Für US-Sängerin Laura Pergolizzi alias LP dürfte es schwierig werden, nach „Lost On You“ einen zweiten Hit zu landen. Das gleichnamige Album hält leider nicht so recht, was der Vorab-Ohrwurm versprochen hat. Mehr...

LP vorerst nur ein One-Hit-Wonder
© BMG Rights Management

Für Laura Pergolizzi dürfte es schwierig werden, nach „Lost On You“ einen zweiten Hit zu landen. Das gleichnamige Album hält leider nicht so recht, was der Vorab-Ohrwurm versprochen hat.

Die Single „Lost On You“ ist schon seit Wochen der Liebling der Radiosender. Kein Wunder: Der zeitlose Pop-Song geht prima ins Ohr. Bei all seiner Mainstream-Tauglichkeit besitzt er dennoch einen angenehmen Rock-Appeal. Vor allem besticht er aber durch seine ganz besondere, melancholische Atmosphäre, die er seiner charismatischen Interpretin zu verdanken hat:

Laura Pergolizzi, die sich kurz LP nennt, verfügt über eine markante Röhre. Diese erinnert an Cyndi Lauper und Gwen Stefani, kommt aber kratziger und kräftiger daher. In den Höhen ist Pergolizzis Vibrato stark ausgeprägt.

Pergolizzi weiß zu polarisieren

Ein weiteres Markenzeichen der 35-jährigen US-Sängerin mit den italienischen Wurzeln sind ihre Pfeifeinlagen. Diese ziehen sich wie ein roter Faden durch ihr neues Album, das so heißt wie der Vorab-Hit. Viel versprechend beginnt die Scheibe mit dem betörenden, gospelartigen „Muddy Waters“ über das drohende Ende einer Beziehung.

Das stimmungsvolle Chorgerüst kehrt später noch einmal beim deutlich unbeschwerteren „Strange“ zurück. Hier plärrt Laura bereits optimistisch gegen den Herzschmerz an, blickt mit gut gelaunter Hookline und sympathischer Munharmonika-Einlage nach vorne. Um wie beim hymnischen „You Want It All“ oder beim stampfenden „No Witness“ gegen die Beats anzukommen, strapaziert die Newcomerin ihre Stimme zuweilen. Das klingt dann nicht mehr schön, sondern anstrengend.

Pfeifen allein reicht nicht zum Hit

Überhaupt wäre in vielen Momenten weniger mehr gewesen - nicht nur aus gesanglicher Sicht. Songs wie „Up Against Me“ und „Tightrope“ sind nicht unbedingt überladen. Etwas reduzierter inszeniert und ohne die elektronischen Elemente wären die Melodien aber sicher besser zur Geltung gekommen. Da hilft auch kein erneutes Pfeifen, um die intime Stimmung von „Lost On You“ noch einmal heraufzubeschwören.

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Die rockigere Retro-Nummer „Death Valley“ steht Pergolizzi wieder viel besser, taugt aber trotzdem nicht zum nächsten Hit. Vielleicht wurde deshalb einfach noch mal das eingängige „Into The Wild“ von ihrem letzten Longplayer „Forever For Now“ auf die neue Scheibe gepackt. Denn auch wenn „Lost On You“ kein schlechtes Album geworden ist, so fehlt es ihm dennoch an weiteren großen Songperlen.

Sollte LP tatsächlich ein One-Hit-Wonder bleiben, wäre das aber nur halb so schlimm: Die Songwriterin mit dem Lockenkopf schreibt seit vielen Jahren für bekannte Kolleginnen wie Rihanna, Leona Lewis, Cher, Christina Aguilera und Rita Ora.

Mehr Infos zur Künstlerin: www.iamlp.com

Veröffentlichung am 09.12.2016 (BMG Rights Management / Warner Music)

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  • Rezension zu: LP: Lost On You
  • Redaktionswertung:

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