Die Alternative-Rocker von Kensington Road hängen musikalisch in der Vergangenheit fest. Das sind keine guten Voraussetzungen, mit ihrem dritten Album „Lumidor“ den großen Durchbruch zu schaffen. In den letzten zehn Jahren hat sich die Band aber immerhin live einen Namen erspielt. Mehr...

Kensington Road rocken wie vorgestern
© Timezone Records

Die Alternative-Rocker von Kensington Road hängen musikalisch in der Vergangenheit fest. Das sind wahrlich keine guten Voraussetzungen, mit Album Nummer 3 endlich den großen Durchbruch zu schaffen.

Heutzutage muss man durchaus dankbar sein, auf eine Band zu stoßen, die noch mit handgemachter Musik punkten will. Doch natürlich ist auch hier nicht alles Gold, was vorgibt zu glänzen. Das Berliner Quintett Kensington Road rockt auf seinem dritten Album „Lumidor“ allzu routiniert.

Aus der Zeit gefallener Indie-Rock

Mit ihren fast schon formelhaft und schnörkellos dahingeschrammelten Songs wirken Frontmann Stefan Tomek, Gitarrist René Lindstedt, Bassist Dominik Henn, Drummer Jan Türk und Keyboarder Michael Pfrenger ein wenig aus der Zeit gefallen.

„World Will Know Your Name“ und „Here We Go Now“ schmecken wie glatt polierter 90er-Grunge. Tanzbare Nummern wie die Single „White Noise“ und das plärrig-kratzige „Blacktop“ könnten dagegen aus dem frühen Repertoire von Mando Diao oder Sugarplum Fairy stammen.

Amazon Unlimited Music Anzeige

Angenehmen Retro-Charme vermag die Scheibe dennoch nicht zu versprühen. Die Produktion, für die sich Thies Neu verantwortlich zeichnet, bleibt trotz viel Gitarrenenergie und einem sich verausgabenden Tomek einfach zu nüchtern und emotionslos.

Kensington Road wieder live unterwegs

Gerade die vielen Uptempo-Stücke klingen wie aus einem Guss, quasi basierend auf einer durchschnittlichen Songidee. Das geht ins eine Ohr rein und rauscht direkt aus dem anderen wieder raus. So stolpert man zwangsläufig über die Ballade „Silent But Loud“ und das folkig angehauchte „Stay Or Run Away“.

Aber auch diese ruhigeren Nummern hätten schon vor 20 Jahren genau so im Radio dudeln können. Sie haben allerdings mehr das Prädikat „angestaubt“ als „zeitlos“ verdient. Zumindest auf CD will das kaum vom Hocker reißen.

Vielleicht ist das nur halb so schlimm: Kensington Road haben sich in den letzten zehn Jahren vor allem als Live-Band einen Namen gemacht. Zur Veröffentlichung von „Lumidor“ stehen im August und September wieder einige Gigs an.

Alle Termine unter: www.kensingtonroad.de

Veröffentlichung am 10.08.2018 (Timezone)

Angebote auf amazon.de

B07BZ455Y8B07C4BDR89B06X9BTH7JB074ZS2BFC

  • Rezension zu: Kensington Road: Lumidor
  • Redaktionswertung:

Kommentar schreiben

Senden

Weitere Albumchecks