Country-Star Jason Aldean fehlt auf seinem neuesten Werk „Georgia“ der Mut, ausgetretene Pfade zu verlassen. Sein Fokus liegt wie gehabt auf durchschaubaren Radiohits.

Alles auf Hit getrimmt bei Jason Aldean
© Brian Highbee / Broken Bow Records

Country-Pop auf Nummer sicher: Auch Teil 2 von Jason Aldeans Doppelalbum „Madcon, Georgia“ lässt den Mut vermissen, ausgetretene Pfade zu verlassen.

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Sänger Jason Aldean zählt seit vielen Jahren zu den absoluten Superstars der US-Countryszene. Zu seiner bisherigen Erfolgsbilanz zählen mehr als 20 Millionen verkaufte Alben, 26 Nummer-1-Hits und über 15 Milliarden Streams. Es scheint für ihn also keinerlei Grund zu bestehen, sein musikalisches Konzept zu überdenken.

Der 45-Jährige bedient auch auf seinem neuen Longplayer „Georgia“ das Mainstream-Publikum mit stadiontauglichem Country-Pop. Dieser wartet mit überaus griffigen Melodien auf, die schon beim ersten Durchgang sitzen („Trouble With A Heartbeat“, „The State I'm In“). Kein Wunder: Immer wieder kommt es zu Schon-mal-gehört-Momenten – zumindest bei genreaffinen Musikfans.

Eine Überdosis Autotune

Aldean verfügt dazu über eine dieser typischen Country-Stimmen. Er überzeugt mit einem angenehm sonoren Timbre und viel Power, knödelt dabei aber wie unzählige andere. Wie steht es also um ein Alleinstellungsmerkmal?

Der PR-Text spricht von R'n'B-Elementen, die den Sound des Künstlers so besonders machen. Damit sind wohl vor allem die synthetischen Beats und die Überdosis Autotune bei „Ain't Enough Cowboy“ gemeint. Zum Glück halten sich solche elektronischen Spielereien bei den restlichen Songs in Grenzen.

Wesentlich besser funktionieren die Herzschmerz-, Cowboy- und Whiskey-Hymnen in Balladenform („Holy Water“, „Your Mama“) oder im rockigeren Gewand („God Made Airplanes“, „Rock And Roll Cowboy“). Im letzteren Fall aber bitte nicht zu viel erwarten: Alles bleibt selbstverständlich radiokonform und glattgebügelt für die sensiblen Ohren der breiten Masse.

Dabei kann Aldean durchaus anders, wenn er denn will: Quasi als Zugabe enthält „Georgia“ Live-Versionen bewährter Hits wie „Take A Little Ride“, „Burnin' It Down“ und „Blame It On You“, die sich mehr trauen und deftiger aus den Boxen krachen.

Gar nicht mal so persönlich

„Georgia“ versteht sich übrigens als zweite Hälfte des Doppelalbums „Madcon, Georgia“, eine selbsterklärte Hommage an Aldeans Heimat und seine Wurzeln. Zumindest inhaltlich steckt aber nicht so viel Persönliches drin, wie es diese Ansage vermuten lässt: Für die Songs zeichnet sich eine Vielzahl an Hit-Schreiberlingen verantwortlich, darunter Kurt Allison, Brett Beavers und John Morgan. Das wirkt durchaus berechnend.

Für den Einsatz im Radio braucht es aber weder sonderlich viel Seele noch Herzblut. Die Erfolgschancen stehen also zumindest in den USA wieder gut. Hierzulande dürfte Aldeans Longplayer trotz kommerzieller Ausrichtung wie gehabt nur ein Nischenpublikum erreichen.

Veröffentlichung: 22. April 2022 (Broken Bow Records / BMG)

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Quelle: YouTube / Jason Aldean

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  • Rezension zu: Jason Aldean: Georgia
  • Redaktionswertung: 3 Punkte

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