.

Auffällig aus der Reihe rockt auch das düster-geheimnisvolle "Spirits Of The Sea". Der Titel zeigt eines ganz deutlich: Tarja macht sich wieder weniger aus dem Mainstream und gefälligem Kitsch als zuletzt auf den Scheiben "The Brightest Void" und "The Shadow Self". Sie lässt ihren Songs nun ausreichend Luft zum Atmen, selbst wenn dann die radiokompatible Laufzeit gesprengt wird.

Duette mit Tommy Karevik und Björn Strid

So nimmt sich auch die pianeske Metal-Ballade "Silent Masquerade" eine Menge Zeit, um mehr und mehr einem dramatischen Höhepunkt entgegenzusteuern. Es handelt sich um ein sehr gelungenes Duett mit ihrem schwedischen Kollegen Tommy Karevik von Kamelot.

Weitere Albumgäste sind Growler Björn Strid von Disarmonia Mundi beim tobenden Opener "Dead Promises" und Cristina Scabbia von Lacuna Coil beim konstrastreich krachenden "Goodbye Stranger".

Das griffige und eher kommerziell gestrickte "Tears In Rain" wurde nachvollziehbar als neue Single auserkoren. Das gemäßigte und eher poppige "Railroads" sowie die Ballade "You And I" fallen im Vergleich zum restlichen Songmaterial ab. Insgesamt ist Tarja Turunen mit "In The Raw" aber ohne Zweifel ihr bester musikalischer Output seit Jahren gelungen.

Mehr Infos zur Künstlerin: tarjaturunen.com

Veröffentlichung am 30.08.2019 (earMusic / Edel)

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  • Rezension zu: Tarja Turunen: In The Raw
  • Redaktionswertung:


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