Sias Regiedebüt „Music“ steht nach einem Shitstorm unter keinem guten Stern. Das gleichnamige Album der Sängerin funktioniert zum Glück ganz ohne den umstrittenen Film. Die Scheibe bietet einige typische Sia-Ohrwürmer mit viel Pop-Appeal, aber auch broadwaytaugliche Stücke. Mehr...
Sias Regiedebüt „Music“ steht unter keinem guten Stern. Das gleichnamige Album der Australierin funktioniert aber zum Glück ganz unabhängig vom umstrittenen Film.
Sängerin und Songwriterin Sia Furler muss gerade viel Kritik für ihr Debüt als Drehbuchautorin und Regisseurin einstecken. In dem Musical-Drama „Music“ geht es um ein autistisches Mädchen, das von Maddie Ziegler gespielt wird. Die 18-Jährige arbeitet schon lange mit Sia zusammen. Erstmals tanzte sie 2014 im Clip zum Megahit „Chandelier“. Es folgten viele weitere gemeinsame Videos und Auftritte.
Da sich Furler am liebsten unter einer extravaganten Perücke versteckt, ist Maddie quasi zum Gesicht ihrer Ohrwürmer geworden. Die Hauptrolle in „Music“ mit ihr zu besetzen, war daher nur konsequent. Doch schon weit vor der Filmveröffentlichung am 12. Februar hagelte es Schelte über die sozialen Medien, weil Sia keine autistische Schauspielerin verpflichtet hat.
Die Musikerin ärgerte sich über Vorwürfe, sich nicht ausreichend mit der Thematik beschäftigt zu haben, und reagierte mit recht schroffen Kommentaren – auch gegenüber Kritikern, die selbst von Autismus betroffen sind. Es folgte ein regelrechter Shitstorm.
Das sind nicht unbedingt beste Voraussetzungen für den Film, der wegen der anhaltenden Corona-Pandemie nicht einmal ins Kino kommt, sondern nur digital veröffentlicht wurde. Zu allem Überfluss fielen erste Rezensionen durchwachsen aus. Parallel zu ihrem umstrittenen Werk serviert Sia aber auch ein gleichnamiges Album mit Songs, inspiriert durch die Handlung des Streifens. Viele davon sind längst bekannt, etwa die simpel gestrickte Piano-Popballade „Saved My Life“, an der Kollegin Dua Lipa und Produzent Greg Kurstin mitgeschrieben haben.
Mit einfacher Sprache und vielen Wiederholungen arbeitet auch der fröhliche Uptempo-Titel „Together“. Im Frühjahr 2020 konnte sich die Single allerdings nur als recht moderater Hit beweisen. Das mag durchaus an dem quäkenden Kinderchor im Refrain liegen.
Das rhythmisch-schräge „Hey Boy“ birgt ebenfalls einen gewissen Nervfaktor. Hier plärrt Sia selbst wie eine kleine Göre heraus und kämpft gegen eine ganze Armee an stampfenden Beats an. Nachdem der Song Ende 2020 die Charts verfehlte, kam es im Januar zu einem Re-Release mit einer kurzen Gesangseinlage des nigerianischen Dancehall-Stars Burna Boy.
Selbst die eingängige, dramatisch inszenierte Ballade „Courage To Change“, eine ganz typische Sia-Nummer, wollte im Herbst 2020 nicht so recht zünden. Dabei stand der besagte Social-Media-Fauxpas der Sängerin zu diesem Zeitpunkt noch aus. Allerdings war eine alternative Version des Songs bereits 2019 auf dem Album „Hurts 2B“ von Pink unter dem Titel „Courage“ zu hören. Das erklärt auch den Namen der Kollegin in den Song-Credits.
Mit den schon vertrauten Melodien auf „Music“ hat Sia ihr Hit-Pulver aber zum Glück noch nicht verschossen: „Miracle“ klingt wie eine Fortsetzung zu ihrem Ohrwurm „Cheap Thrills“ – inklusive sommerlich-tanzbarem Beat. „Floating Through Space“ lockt mal wieder mit Unterstützung von David Guetta auf den Dancefloor.
Regelmäßig arbeitet Sia zudem mit dem britischen Sänger Labrinth zusammen, der für „Oblivion“ vorbeischaut. Der Song gibt sich etwas sperrig und schräg in den Strophen, weiß aber mit einem hymnischen Refrain mitzureißen. Der orchestral instrumentierte Titeltrack des Albums empfiehlt sich als Herzstück einer möglichen Broadway-Version des Films. In diesem singt ihn übrigens Kate Hudson mindestens genauso emotional wie Sia. Die Schauspielerin verkörpert in „Music“ die kleinkriminelle Schwester der Protagonistin.
Auch das opulente „Beautiful Things Can Happen“ und das düster angehauchte „Lie To Me“ besitzen einen starken Musical-Charakter, dafür weniger Pop-Appeal. Mit weiteren griffigen Tracks wie „1+1“, „Eye To Eye“ und „Play Dumb“ kommt der aber trotzdem nicht zu kurz.
Mehr Chartstaugliches von Sia soll es schon in Kürze zu hören geben: Die 45-Jährige will 2021 einen weiteren Longplayer mit dem Titel „Reasonable Woman“ herausbringen – aber vermutlich erst, wenn sich die ganzen negativen Stimmen zu ihrem Ausflug ins Filmgeschäft gelegt haben.
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Mehr Infos zur Künstlerin: siamusic.net
Veröffentlichung am 12. Februar 2021 (Atlantic / Warner)
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