Bereits kurz nach ihrem letzten Album „Beautiful Trauma“ versprach US-Sängerin Pink ein baldiges Nachfolgewerk, da solch eine Vielzahl an Songs zustande gekommen sei. Gut eineinhalb Jahre hat „Hurts 2B Human“ nun doch auf sich warten lassen und ist nicht ganz so stark wie der Vorgänger geworden. Mehr...

Hurts 2B Human: Pink mit bunter Pop-Mischung
© Sony Music

Nicht ganz so stark wie der Vorgänger, aber trotzdem ein solides Pop-Album: Pink macht mit ihrer achten Scheibe „Hurts 2B Human“ Lust auf ihre anstehende Deutschland-Tour.

Bereits kurz nach ihrem letzten Album „Beautiful Trauma“ versprach US-Sängerin Pink ein baldiges Nachfolgewerk, da solch eine Vielzahl an Songs zustande gekommen sei. Gut eineinhalb Jahre hat „Hurts 2B Human“ nun doch auf sich warten lassen. Die Scheibe erscheint aber noch rechtzeitig, bevor der 39-jährige Superstar im Sommer auf große Deutschland-Tour kommt. Bis dahin dürften die Fans auch bei den neuen Titeln textsicher mitsingen können.

Viele Appetithäppchen vorab

Vier davon wurden ohnehin schon im Vorfeld veröffentlicht und es war nicht so recht ersichtlich, welcher Track nun tatsächlich Single ist und welcher nur als Appetithäppchen fungieren soll. Für das hymnische „Walk Me Home“, das Pink wie ihren Hit „Just Give Me A Reason“ wieder zusammen mit Nate Ruess geschrieben hat, wurde schließlich ein offizieller Video-Clip gedreht. Trotz dezenter Folk-Elemente deutete der Song mit Vocoder-Effekten und einem stampfenden Beat eines klar an: Es wird deutlich elektronischer auf „Hurts 2B Human“ als zuletzt auf „Beautiful Trauma“.

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Dieses Versprechen gab auch das schwungvolle „Hustle“ ab. Die moderne, tanzbare Boogie-Woogie-Nummer entstand in Zusammenarbeit mit Dan Reynolds von der Band Imagine Dragons. Die „Mach mich bloß nicht dumm an“-Botschaft der Lyrics passt natürlich prima zu Pink, die sich seit jeher gerne als Rebellin inszeniert.

Überraschend elektronisch

Die Party ging weiter mit dem im April erschienenen „Can We Pretend“. Gemeinsam mit dem EDM-Trio Cash Cash fährt Alecia Moore, wie die Musikerin mit bürgerlichem Namen heißt, clubtaugliche House-Beats auf. „Can we pretend that we both like the president?“, schickt sie im Songtext auch mal wieder einen keifenden Gruß an den US-Präsidenten.

Apropos: Das Intro des erst kurz vor dem Album-Release veröffentlichten Titelstücks „Hurts 2B Human“ fängt so akustisch an wie einst „Dear Mr. President“. Doch das Duett mit Kollege Khalid kommt dann gleich zum ersten Refrain ebenfalls nicht ohne synthetische Sounds aus. Immerhin gibt es beim Gesang keine störenden Effekte.

Leider gilt das nicht für alle weiteren neuen Songs, die nun ihre Premiere auf dem Album feiern: Negativ auf fällt gleich an zweiter Stelle der Tracklist der Auto-Tune-Unfall „(Hey Why) Miss You Sometime“ aus der Produktionsschmiede des schwedischen Produzenten Max Martin. Das dunkel gefärbte Duett „90 Days“, das Moore mit US-Sänger Stephen Wrabel singt, ist wahrlich keine schlechte Komposition. Doch warum dieser penetrante Vocoder-Einsatz?

Fließband-Ohrwurm von Sia

Gemeinsam mit Country-Star Chris Stapleton bleibt es beim durchschaubaren, aber sehr gefühlvollen „Love Me Anyway“ zum Glück ganz natürlich. Noch mehr packt die Piano-Ballade „Circle Game“, bei der Pink einen sehr persönlichen Blick auf den Kreislauf des Lebens wirft. Definitiv ein Highlight des Albums!

Von Sia Furlers Ohrwurm-Fließband kommt das eingängige, jedoch allzu austauschbare „Courage“. Der aus den Hits „Chandelier“ und „Bird Set Free“ zusammengebastelte Song darf getrost übersprungen werden.

Das nostalgisch zurückblickende, sehr melodiöse „My Attic“ und die rockig angehauchten Lieder „Happy“ und „We Could Have It All“ landen aber definitiv auf der „Immer wieder gerne gehört“-Liste. Als Album-Rausschmeißer funktioniert die folkig-verträumte Ballade „The Last Song Of Your Life“ ganz gut und stellt gleichzeitig einen krassen Kontrast zum Opener „Hustle“ dar.

Ohne klares Konzept

„Hurts 2B Human“ wirkt wie ein Sammelsurium sehr unterschiedlicher Songs, die es 2017 nicht auf „Beautiful Trauma“ geschafft haben. In einigen Fällen wurden sie damals wohl aussortiert, weil sie einfach nicht mit „What About Us“, „Whatever You Want“, „Wild Hearts Can't Be Broken“ und Co mithalten konnten. Gerade die elektronischen Tracks hätten aber vermutlich auch zu viel Unruhe auf dem letzten Silberling verbreitet.

Diese herrscht nun eben auf „Hurts 2B Human“. Ein stimmiges musikalisches Konzept lässt das Album nicht erkennen. Dennoch bietet es unterm Strich solide und angenehme Popkost, die allein durch Pinks großartige Stimme veredelt wird.

Anspieltipps: „We Could Have It All“, „Circle Game“, „My Attic“

Mehr Infos zur Künstlerin: www.pinkspage.com

Veröffentlichung am 26.04.2019 (Sony Music)

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  • Rezension zu: Pink: Hurts 2B Human
  • Redaktionswertung:

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