James BluntInzwischen kann Schmusebarde James Blunt auf fast 17 Millionen verkaufte Alben zurückblicken. Auch bei seiner neuen CD "Moon Landing" stehen die Zeichen wieder auf Erfolg, denn der Brite bleibt sich im Großen und Ganzen treu. Mehr...

James Blunt: Ganz der Alte auf neuer CD
© Warner Music

James Blunt landet auf demselben Mond wie immer: Sein neues Album "Moon Landing" verlässt sich auf durchschaubare Balladen und Mitklatschnummern.

Man mag ihn oder man mag ihn nicht. Etwas dazwischen gibt es nicht. James Blunt polarisiert als Balladen singender Ex-Soldat – und vermutlich macht genau das seinen Erfolg aus: Inzwischen kann der Brite auf fast 17 Millionen verkaufte Alben und 20 Millionen verkaufte Singles zurückblicken.

Sein neuer Hit heißt "Bonfire Heart" und stürmte direkt auf Platz 1 der deutschen Charts. Der schmissige Ohrwurm, der an Folk-Bands wie Of Monsters And Men und The Lumineers erinnert, erweist sich als stärkster Song auf seinem nunmehr viertem Silberling "Moon Landing". Der Rest ist Blunt, wie man ihn kennt und liebt oder eben nicht liebt.

Gleich mit dem Opener "Face The Sun" wartet der 39-jährige Sänger und Songwriter mit einem für ihn ganz typischen Schmusetitel auf, der sich gegen Ende zu einer Stadionhymne mit viel Streicherbombast steigert. Leidvoll jammern darf Blunt auch bei den sehr altmodisch inszenierten Pianoballaden "Sun On Sunday" und "Blue On Blue". Kitschiger geht es kaum.

Austauschbare La-La-La-Melodien

Doch Blunt scheint diesmal unbedingt beweisen zu wollen, dass er auch gut gelaunte und mitklatschtaugliche Popsongs beherrscht. Im Falle von "Satellites", "Heart To Heart" und "Bones" klingt das Ergebnis allerdings sehr austauschbar. Die La-La-La-Melodien sind ohne Frage eingängig, aber auch schrecklich durchschaubar.

Die potenziellen Single-Kandidaten "The Only One" und "Always Hate Me" beruhen ebenfalls auf altbekannten 08/15-Akkorden und können direkt beim ersten Hören mitgesummt werden. Originell ist das nicht, dafür massenwirksam. Gleiches gilt für die Ode an die verstorbene Whitney Houston: "Miss America" beginnt balladesk mit Piano und Harfe wie ein neuer Song von Lana Del Rey. Ab der zweiten Strophe setzt dann wenig überraschend das Schlagzeug ein und ein paar dezente Gitarrenriffs sorgen für rockige Akzente.

Bewährte Hitschreiber und Produzenten

Um das Rundum-Sorglos-Paket zu vervollständigen, hat Blunt mit dem fröhlichen Ukulele-Liedchen "Postcards" auch noch etwas Sommerliches auf das Album gepackt. Das kann damit also bis ins nächste Jahr hinein ausgeschlachtet werden, wenn es denn sein muss.

"Moon Landing" entstand wie schon Blunts Debüt "Back To Bedlam" hauptsächlich mit Produzent Tom Rothrock (Beck, Foo Fighters) in Los Angeles. Auch Martin Terefe (James Morrison, Jason Mraz) hat an der Produktion mitgewirkt. Das Songmaterial schrieb Blunt gemeinsam mit bekannten Hitautoren wie Steve Robson, Ryan Tedder, Claude Kelly und Wayne Hector. Da dürfte aus kommerzieller Sicht kaum etwas schiefgehen.

Als Künstler hat sich James Blunt seit seinem Durchbruch vor neun Jahren jedoch keinen Hauch weiterentwickelt. Das ist schade, wird seine Fans aber kaum stören.

Link: www.jamesblunt.com

Veröffentlichung am 18.10.2013 (Atlantic / Warner)

Angebote bei amazon.de:

B00E4Q70RCB00FR3GGQ2B00FGQDMY4B00ESNMY04

  • Rezension zu: James Blunt: Moon Landing
  • Redaktionswertung:


Kommentar schreiben

Senden

Weitere Albumchecks