Justin TimberlakeZuerst lässt sich Justin Timberlake sieben Jahre Zeit für ein neues Album und jetzt gibt es gleich zwei CDs innerhalb von sechs Monaten. Der zweite Teil der im März veröffentlichten Comeback-Scheibe geht wieder besser ins Ohr. Mehr...

Wieder mehr Hits von Justin Timberlake
© Sony Music

Zuerst lässt sich Justin Timberlake sieben Jahre lang Zeit für ein neues Album und jetzt plötzlich gibt es gleich zwei CDs innerhalb von sechs Monaten. Auf „The 20/20 Experience“ folgt nun „The 20/20 Experience 2 of 2“ – sprich: der zweite Teil der im März veröffentlichten Comeback-Scheibe.

Während die erste Hälfte des Mammutwerks mit experimentellen R'n'B-Songs in Überlänge polarisierte, schlägt der Nachfolger eine deutlich kommerziellere und massentauglichere Richtung ein. Timberlake setzt diesmal etwa genau da an, wo er 2006 mit „Futuresex/Lovesounds“ aufgehört hat.

Es geht zurück auf den Dancefloor – mal mit typischen Timbaland-Beatgerüsten („Gimme What I Don't Know“, „Cabaret“), mal mit groovenden Discotracks inklusive dezentem Souleinschlag. Natürlich dürfen auch ein paar seichte Schlafzimmer-Balladen („You Got It On“, „Blindness“) nicht fehlen. Die weibliche Zielgruppe will schließlich verführt und zum Kreischen gebracht werden.

Ganz egal, welche Sparte Timberlake bedient, er klingt dabei sehr routiniert und liefert kaum neue Ideen: Das arg synthetische „True Blood“ erweist sich lediglich als Variation seines Hits „Sexy Back“ – angereichert wird das Ganze mit einem Hauch von Michael Jacksons „Thriller“. Auch bei der Single „Take Back The Night“ erinnert der 32-Jährige an einen King of Pop der 70er und 80er. 

Routinierte Hits von der Timbaland-Stange

„TKO“ ist wiederum an den eigenen Ohrwurm „Cry Me A River“ angelehnt und gerade deshalb so griffig. Die fehlende Eingängigkeit und die komplexe Produktion haben das Vorgängeralbum so sperrig gemacht. Mit dem angerockten, dezent bluesigen „Drink You Away“, dem rhythmischen R'n'B-Song „Amnesia“ und der chartstauglichen Popnummer „Not A Bad Thing“ kommt nun wieder reichlich Melodie ins Spiel.

Das Problem: Die Stücke auf „The 20/20 Experience 2 of 2“ sind zwar einfacher gestrickt als zuletzt, wurden aber erneut auf extreme Laufzeiten von bis zu elfeinhalb Minuten aufgeblasen. Das Songmaterial taugt dafür leider nicht. Meist gewinnt man den Eindruck, Timberlake und Timbaland hätten zwei mittelmäßige Idee zu einem XXL-Track zusammengebastelt. Doch Mittelmaß und Mittelmaß ergeben in Kombination eben nur doppeltes Mittelmaß.

Link: www.justintimberlake.com

Veröffentlichung am 27.09.2013 (Rca Int. / Sony Music)

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  • Rezension zu: Justin Timberlake: The 20/20 Experience 2 of 2
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