Wenn 80er-Stars nach vielen Jahren ein Comeback wagen, wollen sie sich oft mit Remix-Versionen ihrer alten Hits zurück ins Rampenlicht bringen. Der 50-jährige Brite Rick Astley veröffentlicht lieber neues Songmaterial. Mehr...
Popstar Rick Astley meldet sich nach vielen Jahren mit viel Soul und beeindruckender Stimmgewalt zurück.
Wenn 80er-Stars nach vielen Jahren ein Comeback wagen, wollen sie sich oft mit Neuaufnahmen ihrer alten Hits zurück ins Rampenlicht bringen. Der 50-jährige Brite Rick Astley verfolgt jedoch einen ganz anderen Ansatz. Sein neues Album "50", das erste seit über zehn Jahren, lässt die Disco-Liedchen vergangener Tage weitgehend hinter sich. Statt mit aufgepimpten Versionen seiner Klassiker "Never Gonna Give You Up" und "Together Forever" wartet Astley mit komplett neuem, selbst geschriebenem Songmaterial auf.
Gleich die erste, den Longplayer eröffnende Single "Keep Singing" lässt aufhorchen: Die schwungvolle Soul-Pop-Nummer würde auch einer Adele gut stehen. Die Melodie erinnert ein wenig an "Walk" von Kwabs und geht direkt ins Ohr. Astleys kräftig-sonore Stimme packt von der ersten Sekunde an und darf beim folgenden, nicht minder hitverdächtigen "Angels On My Side" weiterglänzen. Ein tolles Forum für sein mächtiges Organ ist auch die gefühlvolle, aber etwas langweilige Gitarrenballade "Wish Away".
Danach erhält die Begeisterung mit dem arg monotonen "This Old House" zunächst einen leichten Dämpfer. "God Says" klingt besser gelaunt und griffiger, bleib aber genauso belangloser Dance-Pop mit dezenten 80er-Referenzen. Etwas altbacken und fast schon schlageresk wandert "Pieces" auf den Spuren von Wet Wet Wet.
"I Like The Sun" kehrt schließlich zurück zum Soul-Pop des gelungenen Albumeinstiegs. Der Refrain kann hier allerdings nicht ganz halten, was die Strophe verspricht. Erst "Somebody Loves Me" zündet schließlich wieder so richtig und überrascht mit einer schön rockigen Note. Fast könnte man meinen, Elton John würde singen. Auch bei der Ballade "Let It Rain" und dem Uptempo-Ohrwurm "Pray With Me" kommt Astley seinem berühmten Landsmann sehr, sehr nahe.
Der Gospel-Einschlag der Songs passt hervorragend zu seinem angenehmen Timbre. Ricks großartige Stimme veredelt selbst den austauschbaren Foxtrott-Beitrag "Coming Home Tonight" oder die klischeehaft mit Piano und Streichern inszenierte Rausschmeißer-Ballade "Let It Be Tonight".
Doch obwohl einige Titel auf "50" im gepflegten Mittelmaß stecken bleiben, hinterlässt Rick Astley mit seinem Comeback-Werk einen sehr positiven Eindruck. Mit den richtigen Single-Auskopplungen ist sogar wieder der ganz große Chartserfolg drin... vorausgesetzt, die Radiostationen beißen an.
Im Grunde hätte tatsächlich noch ein Duett mit der großen Adele gefehlt, um die größtmögliche Aufmerksamkeit der Medien zu wecken. Was noch nicht ist, kann aber bekanntlich noch werden: Eine Zusammenarbeit wäre bei diesen zwei tollen Stimmen ganz sicher ein Highlight!
Link: www.rickastley.co.uk
Veröffentlichung am 10.06.2016 (BMG / Warner)
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