NormandieDie Rock-Newcomer von Normandie kommen nicht etwa aus Frankreich, sondern aus Schweden. Ihr Debüt „Inguz“ ist eine Kampfansage an etablierte Bands wie Thirty Seconds To Mars, Volbeat und Linkin Park. Mehr...

Debüt von Normandie: Kräftemessen mit den Großen
© Normandie

Die Rock-Newcomer von Normandie kommen nicht etwa aus Frankreich, sondern aus Skandinavien. Ihr Debüt „Inguz“ ist eine Kampfansage an etablierte Bands wie Thirty Seconds To Mars und Linkin Park.

Nach ersten Gehversuchen mit deftigen Hardcore-Brettern hat das Quartett Normandie aus dem schwedischen Örebro die Leidenschaft für griffige Melodien entdeckt. Sogar an ein Cover von Sias Megahit „Chandelier“ haben sich die Jungs im vergangenen Jahr gewagt und holten damit bis dato über eine halbe Million Klicks auf YouTube. Doch auch das eigene neue Songmaterial geht gut ins Ohr.

Krachende Gitarren, hymnische Refrains

Das Anfang März erschienene Debütabum „Inguz“ strotzt nur so vor mitgröltauglicher Refrains und griffiger Riffs („Fight“, „Awakening“, „Believe“). Doch wer jetzt denkt, Normandie hätten sich zu glattgebügeltem Rock-Pop-Einheitsbrei hinreißen lassen, liegt falsch. Die Verpackung bleibt bis auf wenige Ausnahmen schön hart. Krachende Gitarren und ein wenig Elektronik („The Deep Cold“) treffen auf ganz viel Pop-Appeal - das passt wie die Faust aufs Auge.

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Der Mix ist stimmig, aber zugegeben nicht ganz innovativ. Normandie haben sich unüberhörbar vom Nu Metal der frühen 2000er Jahre und Bands wie Linkin Park und Limp Bizkit inspirieren lassen. Aber auch eine große Verbundenheit mit aktuellen Top-Acts der Rock-Szene wie Volbeat und Thirty Seconds To Mars ist klar auszumachen. Überhaupt offerieren Normandie jetzt schon einen so selbstbewussten, bombastischen Stadionsound wie die Großen im Geschäft.

Alleinstellungsmerkmal fehlt bislang

Das kann funktionieren und der Band auf Anhieb zum Durchbruch verhelfen, birgt aber auch die Gefahr, gnadenlos unterzugehen. Denn so ein wirklicher Wiedererkennungswert fehlt den Schweden. Frontmann Phillip Strand kann durchaus stimmlich glänzen, überzeugt mit viel Power und Ausdruck sowohl bei aggressiven Shouts als auch bei den eingängigen Gesangpassagen. Allerdings klingt er dabei wie unzählige andere fähige Sänger im Metal- und Rock-Bereich.

So ähnlich verhält es sich auch mit den Songs, die zwischen hart („Loop Hole“, „Calling“), herzlich („Epilogue“) und radiokompatibel („Starting New“) schwanken. Das ist durchweg solide Rock-Kost, die Spaß macht, am Ende aber doch den entscheidenden letzten Funken Originalität vermissen lässt. Da es sich bei „Inguz“ aber um ein Erstlingswerk handelt, haben Normandie noch viel Zeit, um ihr Alleinstellungsmerkmal zu suchen und zu finden. Bis dahin eifern sie immerhin mit großer Stilsicherheit und Professionalität ihren musikalischen Vorbildern nach.

Link: www.normandieofficial.com

Veröffentlichung am 04.03.2016 (Normandie Publishing)

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  • Rezension zu: Normandie: Inguz
  • Redaktionswertung:

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