Panic At The Disco!Vor einigen Jahren krachte es gewaltig bei Panic! At The Disco. Seither herrscht Unruhe innerhalb der US-Formation. Vermutlich klingt ihre neue CD deshalb stark synthiegeprägt und ist damit weniger abhängig von einzelnen Instrumentalisten. Mehr...

Synthie-Pop mit griffigen Gitarrenriffs
© Atlantic / Warner

Panic! At The Disco entdecken mit „Too Weird To Live, Too Rare To Die“ den Synthie-Pop.

Vor einigen Jahren krachte es gewaltig zwischen den Bandmitgliedern der US-Formation Panic! At The Disco. Wegen musikalischer Differenzen schrumpfte das Quartett schließlich zum Duo: Sänger Brendon Urie und Schlagzeuger Spencer Smith nahmen ihr letztes Album „Vices & Virtues“ mit Notfall-Unterstützung von Bassist Dallon Weekes (ehemals The Brobecks) und Gitarrist Ian Crawford (The Cab) auf.

Weekes ist inzwischen als offizielles Mitglied der Band integriert, Crawford begleitet diese weiterhin auf Tour. Spencer wiederum fällt momentan aus: Der Drummer befindet sich auf Entzug, um seine Alkohol- und Medikamentensucht in den Griff zu bekommen. Die Unruhe innerhalb der Besetzung hört man dem vierten Album von Panic! At The Disco deutlich an:

„Too Weird To Live, Too Rare To Die“ will endgültig weg vom Punk-Rock und liebäugelt klar mit den Pop-Charts. Die Produktion ist synthiegeprägt und damit weniger abhängig von einzelnen Instrumentalisten. Dennoch verleugnen Urie und Co ihre musikalischen Wurzeln natürlich nicht vollständig. Die Gitarrenriffs werden eben verstärkt mit stampfenden Beats und elektronischen Klängen kombiniert.

Zu viel elektronischer Schnickschnack

Das funktioniert im Falle der Singles „Miss Jackson“ und „This Is Gospel“ erstaunlich gut. Die Band behält hier ihren gewissen Wiedererkennungswert. Bei den clubtauglich stampfenden Songs „Vegas Lights“ und „Nicotine“ sowie den Synthie-Popnummern „Girl That You Love“ und „Far Too Young To Die“ klingt sie dann aber recht beliebig. Wenn Uries Gesang wie bei „Casual Affair“ durch die Effektmaschine gejagt und bis zur Unkenntlichkeit entstellt wird, nehmen die elektronischen Spielereien eindeutig überhand.

Das große Ass im Ärmel von Panic! At The Disco bleiben auch auf „Too Weird To Live, Too Rare To Die“ die eingängigen Melodien. Mit ihrem Gespür für hymnische, mitgröltaugliche Refrains könnten die Jungs aus Las Vegas gerade mit dem neu entdeckten Mainstream-Sound zu kommerzieller Hochform auflaufen.

Link: www.panicatthedisco.com

Veröffentlichung am 04.10.2013 (Atlantic / Warner)

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  • Rezension zu: Panic! At The Disco: Too Weird To Live, Too Rare To Die
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