Max MutzkeImmer schön unaufdringlich bleiben: Max Mutzke lässt sich auf seiner neuen Scheibe nicht aus der Ruhe bringen. Auf weiten Strecken reicht es daher nicht zu mehr als gepflegter Fahrstuhlmusik mit hohem Plätscherfaktor. Mehr...

Im Fahrstuhl chillen mit Max Mutzke
© Sony Music, David Königsmann

Immer schön unaufdringlich bleiben: Max Mutzke lässt sich auf seiner neuen Scheibe nicht aus der Ruhe bringen.

Neues Lebenszeichen von Max Mutzke: Seit seinem ESC-Hit "Can't Wait Until Tonight" war der sympathische Sänger aus Baden nie ganz weg. Die ganz großen Chartserfolge blieben aber vor allem in den letzten Jahren aus. Dabei zeigte Mutzke sich stets bemüht, neue Facetten von sich zu zeigen. Soul, Pop, Elektronisches und zuletzt Jazz sowie Songs auf Deutsch und Englisch - all das meisterte Max souverän. Was vielleicht fehlte, war ein weiterer sicherer Ohrwurm wie die griffige Stefan-Raab-Nummer von damals.

Auf seinem nunmehr sechsten Album, das schlicht seinen Vornamen als Titel trägt, hat Mutzke tatsächlich wieder eine hitverdächtige Single am Start: Die Radioversion von "Welt hinter Glas" wurde clevererweise mit derzeit so angesagten House-Beats versehen. So stehen die Hitchancen für den Song sicher nicht schlecht.

Das Problem: Der clubtaugliche Track führt völlig in die Irre, entspricht er doch so gar nicht dem dazugehörigen Longplayer. Dieser bleibt durchgehend organisch (inklusive der Albumversion von "Welt hinter Glas" und hat sich statt tanzbaren Beats chilligen Grooves verschrieben.

Gefangen im seichten Easy-Listening-Modus

Jazzige Soulsongs wie "Praise The Day", "IOU", "Still The Same", You Are All Around Me" und "Hier bin ich Sohn" plätschern gemächlich wie unaufdringliche Fahrstuhlmusik. Mit dieser gepflegten und recht monotonen Langeweile will es kaum vom Erdgeschoss bis in die erste Etage gehen.

Dezente Uptempo-Stücke wie das funkige "Unsere Nacht"und das gut gelaunte "The Love Before" schaffen es auch nur bedingt mitzureißen. Selbst Mutzkes bislang so markant kratzende Röhre will sich diesmal einfach nicht richtig aus dem seichten Easy-Listening-Modus befreien. Lediglich beim bläserlastigen "Laut" und dem routinieten "Meant To Be" kommt Max stimmlich mehr aus sich heraus.

Vielleicht kann der 34-Jährige mit seinem neuen Songmaterial live mehr punkten. Ab September geht es auf große Deutschland-Tour. Auf CD machen sich die relaxten Lieder hervorragend als Hintergrundberieselung an einem warmen Sommerabend. Dazu ein oder zwei Gläschen Wein und die Bettschwere lässt nicht lange auf sich warten.

Link: www.maxmutzke.de

Veröffentlichung am 12.06.2015 (Sony Music)

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  • Rezension zu: Max Mutzke: Max
  • Redaktionswertung:

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