MagicNach ihrem Hit „Rude“ gerieten Magic! schnell wieder in Vergessenheit. Mit ihrer zweiten CD will sich die Band um Nasri Atweh zurück ins Gespräch bringen. Eine mögliche Einstiegsfrage für den Small Talk: Ist denen nichts Neues eingefallen? Mehr...

Magic! reanimieren den Sommer 2014
© Sony Music

Von wegen zauberhaft: Das neue Album von Magic! hat mehr das Prädikat einfallslos verdient.

Magic! sind und bleiben wohl ein klassischer Fall von One-Hit-Wonder. Die kanadische Band landete im Sommer vor zwei Jahren mit „Rude“ einen internationalen Charterfolg. Das dazugehörige Debütalbum „Don't Kill The Magic“ schlug sich zumindest in den USA, Großbritannien und der Heimat des Quartetts noch recht wacker. Hierzulande konnte der Longplayer und die weiteren drei Single-Auskopplungen den Siegeszug des ersten Hits nicht wiederholen.

Allzweck-Waffe Sean Paul schaut vorbei

Doch mit dem Sommer 2016 melden sich auch Sänger Nasri Atweh, Gitarrist Mark Pellizzer, Bassist Ben Spivak und Schlagzeuger Alex Tanas zurück. Im Gepäck haben die Jungs ihre zweite Scheibe „Primary Colours“, die erneut mit weichgespültem Reggae-Pop punkten will. Für die Single „Lay You Down Easy“ wurde mit Dancehall-Allzweck-Waffe Sean Paul sogar ein echter Jamaikaner angeheuert.

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Egal ob der jetzt gemeinsam mit Sia quäkt oder den samtweichen Schwiegersohn-Gesang von Atweh unterbricht - es hört sich doch immer wieder nach der gleichen alten Leier an. Daher passt die Paarung mit Magic! durchaus: Fast durchgehend setzte die Band auf durchschaubare Reggae-Akkorde. Dazu gibt es griffige 80ero-Gitarren-Riffs der Marke Police („Have It All“, „Gloria“), einen groovenden Bass sowie reichlich Liebesgesülze und Machosprüche („Red Dress“).

Die kalkulierten Abwandlungen von „Rude“ geben sich größte Mühe, zu gefallen und für gute Laune zu sorgen. So wirklich gelingen will das diesmal aber nicht, gerade weil Abwechslung und neue Songideen fehlen. Erst wenn Magic! bei der Ballade „No Regrets“ ihr bekanntes Muster durchbrechen und Atweh zu reduzierten Akustikgitarren ganz melancholisch werden darf, spitzt man neugierig die Ohren.

Ein kitschiger Gruß an Sarah Connor

„Dance Monkey“ kehrt dann aber gleich wieder zur routiniert von Grammy-Gewinner Adam Messinger produzierten Sommersound-Monotonie zurück. Und wo zum Voodoo-Teufel ist diese arg vertraute Melodie geklaut?! Lieber noch eine weitere Ballade: Beim Intro von „I Need You“ fühlt sich das deutsche Publikum spontan an Sarah Connors „Wie schön du bist“ erinnert. Ein bisschen kitschig ist das schon, allerdings spannender als der Rest.

Mit dem redundanten „No Sleep“ und dem Titelsong wird es dezent rockig, bevor „The Way God Made Me“ das Album mit einem weiteren Reggae-Stück zu Ende bringt. Immerhin werden Magic! dem Genre hier eher gerecht als mit dem ganzen La-La-Liedchen zuvor. Eine echte Überraschung bleiben die Kanadier dem Sommer 2016 aber schuldig.

Link: www.ournameismagic.com

Veröffentlichung am 01.07.2016 (Sony Music)

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  • Rezension zu: Magic!: Primary Colours
  • Redaktionswertung:

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