Meghan TrainorNach "All About That Bass" startet Meghan Trainor mit ihrem Major-Debüt "Title" ins neue Jahr. Die meisten Songs ihres dritten Albums orientieren sich viel zu stark an der bewährten Single. Gute Laune machen die Ohrwürmer dennoch. Mehr...

Charmanter Kaugummi-Pop mit kurzer Haltbarkeitsdauer
© Sony Music

One-Hit-Wonder oder neuer Superstar? Keine einfache Frage im Falle von Meghan Trainor...

Nach den Feiertagen dürfte es vielen schwer fallen, zurück in den Arbeitsalltag zu finden. Doch auch wenn der Radiowecker wieder morgens um halb sieben klingelt, geht es in den nächsten Monaten garantiert motiviert aus dem Bett: US-Newcomerin Meghan Trainor sorgt auf ihrem Major-Debüt "Title" nämlich für reichlich Ohrwurm-Nachschub und gute Laune.

Mit "All About That Bass" gelang der erst 21-Jährigen der internationale Charts-Durchbruch. Ihre neuen Songs folgen dem bewährten Strickmuster: Doo-Wop im Stil der 50er und 60er trifft auf tanzbare Pop-Beats, ein wenig Sprechgesang und simple, griffige Melodien. Vieles klingt dabei zum Verwechseln ähnlich.

Meghan weiß, was sie will

Trainors erfrischendes Selbstbewusstsein gefällt dennoch: Ihre Texte mögen plakativ und manchmal auch ein wenig naiv sein. Darüber scheint sich die junge Sängerin und Songwriterin jedoch völlig bewusst. Frech und stets mit einem Augenzwinkern stellt sie klare Forderungen an die Männer ("Dear Future Husband", "Title"). Frei nach dem Motto: Eine starke Frau weiß, was sie will.

Manchmal ist das aber eben trotz aller Emanzipation ein Partner zum Anlehnen und Kuscheln: Romantisch wird es gemeinsam mit John Legend beim Liebesduett "Like I'm Gonna Lose You". Ein Hauch von Motown-Soul weht durch die weiteren Balladen "Close Your Eyes" und "What If".

Meghans Schwerpunkt liegt ansonsten auf den tanzbaren Uptempo-Stücken mit positiver Botschaft: Im bekannten "All About That Bass" appelliert sie an ihre Geschlechtsgenossinnen, nicht dem kranken Schönheitsideal hinterherzujagen. In der zweiten Single "Lips Are Moving" gibt sie einem untreuen Lügenbold den Laufpass. Die sommerlichen Tracks "No Good For You" und "Mr. Almost" handeln von der anstrengenden Suche nach Mr. Right. Meghan stellt klar: Nur ein Mann, der ehrlich ist und sie mit Respekt behandelt, hat Chancen.

Eine Schwäche für Schlagzeuger

Bei Schlagzeugern wird die Senkrechtstarterin aus dem US-Bundesstaat Massachusetts aber immer schwach, wie sie mit dem Titel "Bang Dem Sticks" zugibt. Die stampfende Rap-Nummer fällt ziemlich aus der Reihe. Zwischen all den formelhaft produzierten "All About That Bass"-Variationen bietet sie hier immerhin ein wenig Abwechslung.

Die größte Herausforderung für Meghan Trainor wird es werden, sich langfristig zu etablieren und nicht als One-Hit-Wonder zu enden. Das Problem: An ihrem gleichermaßen charmanten wie penetranten Kaugummi-Pop hat man sich sehr schnell satt gehört.

Link: www.meghan-trainor.com

Veröffentlichung am 09.01.2015 (Epic / Sony Music)

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  • Rezension zu: Meghan Trainor: Title (Deluxe Version)
  • Redaktionswertung:

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