Måns ZelmerlöwMit "Heroes" hat Måns Zelmerlöw den Eurovision Song Contest 2015 in Wien gewonnen. Jetzt will der schöne Schwede mit seinem Album "Perfectly Damaged" an diesen Erfolg anknüpfen. Ob das mit belanglosem Pop-Allerlei gelingt? Mehr...

ESC-Beau Måns Zelmerlöw am Pop-Fließband
© Warner Music

Schwedens ESC-Held Måns Zelmerlöw beweist auf "Perfectly Damaged", wie langweilig perfekt produzierter Pop klingen kann.

Schweden hat schon wieder den Eurovision Song Contest gewonnen. Nach dem Sieg von Loreen im Jahre 2013 triumphierte nun ihr Landesgenosse Måns Zelmerlöw mit seinem Titel "Heroes" in Wien. Es gab sicher stärkere Beiträge und bessere Stimmen im Wettbewerb. Doch die effektvolle Inszenierung mit einem digitalen Strichmännchen, Zelmerlöws Favoritenstatus bei den Buchmachern und nicht zuletzt sein attraktives Äußeres spielten am Ende wohl die entscheidende Rolle bei der Punktevergabe.

Besser als Conchita Wurst im vergangenen Jahr nutzt der 28-jährige Sänger den aktuellen Trubel um seine Person und veröffentlicht kurz nach dem ESC ein Album. "Perfectly Damaged", lautet der Titel der Scheibe, die erwartungsgemäß mehr "perfect" als "damaged" klingt.

Ein bisschen Avicii hier, ein bisschen David Guetta da

Der Schönling will mit aalglattem Dance-Pop und einem kräftigen Schuss Avicii und David Guetta punkten. Das gitarrenlastige "Someday" und die auf Hymnen getrimmten Tracks "Let It Burn" und "Fade Away" folgen dem gleichen Strickmuster wie "Heroes". Allesamt keine Überhits - aber die  Songs sind eingängig genug für die Dauerrotation im Formatradio.

Stets auf Mitsingtauglichkeit bedacht gehen auch die Einmann-Boygroup-Liedchen "Live While We're Alive", "Stir It Up" und "The Core Of You" mit einer Überdosis "Ohoho" und "Hey" direkt ins Ohr. Allerdings entpuppt sich der Weg bis zum nächsten Lauschmuschelausgang als extrem kurz: Zelmerlöws Songmaterial besitzt keinerlei Haltbarkeitswert und bleibt so austauschbar wie ein Fließbandarbeiter.

Nur ein Gänsehautmoment unter den Balladen

Mit der überflüssigen Disco-Nummer "Unbreakable" und den seichten Balladen "Should've Gone Home", "Hearts Collide" und "Kingdom In The Sky" erreicht die langweilige Belanglosigkeit ihren Höhepunkt. Das pianeske Duett "What's In Your Eyes" mit der dänischen Sängerin Tilde Vinther lässt "Perfectly Damaged" immerhin mit einem kleinen Gänsehautmoment ausklingen.

Wenn Måns dann noch sein schwiegermuttertaugliches Zahnpastalächeln auspackt, klappt es vermutlich trotz 08/15-Rundum-Sorglos-Paket mit dem nächsten Hit. Zur Not wird der nächste Video-Clip eben in Calvin-Klein-Unterwäsche gedreht. Oder das süße Strichmännlein muss noch mal ran.

Link: www.facebook.com/MansZelmerlow

Veröffentlichung am 05.06.2015 (Warner Music)

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  • Rezension zu: Måns Zelmerlöw: Perfectly Damaged
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