Orpheo kann als handzahmer Rapper mit Pop-Appeal kaum einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Deutsch-Rap boomt momentan in den Charts, allerdings mehr die anstrengende Variante mit viel Auto-Tune und Gangster-Attitüde. Newcomer Orpheo aus Kiel versucht sich mit seiner zweiten EP „Rapper sind Dichter und Denker“ an einer Art Alternative dazu.

Gereimte Zeilen aus dem Leben

Bei seinen Texten hat sich der Jungspund, der aus seinem bürgerlichen Namen ein Geheimnis macht, angeblich von wortgewandten Größen wie Goethe, Schiller und Gandhi inspirieren lassen. Allerdings drehen sich seine Songs hauptsächlich um eigene Erfahrungen: Orpheo lebte bereits in Frankreich und Kanada, arbeite sogar als Model in Korea und war auch als Sprayer aktiv.

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Aus seinen nett gereimten Zeilen lassen sich aber auch einfach allgemeingültige Lebens- und Liebesweisheiten eines jungen Erwachsenen herauslesen, mit denen sich Gleichaltrige ganz bestimmt identifizieren können. Das Ganze verpackt Orpheo in sehr poppige Klänge, zu denen überraschend viel gesungen wird („Der Sturm“, „Wimpern“).

Kauderwelsch aus Englisch und Koreanisch

Für die melodischen Passagen haben Gäste wie Joe Wells, Voer und E.Luni im Studio vorbeigeschaut. Zum Teil wurden die Vocals leider stark gepicht und entfremdet. Vor allem der Refain von „Over And Over“ gerät so zu einem undefinierbaren Kauderwelsch aus Englisch und Koreanisch.

Die deutschen Rap-Parts bleiben durchgehend sehr verhalten und brav. Orpheo fehlt ein markanter Flow. Er ist zwar kein neuer Oli.P, klingt aber eben auch nicht so cool wie Kollege Cro. Das tanzbare „Pyromanin“ könnte mit etwas mehr sonnigen Beats so ähnlich von Culcha Candela kommen. Klarer Fall von: Geht so!

Mehr Infos zum Künstler: www.facebook.com/Orpheomusik

Veröffentlichung am 08.02.2019 (Motor Entertainment GmbH / Rent A Recordcompany)

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